Peter S. verhielt sich unauffällig APOTHEKE ADHOC, 04.05.2018 15:12 Uhr
-
Whistleblower Martin Porwoll und seine Schwester Teresa K. haben während ihrer Arbeit mit dem angeklagten Apotheker Peter S. kein auffälliges Verhalten bemerkt. Foto: Correctiv
-
Die Verteidigung von S. argumentiert, er habe bei einem Unfall eine schwere Hirnschädigung erlitten. Foto: Henning:Photographie
-
Laut Porwoll, dem ehemaligen kaufmännischen Leiter der Alten Apotheke, hatte S. Probleme mit dem Geruchs- und Geschmackssinn. Foto: Anna Mayr / Correctiv
-
Am Rande des Prozesses tauchen auch immer neue Details auf. In einem Keller, der nicht zur Alten Apotheke gehörte, lagerten abgelaufene Krebsmedikamente. Foto: Correctiv.org
-
Die Fotos wurden laut Correctiv im Februar 2015 aufgenommen und zeigen Ware, die bereits verfallen ist. Foto: Correctiv.org
-
Laut Bericht spielen sie im Pfusch-Prozess keine Rolle, weil bei diesen Wirkstoffen keine Diskrepanzen zwischen eingekaufter und abgerechneter Menge festgestellt wurden. Foto: Correctiv.org
-
Der Fall könnte aber ein Licht auf die Rolle der Mutter von Peter S. werfen, der die Apotheke bis 2009 gehörte und die sie aktuell wieder führt. Foto: Correctiv.org
-
Peter S. wird vor dem Landgericht Essen der Prozess gemacht. Foto: Henning:Photographie
-
S. wird geworfen, in tausenden Fällen Infusionslösungen gestreckt zu haben. Foto: Henning:Photographie
-
Vor allem die Differenzen von Einkaufs- und Abrechnungslisten lassen sich nicht erklären. Foto: Henning:Photographie
-
Im Verfahren geht es auch um Herstellungsprotokolle und Laboranalysen. Foto: Henning:Photographie
-
In einem anderen vergessenen Raum der Apotheke waren Monate nach der Durchsuchung 18 Noweda-Kisten mit Herstellungsprotokollen aufgetaucht. Foto: Correctiv
-
Laut Staatsanwaltschaft spielen die Unterlagen im Prozess keine Rolle. Foto: Correctiv
-
Drohbriefe gegen Demo: Aktivisten aus Bottrop sollen – angeblich im Interesse der Apotheke – eingeschüchtert werden. Foto: Heike Benedetti
-
Zeugin der Anklage: PTA Marie Klein sagte über die Zustände in der Apotheke aus. Foto: Panorama/ARD
-
Professor Dr. Fritz Sörgel kritisiert in einem Kurzgutachten die Labor-Analysen zum Pfusch-Skandal. Foto: Uni Duisburg-Essen
-
Das Landeszentrum für Gesundheit (LZG) und das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hatten in den sichergestellten Proben massive Unterdosierungen festgestellt. Foto: PEI
-
Wie sie zum Ergebnis gekommen sind, ist im Detail nicht in den Gerichtsakten enthalten. Foto: Henning:Photographie
-
Die Verteidigung will diese Schwachstelle nutzen, um die Laboranalysen grundsätzlich in Zweifel zu ziehen. Foto: Henning:Photographie
-
„Zu hoher Belastungseifer“: Die Verteidiger des Bottroper Apothekers Peters S. ziehen die Glaubwürdigkeit eines Sachverständigen in Zweifel. Foto: Henning:Photographie
-
Prozesstag 2 in Essen: Der angeklagte Apotheker betritt den Gerichtssaal. Foto: Henning:Photographie
-
Er nimmt Platz neben seinen Verteidigern. Foto: Henning:Photographie
-
Die Verteidiger im Prozess Foto: Henning:Photographie
-
Die Verteidiger im Prozess Foto: Henning:Photographie
-
Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
-
Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
-
Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
-
Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
-
Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
-
Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
-
Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
-
Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
-
Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
Berlin - Whistleblower Martin Porwoll und seine Schwester Teresa K. haben vor dem Landgericht Essen über das Verhalten des mutmaßlichen Pfusch-Apothekers Peter S. ausgesagt.
