Wort & Bild kauft Curacado Patrick Hollstein, 08.10.2018 09:59 Uhr
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Vorbestellsystem und Lieferdienst: Der Wort & Bild-Chef Andreas Arntzen geht mit dem Kauf von Curacado den nächsten Schritt in Richtung Lösung, die zum Standard für die Branche werden soll. Foto: Andreas Domma/APOTHEKE ADHOC
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Die Idee und das Konzept zu Curacado stammen von Apotheker Ralf König. Foto: Peter van Heesen/APOTHEKE ADHOC
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Die Technologie soll in einem ersten Schritt für ein Vorbestellsystem genutzt werden – für Apotheken, die Kunden des Verlags sind, kostenlos. In einem halben Jahr soll ein echter Lieferdienst an den Start gehen. Foto: Wort & Bild
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Das vom Nürnberger Apotheker initiierte Konzept sei genauso authentisch wie der Gründer selbst, außerdem passe die Technologie zu dem, was der Wort & Bild Verlag für sein Angebot der Apotheken-Websites nutzt. Foto: Andreas Domma/APOTHEKE ADHOC
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Der Wort & Bild-Verlag bekam zuletzt Gegenwind von Noweda: Mit einer Handelsplattform wollen der Großhändler und Burda den Apothekenmarkt erobern (hier Dr. Michael P. Kuck, Noweda, und Philipp Welte, Burda). Foto: Noweda
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Die neue Bestellplattform unter der Domain „IhreApotheken.de“ ermögliche es Patienten und Apothekenkunden bundesweit, in einer Vor-Ort-Apotheke ihrer Wahl Arzneimittel und apothekenübliche Waren vorzubestellen. Screenshot
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„Richtige Idee zur richtigen Zeit“: Apotheker König ist heiß begehrt. Auch der Bayerische Rundfunk war schon bei ihm zu Gast, um über seine Idee zu berichten. Screenshot BR
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Ausführlich schildert König in der Frankenschau sein Projekt: Er wisse, dass vor allem junge Leute ihre Medikamente nicht mehr in der Apotheke kauften, sondern Online bestellten und am liebsten nach Hause liefern ließen. Er wolle diesen wachsenden Markt nicht ausschließlich den „Internetriesen“ überlassen. Screenshot BR
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„Durch den VISION.A Award ist die Aufmerksamkeit sehr, sehr groß geworden“, bestätigt König im TV-Interview. In der kurzen Zeit seit der Preisverleihung am 21. März habe er über 100 Anfrage erhalten. Screenshot BR
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„Wir versuchen uns zu wehren und den Kunden dort zu bedienen, wo er unterwegs ist – nämlich im Internet“, erläutert König seinen Ansatz. Daher habe er mit seinen vier Apotheken den schon von seinem Vater gestarteten Lieferservice zu einem regionalen Online-Shop weiter entwickelt. Screenshot BR
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„Wir können unseren Kunden überall in Deutschland einen schnellen Service direkt an die Haustür bieten, ganz anderes als die großen Versender, die nur einen Standort und die noch die Logistik von einem Tag haben“, so König. Screenshot BR
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Der TV-Moderator liefert das Fazit: Apotheken wären schneller, wenn sie Onlinehandel betreiben und sich zusammenschließen würden. König habe aus seiner Vision eine „vielversprechende Geschäftsidee“ entwickelt. Screenshot BR
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Am 5. April berichtete die „Frankenschau“ über die Antwort von Apotheker König auf Amazon. Screenshot Königs Apotheke Nürnberg
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Das TV-Team vor Ort in der Nürnberger Königs Apotheke: Gezeigt wurde König in seiner Offizin. Screenshot Königs Apotheke Nürnberg
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Im Interview erläutert er seine Idee der regional ausgerichteten Lieferplattform „Curacado“. Screenshot Königs Apotheke Nürnberg
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Mit dieser will König die Power möglichst vieler Apotheken bündeln und gegen die Übermacht von Amazon antreten. Screenshot Königs Apotheke Nürnberg
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Gezeigt wird außerdem, wie der Botendienst der Königs Apotheke mit seinem elektrischen Lieferfahrrad Arzneimittel ausfährt. Screenshot Königs Apotheke Nürnberg
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Auch dahinter steckt mehr als nur der normale Botendienst: „Unser Fehler ist, dass wir immer nur Arzneimitteldefekte ausgeliefert haben. Warum haben wir unsere Kunden nicht gefragt, was wir sonst noch nach Hause liefern dürfen?“ Screenshot Königs Apotheke Nürnberg
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Apotheker König kämpft mit seiner Idee gegen Goliath: „Gemeinsam sind wir schneller als Amazon. 10.000 Fische sind stärker als der erste Hai.“ Foto: König
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1999 übergibt Hanno König die Apotheke an Sohn Ralf. Die Apotheke wird umgebaut und modernisiert. Mit neuen innovativen Ideen wurde die Apotheke zu einem Dienstleistungsunternehmen. Heute arbeiten mehr als 80 Mitarbeiter in den vier Apotheken. Foto: König
