Ausbildungsdauer

PTA-Reform: 2028 wieder auf dem Prüftstand

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Berlin -

Nicht durchsetzen konnte sich die SPD bei der PTA-Reform mit der Forderung nach Verlängerung der Ausbildungsdauer auf drei Jahre. Als Kompromiss soll die übernächste Bundesregierung nun nach acht Jahren erneut die PTA-Ausbildung unter die Lupe nehmen und über eine Verlängerung entscheiden. Das sieht ein Änderungsantrag vor, der heute vom Gesundheitsausschuss und Donnertags vom Bundestag verabschiedet werden soll.

„Das Bundesministerium für Gesundheit evaluiert frühestens nach acht Jahren nach Inkrafttreten des Gesetzes die inhaltlichen Änderungen der Ausbildung und die Ausbildungsdauer“, heißt es im zusätzlichen Änderungsantrag zur PTA-Reform. Um die Auswirkungen der inhaltlichen Änderungen und die Ausbildungsdauer der PTA-Ausbildung zu betrachten, werde eine Regelung zur Evaluierung aufgenommen, lautet die Begründung. Obwohl sich die SPD nicht durchsetzen konnte, wertet Gesundheitspolitikerin Bettina Müller das Ergebnis als „Erfolg“. Durch die Evaluierung der neugestalteten Ausbildung nach acht Jahren komme die Frage der Ausbildungsdauer erneut auf die Tagesordnung und sollte dann aus Sicht der SPD erneut diskutiert werden, heißt es dort.

Das Scheitern der Verlängerung der Ausbildungsverlängerung kreidet die SPD der Union an. In den Beratungen lag mit einer sogenannten Formulierungshilfe des BMG ein Vorschlag auf dem Tisch, der eine Verlängerung der praktischen PTA-Ausbildung um sechs Monate vorsah. Die von der SPD vorgeschlagene Verlängerung der schulischen Ausbildung um ein halbes Jahr wollte das BMG nicht mitmachen. Der Kompromiss sah vor, dass die sechs Monate längere Praxisphase um schulische Blockseminare ergänzt werden sollte, so dass sich in der Verlängerung auch eine Verzahnung von Schule und Praxis ergeben hätte. Das hätte in etwa auch den Blockseminaren in der Apothekerausbildung gewesen.

Aus Sicht von Müller als Berichterstatterin der SPD wäre das ein gangbarer Weg gewesen, wenn die schulische Blöcke einen gewissen Umfang gehabt hätten. Die SPD hatte dazu vier Blöcke von jeweils drei Wochen gefordert und einen weiteren Block als Prüfungsvorbereitung. In Summe wären das 15 Wochen gewesen. Das BMG hatte dann seinerseits acht Wochen vorgeschlagen. Die Union wollte allerdings erheblich weniger. Weniger als acht Wochen schulische Begleitung der Praxisphase waren für die SPD aber nicht akzeptabel. Daher bleibt es nun wie im Entwurf vorgesehen bei den 2,5 Jahren.

Aus Sicht der SPD wäre ein Kompromiss greifbar nahe gewesen und der PTA-Beruf hinsichtlich der Dauer der Ausbildung auf das Niveau der übrigen Gesundheitsfachberufe angehoben worden. Der Wechsel aus Schule und Praxis im dritten Jahr hätte der Ausbildung zudem eine neue Qualität gegeben, indem die Schule das in der Praxis Erlernte theoretisch begleitet hätte – insbesondere die neuen Ausbildungsinhalte wie Beratung und Digitalisierung. Das wurde nicht erreicht.

Auf der Habenseite der PTA-Reform verbucht die SPD, dass Krankenhausapotheken Träger der Ausbildung werden. Generell können nach Inkrafttreten der PTA-Reform bis sechs Monate der Ausbildung jetzt an der Krankenhausapotheke stattfinden und PTA als Praxisanleiter eingesetzt werden. Das Thema Digitalisierung wird zusätzlicher Ausbildungsinhalt.

An die PTA-Reform angekoppelt wurde zudem noch eine Erleichterung für die Anerkennung von Berufsausbildungen ausländischer Pflegekräfte. In den letzten Monaten hatte das BMG unter anderem in Mexiko und im Kosovo versucht, Pflegekräfte für Deutschland anzuwerben. Im Inland fehlen nach Schätzungen circa 30.000 Pflegekräfte. Die Regelung bringe Rechtsklarheit und gewährleiste, das Potential ausländischer Pflegekräfte mit Beginn der neuen Pflegeausbildung weiter uneingeschränkt nutzen zu Können, heißt es in der Begründung. Diese Regelung soll bereits zum 1. Januar 2020

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