Pfaffenhofen

PTA bestreitet Untreue-Vorwürfe

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Berlin -

Apothekeninhaber geben an ihre Angestellten zahlreiche Befugnisse ab. PTA und Approbierte haben Zugriff auf Kassen und Warenbestand. Das setzt Vertrauen voraus – und das wird manchmal enttäuscht. Einer PTA aus Bayern wird vorgeworfen, diese Berechtigung ausgenutzt zu haben. Sie muss sich vor dem Amtsgericht Pfaffenhofen verantworten.

Der PTA wird vorgeworfen, freiverkäufliche Produkte abkassiert, das Geld jedoch nicht in die Kasse der Apotheke gelegt zu haben. Im Anschluss soll sie den Warenbestand angepasst haben. Am vergangenen Freitag wurde erstmals verhandelt. Zum Auftakt wurden die PTA und der Apothekeninhaber gehört. Die Frau arbeitet nicht mehr in dem Betrieb. Ihr wurde gekündigt.

Die PTA bestreitet den Vorwurf der Untreue. Sie war rund 20 Jahre in dem Betrieb tätig. Nach einem Bericht des Donaukuriers soll es sich um einen Betrag von etwa 1200 Euro handeln. Amtsrichter Michael Herbert zufolge steht die genaue Summe jedoch noch nicht fest. Der ehemaligen Angestellten werden zehn Tatbestände zur Last gelegt.

Die vermeintliche Untreue soll aufgefallen sein, weil die Bestände immer wieder nicht gestimmt hätten. Der Apotheker soll dem Bericht zufolge die Softwarefirma beauftragt haben, die Abrechnungen zu überprüfen. Dabei soll deutlich geworden sein, dass die PTA Geld veruntreut habe. Allerdings seien die Kassenzugänge nicht passwortgeschützt. Der Apotheker soll vor Gericht jedoch geäußert haben, dass in der Urlaubszeit der Angeklagten keine Auffälligkeiten bestünden.

Auch wenn ein Abbruch in Hektik schon einmal passieren könne, sei auffällig gewesen, dass fast jedes Mal, wenn es dazu kam, kurz darauf der Bestand ebenfalls händisch verändert worden sei, sagte der Inhaber laut dem Bericht. Laut Strafgesetzbuch wird der Missbrauch der durch den Apotheker eingeräumten Befugnis, über fremdes Vermögen zu verfügen, mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder mit einer Geldstrafe bestraft.

Das Gericht forderte Einsicht in die Auswertungen der Software-Firma für die Registrierkasse. Amtsrichter Herbert zufolge kommt auf das Gericht eine lange Verhandlungsdauer angesichts der vielen Zeugen zu. Die erste Verhandlung dauerte etwa anderthalb Stunden. Der nächste Termin ist für Januar geplant. Dann sollen etwa Kollegen der PTA als Zeugen aussagen. Ein genaues Datum steht noch nicht fest.

Untreue sowie Diebstähle durch Mitarbeiter sind für den Chef und das Team ein Ärgernis. Wenn die Kasse über längere Zeit immer wieder nicht stimmt, muss der Apothekenleiter aktiv werden. In Apotheken gab es bereits Fälle, bei denen ein Schaden von rund 140.000 Euro entstand.Bei einem anderen Fall soll sich eine Mitarbeiterin aus der Buchführung sogar um 400.000 Euro bereichert haben.Auch Steroide wurden bereits im großen Stil entwendet.

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