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„Der König bringt's“ – so wirbt der Inhaber auf seiner Internetseite für seinen Botendienst. Ausgefahren werden die Arzneimittel mit dem E-Bike. Foto: König
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Seit dem Einstieg der Münchener Bienen-Apotheke bei Amazon Prime ist König eines klar geworden: „Nicht der Preis ist das Hauptargument für die Bestellung über den Versand. Es ist die Bequemlichkeit. Darauf müssen wir Apotheker eine Antwort finden.“ Foto: APOTHEKE ADHOC/Peter van Heesen
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Am 25. Juli 2017 hat König als Konsequenz aus allen Überlegungen „Curacado“ gegründet – sein Grundstein für einen bundesweiten, aber regional organisierten Versandhandel aus den Vor-Ort-Apotheken heraus. Abgeleitet hat König den Kunstnamen Curacado aus Curare für Heilen und Mercado für Markt. Foto: APOTHEKE ADHOC/Peter van Heesen
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Für seine Idee bekam König (links) einen VISION.A Award verliehen. Foto: APOTHEKE ADHOC/Peter van Heesen
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„Ich war noch nie im Silicon Valley, ich weiß auch nicht, was ich dort soll“, sagt König, „aber ich weiß, was bei uns Apotheken zählt: Der Faktor Mensch ist unser großes Plus.“ Foto: APOTHEKE ADHOC/Peter van Heesen
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Von Angstszenarien vor Amazon & Co. will König daher nichts wissen und hören. „Wir können mithalten, aber wir müssen aktiv werden.“ Foto: APOTHEKE ADHOC/Peter van Heesen
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Für 149 Euro monatlich können sich Apotheken hier einen professionell aufgemachten Online-Shop mieten und unter der eigenen Internetdomain betreiben. „Wir Apotheker lassen uns doch von Amazon nicht die Butter vom Brot nehmen“, will König seine Kollegen aufrütteln. Foto: APOTHEKE ADHOC/Peter van Heesen
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Auch mit Veranstaltungen, wie hier mit einer Ladies Night, schafft der Apotheker spezielle Angebote für die Kunden. Foto: König
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„Mein Vater hat schon vor 30 Jahren Arzneimittel ausgeliefert“, erzählt König, der vier Apotheken im Nürnberger Raum in dritter Generation führt. Schon seit drei Generationen ist die Spitzweg-Apotheke für die Kunden da. (Hier eine Montage zusammen mit Apothekengründer Fritz König, Hanno König, der die Apotheke von 1968 an führte, und Ralf König, v.l.n.r.) Montage: König
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1952 gründete Großvater Fritz König die Spitzweg Apotheke. Foto: König
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Durch eine Krankheit gezwungen, übergab Fritz König die Apotheke 1968 an seinen Sohn Hanno. Foto: König
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So sah die Apotheke zu dieser Zeit aus. Foto: König
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Hanno König baut die Spitzweg Apotheke weiter aus und verlegt den Standort in die heutigen Räume in der Löwenberger Straße 16. Er war nach eigenen Angaben der erste Apotheker in Nürnberg, der seinen Kunden einen Lieferservice anbot. Foto: König
Berlin - Das Thema Plattformen für Apotheken gewinnt an Dynamik. Der Wort & Bild Verlag übernimmt eine Mehrheit an Curacado. Die Technologie soll in einem ersten Schritt für ein Vorbestellsystem genutzt werden – für Apotheken, die Kunden des Verlags sind, kostenlos. In einem halben Jahr soll ein echter Lieferdienst an den Start gehen. Gemeinsam mit Partnern will Verlagschef Andreas Arntzen eine Lösung schaffen, die zum Standard für die Branche werden soll.
Dass der Wort & Bild Verlag als Herausgeber der Apotheken Umschau beim Thema Bestellplattformen eine zentrale Rolle spielen will, war schon länger kein Geheimnis mehr. Arntzen hat sich nach eigenem Bekunden ein halbes Dutzend Lösungen im Markt angeschaut, keine hat aus seiner Sicht so gut gepasst wie Curacado: Das vom Nürnberger Apotheker Ralf König initiierte Konzept sei genauso authentisch wie der Gründer selbst, außerdem passe die Technologie zu dem, was der Wort & Bild Verlag für sein Angebot der Apotheken-Websites nutzt. Und schließlich habe Curacado bereits gezeigt, dass es funktioniert: Rund 100 Apotheken konnte König seit dem Start vor einem Jahr bereits für das Konzept gewinnen.
Allerdings will Arntzen die Technologie zunächst nur für ein Click & Collect System nutzen: Alle Kunden, die ihren Internetauftritt über den Wort & Bild Verlag beziehen, sollen sich in Kürze das Vorbestellsystem aufschalten lassen können. Immerhin 10.000 Apotheken könnten so zusammenkommen, das Angebot soll für sie kostenfrei sein. Curacado bleibt dabei genauso im Hintergrund wie der Verlag: Das Konzept ist regional ausgerichtet, die Apotheke steht im Vordergrund.
Um ein echtes Click & Delivery System umzusetzen, möchte Arntzen zunächst weitere Partner aus der Branche gewinnen. Denn auch wenn er auf einen Schlag 10.000 Websites anschließen kann und mit der Apotheken Umschau über die reichweitenstärkste Kundenzeitschrift verfügt: Dem Anspruch, den er an das Projekt stellt, kann er alleine nicht gerecht werden.
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