Grundversorgung trotz Corona gewährleistet

Spahn: Apotheken bleiben immer offen

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Berlin -

Gesundheitsminister Jens Spahn stellt klar: Geschäfte der Grundversorgung bleiben auch dann offen, wenn weitere einschneidende Maßnahmen beschlossen werden. Dazu gehörten neben Apotheken auch Drogerien, Tankstellen, Banken und Supermärkte, sagte Spahn bei einer Sondersendung von Sat1. Ab kommender Woche gibt es bei einzelnen Geschäften angepasste Öffnungszeiten.

Fake-News

„Nicht auf Fake-News hören“, mahnte Spahn bei Sat1. Der Minister stellte sich am Sonntagabend Bürgerfragen, auch um den zahlreichen Falschmeldungen entgegenzuwirken. Dass Supermärkte ab kommender Woche geschlossen bleiben, dementierte Spahn: „Geschäfte, die der Grundversorgung dienen, bleiben weiterhin geöffnet, hierzu zählen Supermärkte, Drogerien, Tankstellen, Banken und Apotheken.“ Mit einem kompletten „Shutdown“ müssten die Bürger nicht rechnen.

Apotheken bleiben offen

Apotheken gehören zu den systemrelevanten Einrichtungen, die zur medizinischen Versorgung der Bevölkerung geöffnet bleiben müssen. Jedoch könnten Bürger ab kommender Woche mit angepassten Öffnungszeiten konfrontiert werden. In Berlin bedeutet das konkret: Montag bis Freitag können Apotheken von 9 Uhr bis 12 Uhr und von 15 Uhr bis 18 Uhr geöffnet haben. Samstags kann die Öffnungszeit auf 12 Uhr verkürzt werden. Die Möglichkeit zu diesen verkürzten Ladenschlusszeiten gab das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) bekannt.

Tage voller Falschmeldungen - Verunsicherung groß

Zu den größten Fake-News des Wochenendes zählte eine Sprachnachricht einer Mutter, die über WhatsApp verbreitet wurde. Angeblich führe die Einnahme von Ibuprofen zu schweren Verläufen von Covid-19. Mediziner des Uniklinikums in Wien hätten Forschungen angestellt, weshalb es in Italien zu den hohen Zahlen an schweren Verläufen gekommen sei. Das Ergebnis: Die hohe Sterblichkeit sei durch die Einnahme von Ibuprofen begünstigt worden. Diese Aussage ist falsch, es liegen keine derartigen Analysen vor. Später gab es noch die falsche Meldung, Aldi machen alle seine Filialen am Montag dicht.

Grenzschließungen

Desweiteren sprach Spahn von den Grenzschließungen. „Die Grenzschließungen sollen ein weiteres Fortschreiten der Pandemie verhindern. Für Berufspendler und den Warenverkehr bleiben die Grenzen geöffnet.“ Ab Montagmorgen werden die deutschen Grenzen zu Frankreich, Österreich, Dänemark und zur Schweiz weitgehend geschlossen. Hintergrund sei neben der Eindämmung des Coronavirus aus den Risikogebieten in diesen Ländern auch der Versuch, Hamsterkäufe von Ausländern zu unterbinden. Diesen zusätzlichen Ansturm auf deutsche Geschäfte wolle man mit diesen Maßnahmen unterbinden.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) befürwortet verschärfte Kontrollen und Einreiseverbote an den Grenzen zur Schweiz, zu Frankreich, Österreich, Dänemark und auch Luxemburg. „Für Reisende ohne triftigen Reisegrund gilt, dass sie nicht mehr einreisen können“, sagte er am Sonntagabend in Berlin. Die Entscheidung werde an diesem Montag ab 8 Uhr greifen. „Die Ausbreitung des Coronavirus schreitet schnell und aggressiv voran“, sagte er. „Wir müssen davon ausgehen, dass der Höhepunkt dieser Entwicklung noch nicht erreicht ist“, so Seehofer. „Deutsche Staatsangehörige haben selbstverständlich das Recht, wieder in ihr Heimatland einzureisen.“

Auch gegenüber dem ZDF betonte Spahn am Wochenende, dass Deutschland bei der Coronavirus-Pandemie noch „relativ am Anfang der Entwicklung“ sei. Es werde hierzulande noch mehr Tote durch die Lungenkrankheit Covid-19 geben. Wann uneingeschränktes Reisen wieder möglich sei, konnte der Gesundheitsminister gegenüber Sat1 nicht beantworten. Auch Fragen zum Abitur blieben offen – Bildung sei Ländersache.

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