Bayern: Ärzte dürfen Impfstoffe austauschen APOTHEKE ADHOC, 30.11.2018 13:24 Uhr
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Die LAGI hat beschlossen, dass Ärzte angesichts der besonderen Situation die Möglichkeit erhalten „untereinander Impfstoffe austauschen zu dürfen“. Foto: APOTHEKE ADHOC
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„Die bayerischen Krankenkassen unterstützen dies unbürokratisch, sofern eine Dokumentation erfolgt ist“, versichert die LAGI. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Laut Hubmann sollen nach Absprache mit den Kostenträgern der Sanofi-Impfstoff aus Frankreich importiert werden. 20.000 Impfdosen sollen dem Freistaat in Aussicht gestellt worden sein. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Sondersitzung Grippeimpfstoffe: In Bayern hatte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) ein Treffen einberufen. Foto: StMGP
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„Wir möchten den kollegialen Austausch von Grippeimpfstoffen initiieren und fördern. Das heißt, dass Apotheken möglicherweise noch vorhandene, überzählige Lagerbestände an die Geschäftsstelle des BAV melden“, so der 1. Vorsitzende des BAV Dr. Hans-Peter Hubmann. Foto: Elke Hinkelbein
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Die Liste soll online gehen, sobald die ersten Meldungen eingegangen sind. Der Verband kündigt zudem an, die Liste fortlaufend zu aktualisieren. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Keine Ärzte-Assistenten: Der bayerische Verbandschef Dr. Hans-Peter Hubmann fordert eine Honorierung der Erstellung von Medikationsplänen durch Apotheker. Foto: Christof Stache
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Warum fehlen Grippeimpfstoffe? Tatsache ist, dass beispielsweise die AOK Niedersachsen die Ärzte angehalten hatte, mit Vorbestellungen zurückhaltend zu sein. Auch die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland Pfalz (KV) warnte die Kollegen vor nicht allzu langer Zeit vor ausufernden Kosten. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Wer ist Schuld und wie konnte es so weit kommen, dass Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) einen Versorgungsmangel ausrufen muss? Ganz klar die Hersteller, meint Professor Dr. Gerd Glaeske. Foto: Elke Hinkelbein
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Spahn sagte: „Jeder, der will, muss sich gegen Grippe impfen lassen können.“ Dafür musste der Versorgungsmangel offiziell gemacht werden. Foto: GSK
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Spahn lockert daher nun die Vorschriften, um gegen den Engpass anzukommen. Foto: Christof Stache
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Der Run auf die Grippeimpfstoffe hat begonnen: Regionale Verteilungsprobleme sorgen für einen Nachbarschaftsstreit. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Manfred Saar, Apothekerkammer Präsident des Saarlandes, hegt die Vermutung, die Pfälzer seien an der Impfstoff-Knappheit im Saarland nicht ganz unbeteiligt. Foto: Andreas Domma
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Ein Ärzte-Hopping macht Saar zwar nicht für den Engpass verantwortlich, möglich sei jedoch, dass Pfälzer-Apotheken über den Großhandel Ware abziehen, denn beide Regionen greifen zum Teil auf die gleichen Großhändler zurück. Foto: Andreas Domma
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In Rheinland Pfalz sei ein deutliches Manko an Grippeimpfstoffen zu verzeichnen, verursacht durch die Kassenärztliche Vereinigung. Foto: APOTHEKE ADHOC
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„Keine Vorbestellungen. Die KV RLP erinnert noch einmal daran, keine Grippe-Impfstoffe vorzubestellen, sondern diese bei Bedarf in angepassten Mengen zu ordern.“ Foto: APOTHEKE ADHOC
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Apotheker sind nun jedoch in der undankbaren Lage das Manko auszugleichen und Impfstoffe zu besorgen. Die Hersteller produzieren jedoch keine Impfdosen mehr, so Saar. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Das Grippeimpfstoffe knapp sind, ist bekannt. In Bayern hat sich die Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) am Mittwoch in einer Sondersitzung dem Thema angenommen und Ärzten eine besondere Möglichkeit geboten. Sie dürfen untereinander tauschen. Zudem stehen 20.000 Impfdosen aus Frankreich in Aussicht.
Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hat im Auftrag von Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) das Treffen einberufen. In München wurde „intensiv über die Versorgung der bayerischen Bevölkerung mit Grippeimpfstoffen beraten“, teilt die LAGI mit. Weil eine Nachproduktion für die laufende Grippezeit aufgrund einer Vorlaufzeit von mehreren Monaten nicht mehr möglich ist, müssen Anstrengungen unternommen werden um noch vorhandene Bestände im Freistaat zu ermitteln und diese besser zu verteilen.
Alle an der Versorgung Beteiligten – mit Fokus auf Apotheken, Hersteller und Ärzte – sind aufgefordert zu ermitteln wo noch Impfdosen vorrätig sind. Die LAGI hat zudem beschlossen, dass Ärzte angesichts der besonderen Situation die Möglichkeit erhalten „untereinander Impfstoffe austauschen zu dürfen. Die bayerischen Krankenkassen unterstützen dies unbürokratisch, sofern eine Dokumentation erfolgt ist“, versichert die LAGI. Die Kassenärztliche Vereinigung (KVB) prüfe, welche Unterstützung sie den Ärzte bei Recherche und Vermittlung zukommen könne. Die vom Bayerischen Apothekerverband ins Leben gerufene „Tauschbörse“ soll beibehalten werden.
Der Bayerische Apothekerverband setzt auf einen kollegialen Austausch. Apotheker im Freistaat sollen noch vorhandene überschüssige Lagerbestände melden. Der Verband will dann eine Liste mit den Kontaktdaten der Apotheken und der Anzahl der noch vorrätigen Impfdosen erstellen. Diese soll auf der Website im Mitgliederbereich veröffentlicht werden. „So können sich Kollegen direkt an Apotheken wenden, die noch über Impfstoff verfügen“, so Hans-Peter Hubmann, der Vorsitzende des Bayerischen Apothekerverbandes.
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