Modellprojekt

E-Rezept: TK nutzt Software von Zur Rose

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Berlin -

Die Techniker Krankenkasse (TK) startet ihr Modellprojekt zum E-Rezept in Hamburg. Der NDR war exklusiv bei den Vorbereitungen dabei und berichtet heute Abend um 19.30 Uhr. Nach Informationen von APOTHEKE ADHOC nutzt die Kasse für ihren Piloten die Software von Zur Rose.

Wie der NDR berichtet, können sich zunächst in Wandsbek Ärzte, Apotheker und Patienten für den Modellversuch einschreiben. Ziel ist es, Erfahrungen mit dem E-Rezept zu sammeln. Die Privilegierte Adler-Apotheke ist zum Start Anfang Februar dabei, die anderen Apotheken im Postleitzahlbereich wurden angeschrieben und zur Teilnahme eingeladen. Der Pilot soll 18 Monate dauern. Im nächsten Schritt sollen auch andere Hamburger Stadtteile und die Versicherten anderer Krankenkassen einbezogen werden. In Hamburg werden laut NDR pro Jahr etwa zehn Millionen Rezepte ausgestellt.

Patienten erhalten laut Projektskizze anstelle des Papierrezepts einen QR-Code, den ihnen der Arzt auf ihr Handy schickt. In der Apotheke wird der Code eingescannt; dadurch können die in einer Praxis-Software hinterlegten und digital abgezeichneten Verordnungsdaten abgerufen werden.

Nach Informationen von APOTHEKE ADHOC nutzt die TK dafür eine Software der Firma eHealth-Tec. Das Unternehmen aus Berlin gehört zu 50 Prozent dem DocMorris-Mutterkonzern Zur Rose; zweiter Partner ist die Softwarefirma Clinpath, die vor allem im Klinikbereich bereits Erfahrung mit eigenen Systemen wie Erpath, Medpath und Pillpath Erfahrungen gesammelt hat. Hinter dem Unternehmen stehen Dr. Bernard Tenckhoff und zwei Partner; Tenckhoff ist Projektleiter für Künstliche Intelligenz bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Zweiter Technikpartner der TK ist die Firma Connected Health, die sich auf Gesundheits-Apps spezialisiert hat.

Die rechtliche Grundlage dafür, dass die Kasse nun in die Offensive geht, liefert das Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV), das heute vom Kabinett beschlossen wurde. Demnach bleiben der Selbstverwaltung nach Inkrafttreten sieben Monate, um alle Regelungen anzupassen, die bislang die Verordnung ausschließlich in Papierform vorsehen. Nach derzeitigem Zeitplan beginnt die Frist am 1. Juli 2019, ab 1. Februar 2020 könnten den Apotheken elektronische Verordnungen ins Haus flattern.

Der Einführung des E-Rezepts sehen insbesondere die Versandapotheken mit großen Hoffnungen entgegen. Zur Rose hatte schon vor Jahren ein Netzwerk aufgebaut: Mit dem Schmerzzentrum Berlin gab es bereits vor Jahren einen Testlauf, der nach Bekanntwerden der ausgeschütteten Prämien aber eingestellt wurde. Mit dem Projekt „eRx“ hatten sich Zur Rose, der Kassendienstleister GWQ und der Deutsche Hausärzteverband (HÄV) als Konsortialführer 2016 um Fördermittel aus dem Innovationsfonds beworben. Sie sahen ihren Antrag für Modellprojekte zum E-Rezept in Bremen und Bayern vom Bereich der Telemedizin abgedeckt.

Doch die Partner gingen leer aus. Dem Vernehmen nach hatten Zur Rose & Co. aber 24 Millionen Euro beantragt – womöglich war man einfach zu gierig für die erste Runde. Schon die Kosten für das Projektmanagement sollen in Millionen gegangen sein; hier hatten die Projektpartner den ehemaligen Gematik-Chef Professor Dr. Arno Elmer an Bord.

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