Ibuprofen: BASF fällt bis Jahresende aus Patrick Hollstein, 14.09.2018 09:40 Uhr
-
Engpass dauert an: Das BASF-Werk in Bishop im US-Bundesstaat Texas wird dem Chemiekonzern zufolge erst Ende des Jahres seine Produktion wieder aufnehmen. Foto: BASF
-
Eigentlich sollte die Anlage in Texas nach dem Ausfall Anfang Juni bereits im September wieder ans Netz gehen. Foto: BASF
-
In Ludwigshafen kann der Produktionsausfall noch nicht aufgefangen werden, denn die neue Ibu-Anlage wird erst 2021 fertig. Foto: BASF
-
Bundesweit fehlt Ibuprofen. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Apotheker im gesamten Bundesgebiet stehen vor einer „extra nervigen Aufgabe“. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Dass mal Säfte, mal Tabletten und jeweils unterschiedliche Wirkstärken fehlen, liegt daran, dass die Varianten blockweise hintereinander produziert werden. Fehlt dann plötzlich Rohstoff, fällt eine der Varianten aus. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Im Fall Ibuprofen geben die Hersteller „die Rohstoffknappheit für Ibuprofen“ als Ursache für den Engpass an. Ratiopharm teilte zu dem Fall etwa mit, „den vorhandenen Rohstoff ausgewogen auf die verschiedenen Wirkstärken zu verteilen“. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Hexal bestätigte die Aussage des Konkurrenten: „Der Grund für den Engpass bei Ibuprofen 600 ist tatsächlich die Verfügbarkeit des Wirkstoffes. Der ist in diesem Jahr leider sehr knapp. Wir hoffen jedoch bald wieder voll lieferfähig zu sein“. Foto: Hexal
-
Der Markt ist eng. Nur sechs Fabriken weltweit stellen den Wirkstoffes (Active Pharmaceutical Ingredient, API) für her. Foto: Hubei Granules-Biocause
-
Jeder Anbieter kämpft – bei steigender Nachfrage – mit eigenen Herausforderungen. Foto: Hubei Granules-Biocause
-
Ein Hersteller ist Hubei Granules-Biocause, ein Joint Venture des chinesischen Herstellers Biocause und des indischen Konkurrenten Granules. Foto: Hubei Granules-Biocause
-
Das Gemeinschaftsunternehmen betreibt im zentralchinesischen Jingmen eine Fabrik für Ibuprofen. Foto: Hubei Granules-Biocause
-
Die Kapazität liegt bei rund 4800 Tonnen Wirkstoff pro Jahr. Foto: Hubei Granules-Biocause
-
Für das laufende Jahr sind alle Kapazitäten vergeben. Foto: Hubei Granules-Biocause
-
Xinhua-Perrigo betreibt in Zibo im Nordosten von China eine Fabrik, in der 190 Mitarbeiter ausschließlich Ibuprofen herstellen. Foto: Xinhua-Perrigo
-
Die gesamte Produktion vor 3000 Tonnen pro Jahr wird allerdings in die USA verkauft – der chinesische Hersteller hatte sich für das Werk 2003 mit dem US-Konzern Perrigo zusammengetan. Foto: Perrigo
-
Die im Jahr 2000 errichtete Fabrik von IOLPC findet sich im indischen Barnala an der Grenze zu Pakistan. Das Werk liefert seit 2007 für den Weltmarkt und kommt nach einer Erweiterung der Kapazitäten aktuell auf 6200 Tonnen pro Jahr. Foto: IOLPC
-
2012 gingen bei Albemarle im Werk in Orangeburg, South Carolina, aufgrund eines Stromausfalls die Lichter komplett aus. Foto: SI Group
-
Am Standort, an dem 300 Mitarbeiter beschäftigt sind und der jährlich rund 5200 Tonnen Ibuprofen liefert, musste in der Folge die Elektrizität umfassend erneuert werden. Foto: SI Group
Berlin - Der Engpass bei Ibuprofen wird wohl schlimmer als gedacht. BASF, einer von sechs Rohstofflieferanten weltweit, kann nach eigener Einschätzung voraussichtlich erst Ende des Jahres seine Produktion wieder aufnehmen. Eigentlich sollte die Anlage in Texas nach dem Ausfall Anfang Juni bereits im September wieder ans Netz gehen.
