Faktencheck: Corona-Impfstoffe Alexandra Negt, 13.01.2021 15:15 Uhr
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mRNA-, Vektor- oder Totimpfstoff – die Pharmaunternehmen entwickeln verschiedene Impfstoffe. Sie alle schützen vor Covid-19. Dennoch unterscheiden sie sich in ihrer Art wie sie die Immunantwort auslösen. Tabelle: APOTHEKE ADHOC
Berlin - Aktuell sind zwei Impfstoffe in Deutschland zugelassen. Beide Vakzine beruhen auf der mRNA-Technologie. Nun wurde der Zulassungsantrag für einen dritten Kandidaten eingereicht. Der Impfstoff von AstraZeneca nutzt die Vektorviren-Technologie. Vor Covid-19 schützen alle drei Vakzine – die Unterschiede liegen im Detail. Hier eine Übersicht.
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Als erster Impfstoff erhielt der mRNA-Impfstoff von Biontech die Zulassung. Seit dem 27. Dezember letzten Jahres wird Comirnaty in verimpft. Anfang Januar erfolgte dann der nächste mRNA-Impfstoff: Am 6. Januar hat sich die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) für eine bedingte Zulassung des Covid-19-Impfstoffs von Moderna ausgesprochen. Bislang waren keine Impfstoffe oder Arzneimittel mit dieser Technologie zugelassen. Beide Vakzine sind sehr empfindlich und müssen bei sehr niedrigen Temperaturen gelagert werden.
Große Temperaturunterschiede
Biontechs Impfstoff Comirnaty ist nur bei Temperaturen um die -80 °C stabil. Der Impfstoff von Moderna benötigt beispielsweise keine Ultratiefkühlschränke zur Lagerung. mRNA-1273, so der vorläufige Name des Moderna-Kandidaten, kann bei -15 bis -25 °C gelagert werden. Nach dem Auftauen kann der Moderna-Imfpfstoff für bis zu 30 Tage bei Kühlschranktemperatur gelagert werden. Unbenutzte Vials sind bei Raumtemperatur bis zu 12 Stunden stabil. Nach der ersten Entnahme sollten alle enthaltenen Dosen binnen sechs Stunden verimpft werden. Der Impfstoff von Biontech ist nicht ganz so stabil und kann im Kühlschrank bei Temperaturen von 2 °C bis 8 °C nur fünf Tage gelagert werden. Für beide Vakzine gilt: Ein erneutes Einfrieren darf nicht erfolgen. Vektorviren-Impfstoffe können hingegen im Kühlschrank gelagert werden.
Neben den beiden mRNA-Impfstoffen könnte bald ein erster Vektorviren-Impfstoff zur Immunisierung genutzt werden. AstraZeneca hat eine Zulassung bei der EMA beantragt. Die Bewertung der Vakzine werde „in einem beschleunigten Zeitrahmen“ erfolgen, teilte die EMA am Dienstag in Amsterdam mit. Der vielversprechende Wirkstoff AZD1222 beruht auf der abgeschwächten Version eines Erkältungsvirus von Schimpansen. Es enthält genetisches Material eines Oberflächenproteins, mit dem der Erreger Sars-CoV-2 an menschliche Zellen andockt.
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