Der Informant, dem niemand glaubte APOTHEKE ADHOC/dpa, 09.05.2018 15:13 Uhr
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Ermittlungen eingestellt: Eine erste Anzeige aus dem Jahr 2013 gegen den Inhaber der Alten Apotheke in Bottrop wurde nicht weiterverfolgt. Foto: Correctiv / Lennart Schraven
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S. steht vor Gericht, weil er Zyto-Rezepturen gestreckt haben soll. Foto: Correctiv
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2016 brachten Martin Porwoll und Marie Klein den Fall erfolgreich zur Anzeige. Foto: Anna Mayr / Correctiv
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Die Verteidigung von S. argumentiert, er habe bei einem Unfall eine schwere Hirnschädigung erlitten. Foto: Henning:Photographie
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Am Rande des Prozesses tauchen auch immer neue Details auf. In einem Keller, der nicht zur Alten Apotheke gehörte, lagerten abgelaufene Krebsmedikamente. Foto: Correctiv.org
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Die Fotos wurden laut Correctiv im Februar 2015 aufgenommen und zeigen Ware, die bereits verfallen ist. Foto: Correctiv.org
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Laut Bericht spielen sie im Pfusch-Prozess keine Rolle, weil bei diesen Wirkstoffen keine Diskrepanzen zwischen eingekaufter und abgerechneter Menge festgestellt wurden. Foto: Correctiv.org
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Der Fall könnte aber ein Licht auf die Rolle der Mutter von Peter S. werfen, der die Apotheke bis 2009 gehörte und die sie aktuell wieder führt. Foto: Correctiv.org
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Peter S. wird vor dem Landgericht Essen der Prozess gemacht. Foto: Henning:Photographie
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S. wird geworfen, in tausenden Fällen Infusionslösungen gestreckt zu haben. Foto: Henning:Photographie
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Vor allem die Differenzen von Einkaufs- und Abrechnungslisten lassen sich nicht erklären. Foto: Henning:Photographie
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Im Verfahren geht es auch um Herstellungsprotokolle und Laboranalysen. Foto: Henning:Photographie
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In einem anderen vergessenen Raum der Apotheke waren Monate nach der Durchsuchung 18 Noweda-Kisten mit Herstellungsprotokollen aufgetaucht. Foto: Correctiv
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Laut Staatsanwaltschaft spielen die Unterlagen im Prozess keine Rolle. Foto: Correctiv
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Drohbriefe gegen Demo: Aktivisten aus Bottrop sollen – angeblich im Interesse der Apotheke – eingeschüchtert werden. Foto: Heike Benedetti
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Zeugin der Anklage: PTA Marie Klein sagte über die Zustände in der Apotheke aus. Foto: Panorama/ARD
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Professor Dr. Fritz Sörgel kritisiert in einem Kurzgutachten die Labor-Analysen zum Pfusch-Skandal. Foto: Uni Duisburg-Essen
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Das Landeszentrum für Gesundheit (LZG) und das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hatten in den sichergestellten Proben massive Unterdosierungen festgestellt. Foto: PEI
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Wie sie zum Ergebnis gekommen sind, ist im Detail nicht in den Gerichtsakten enthalten. Foto: Henning:Photographie
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Die Verteidigung will diese Schwachstelle nutzen, um die Laboranalysen grundsätzlich in Zweifel zu ziehen. Foto: Henning:Photographie
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„Zu hoher Belastungseifer“: Die Verteidiger des Bottroper Apothekers Peters S. ziehen die Glaubwürdigkeit eines Sachverständigen in Zweifel. Foto: Henning:Photographie
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Prozesstag 2 in Essen: Der angeklagte Apotheker betritt den Gerichtssaal. Foto: Henning:Photographie
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Er nimmt Platz neben seinen Verteidigern. Foto: Henning:Photographie
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Die Verteidiger im Prozess Foto: Henning:Photographie
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Die Verteidiger im Prozess Foto: Henning:Photographie
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Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
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Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
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Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
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Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
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Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
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Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
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Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
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Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
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Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
Berlin - Hätte der Zyto-Skandal von Bottrop früher entdeckt werden können? Bereits 2013 ging bei der Polizei eine Anzeige gegen Apotheker Peter S. ein. Doch die Ermittlungen wurden eingestellt. Im Prozess brach der damalige Informant heute vor dem Landgericht Essen in Tränen aus.
Ralf U. ist der Ex-Mann einer Mitarbeiterin der Alten Apotheke. Sie habe ihm seinerzeit erzählt, S. sei morgens vor allen in die Apotheke gegangen und habe Rückläufer, die eigentlich hätten vernichtet werden müssen, neu etikettiert. Außerdem habe sie ihm die Zustände im Sterillabor geschildert, wie das Recherchenetzwerk Correctiv aus der Verhandlung berichtet: „‚Er hat gearbeitet. Es war katastrophal. Ich möchte mit dem nicht in einem Labor arbeiten‘“, soll seine Ex-Frau gesagt haben.
U. selbst hatte zu jener Zeit Probleme mit der Justiz, saß 2013 laut einem Bericht der „Zeit“ aus dem vergangenen November im Gefängnis. Aus der Haft schrieb er mehrere Briefe an die Finanzbehörden und die Staatsanwaltschaft, berichtete von schwarz abgerechneten Überstunden und schließlich auch von unterdosierten Zytostatika.
Nach seiner Strafanzeige wegen Steuerhinterziehung wurde U. von zwei Polizeibeamten vernommen. Für ihn seien sie sehr abweisend gewesen, wird U. von Correctiv zitiert. Ein Beamter habe ihm erzählt, er sei im Schützenverein mit S. – und dass alles gar nicht sein könne.
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