Ernst A. Peter ist sauer. Bereits dreimal hat DHL bei der Zustellung seines dringend benötigten Pakets mit Medikamenten geschlampt. Der Kunde müsse selbst aktiv werden, wenn er die Kontrolle über die Zusendung behalten wolle, sagt der Dienstleister.
Die Welt ist klein geworden für den 90-jährigen Düsseldorfer. Er ist gehbehindert und kann kaum noch laufen. Selten noch verlässt er das Haus und wenn, dann braucht er dafür einen Rollator. Er ist auf Medikamente angewiesen, die er sich nach Hause bestellt. Doch das habe in letzter Zeit immer öfter nicht geklappt. „Es ist mir in diesem Jahr nun schon dreimal passiert, dass ich vom Fenster aus gesehen habe, wie der DHL-Wagen wieder wegfuhr, ohne dass der Bote vorher geklingelt hätte“, erzählte der Rentner dem „Express“. Stattdessen habe eine Benachrichtigungskarte im Briefkasten gelegen. Die 1,5 Kilometer bis zur Abholstation sind für Peter aber ohne Unterstützung nicht zu bewältigen.
So ganz einen Reim darauf machen kann sich DHL nicht, wie es zu diesen wiederholten Pannen gekommen ist. „Das können wir im Nachhinein nicht mehr klären. Bei der letzten Zustellung war ein sehr zuverlässiger Mitarbeiter im Dienst“, sagt ein Sprecher. „Er klingelt ordnungsgemäß und hinterlässt nicht einfach einen Benachrichtigungsschein.“
Besonders sensibilisiert, dass Pakete von Versandapotheken vielleicht lebenswichtiger seien als andere, würden die Mitarbeiter nicht. Die Sendungen würden generell nicht anders behandelt als andere Lieferungen, „weil für sie nicht mehr bezahlt wird“, so der Sprecher. „Das Paket ist ein Massenprodukt, alle werden gleich behandelt.“ Auch Aufschriften wie „nur gekühlt “ oder „Vorsicht, zerbrechlich“ seien im täglichen Geschäft sinnlos. „Alle Sendungen müssen schon entsprechend verpackt sein, damit nichts passieren kann. Sie laufen über die Transportbänder, und die können nicht lesen.“
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