Die Reparatur der BASF-Anlage im texanischen Bishop zog sich länger hin als angenommen. Die Arbeiten, die in direktem Zusammenhang mit der Abstellung im Juni stehen, seien mittlerweile abgeschlossen, sagt ein Konzernsprecher. Seitdem habe man „bedeutende Fortschritte bei der Inspektion und Reparatur der Anlage gemacht“. Grund für den Produktionsstopp war ein technischer Fehler: Ein Bauteil, das für den Ablauf des Produktionsprozesses wichtig ist, war reparaturbedürftig.
Die Anlage wieder in Betrieb zu nehmen und die Kunden mit Ibuprofen zu beliefern, habe „höchste Priorität“. Doch mit der Reparatur ist es laut BASF nicht getan. Die Fabrik soll noch „gründlich“ inspiziert werden. Ziel sei es, „künftig eine sichere und zuverlässige Belieferung unserer Kunden sicherzustellen“, so der Sprecher. „Wir setzen höchste Priorität auf eine sichere und zuverlässige Produktion von Ibuprofen, insbesondere in einem Markt, der eine stabile und kontinuierliche Produktion von hochwertigen Wirkstoffen erfordert.“
Der Konzern hat ein Spezialkommando eingestellt, das jede Ecke der Fabrik unter die Lupe nehmen soll: „Zum jetzigen Zeitpunkt hat unser Projektteam am Standort einen bedeutenden Teil der Anlage überprüft, zu der insgesamt 25 Kilometer Rohrleitungen und über 150 Geräte und Bauteile gehören“, sagt der Sprecher. „Wir erwarten, die Inspektion der Anlage Ende September abschließen zu können.“
Lesen Sie auch
-
Totalausfall bei BASF Ibuprofen: Jetzt droht der Mega-Engpass »
-
Lieferengpässe Sechs Fabriken für Ibuprofen »
-
Lieferengpass Problemfall Ibuprofen: Jetzt wird ausgeeinzelt »
-
Lieferengpässe Ibuprofen: Auch die Alternativen werden knapp »
-
Lieferengpässe Krisengipfel zu Ibuprofen »
-
Liefer-und Versorgungsengpässe Ibuprofen: Verknappung „individuell kompensierbar“ »
-
Lieferengpässe Jetzt fehlt auch Ibu-OTC »
-
Ibuprofen-Engpässe „Hier treibt niemand mehr irgendetwas auf“ »
-
Lieferengpässe Ibuprofen: Wer was weiß, bitte melden! »
-
Apotheker legt Ibu-Vorräte an Die Eichhörnchen-Methode »
Neuere Artikel zum Thema
-
Lieferengpässe Ibuprofen: BASF fährt langsam wieder hoch »
-
Lieferengpässe Ibuprofen: BASF kommt zurück »
-
Lieferprobleme Engpass-Gipfel bei der EMA »
-
Patientenversorgung Lieferengpässe: Alle sind genervt, aber wer ist schuld? »
-
Bestellfax Dr. Mann: Ibu-Engpass? Bei uns nicht! »
-
Niedersachsen Apothekerkammer beklagt Engpässe »
- Neuartige Behandlungsoption Lecigon: Stada bringt Parkinson-Pumpe »
- Zweistelliger Millionenbetrag Dermapharm: Umsatzsprung dank Corona-Impfstoff »
- Halbe Milliarde Umsatz betroffen Avonex & Co: 19 Patente fallen »
Mehr aus Ressort
- Überarbeitung der Altersgrenze Stiko: Neue Empfehlungen zu AstraZeneca-Vakzin »
- Mögliche Covid-Therapien Update: Otilimab und Opaganib »
- Neue Impfstoffstudie Biontech: Dritte Dosis als Booster »