Es ist bereits das zweite Mal, dass K. in dem Prozess vernommen wird. Sie war Mitarbeiterin in der Alten Apotheke und kennt S. schon seit seiner Kindheit. Damals habe sie auf ihn aufgepasst, berichtet Correctiv aus dem Gerichtssaal. S. sei hilfsbereit gewesen, in den letzten Jahren aber immer „stressiger“ geworden. Vergesslichkeit oder Fahrigkeit habe sie nicht bemerkt.
Porwoll hatte ebenfalls schon einmal in dem Prozess ausgesagt. Er berichtet, S. habe Probleme mit dem Geruchs- und Geschmackssinn gehabt, sich jedoch nicht auffällig verhalten. Er habe S. weder als reizbar noch als egozentrisch empfunden. Beide seien in der Zeit sehr gestresst gewesen, da sie wichtige Projekte umgesetzt hätten, ihm sei jedoch nichts Ungewöhnliches an S. aufgefallen.
Der Apotheker Hubertus A. erzählte dem Richter ebenfalls von S. Problemen mit dem Geruchs- und Geschmackssinn. Er habe S. nach seinem Unfall im Krankenhaus besucht und von den Eltern erfahren, dass er einen Schädelbasisbruch erlitten hätte und eine Notoperation gehabt habe. Die beiden Apotheker hatten gemeinsam ein Unternehmen gegründet, AKP Plus, einen Dienstleister für ambulante Pflege. Die 25 Prozent Anteile von S. habe man nach dessen Inhaftierung für 600.000 Euro zurückgekauft.
Die Verteidigung von S. argumentiert, der Apotheker habe ein „hirnorganisches Psychosyndrom“, das zu einer „Störung des entscheidungsbezogenen Denkens“ führe. Dies könne „unbewusste Fehlleistungen unter Stress“ verursachen, die für den Angeklagten selbst nicht erkennbar seien. Vorsätzliches Handeln sei darum möglicherweise nicht möglich. Außerdem sei eine erhebliche Verminderung der Steuerungsfähigkeit des Angeklagten denkbar.
Lesen Sie auch
-
Alte Apotheke Gutachten: Peter S. hat „schwere Hirnschädigung“ »
-
Zyto-Skandal Pfusch-Prozess: Whistleblower sagt aus »
-
Bottrop Pfusch-Skandal: Betroffene gründen Verein »
-
Abrechnungsbetrug KKH-Negativliste: Pfusch-Apotheker führt »
-
Pfusch-Prozess Alte Apotheke: Keine Hinweise auf Schwarzmarkt »
-
Zyto-Skandal Pfusch-Prozess: AOK errechnet Sterberate »
-
Pfusch-Prozess Gutachter kritisiert Zyto-Herstellung in Apotheken »
-
Pfusch-Prozess Hexal feuert Pharmavertreter Wilfried H. »
-
Zyto-Skandal Verteidiger wollen Hexal-Juristen laden »
-
Zyto-Skandal Pfusch-Prozess: Apothekenmitarbeiter angeschrieben »
Neuere Artikel zum Thema
-
Im Fall Bottrop Pfusch-Apotheke: Opfer melden sich zu Wort »
-
Zyto-Pfusch Alte Apotheke: Labor „nicht zu beanstanden“ »
-
Pfusch-Prozess Strategie der Verteidigung stockt »
-
Zyto-Skandal Der Informant, dem niemand glaubte »
- Phytopharmaka Leberkontrolle: Umckaloabo rettet Kava nicht »
- Versandapotheken Sofort-Bonus: Gutschrift ohne Quittung »
- Medizinalhanf Fahrverbot: „High“ auf Rezept im Straßenverkehr »
Mehr aus Ressort
- Pillen für Afrika Pharma-Bande in Hamburg aufgeflogen »
- Digitalkonferenz VISION.A Awards: Jury wählt Shortlist »
- Vergiftungs-Informations-Zentrale Freiburg: Immer mehr Anfragen beim Giftnotruf »
APOTHEKE ADHOC Debatte