Kriminalität

Zur Notdienstzeit: Apotheker zu Hause überfallen

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Berlin -

Auf diese Lebenserfahrung hätte ein Apotheker gerne verzichtet: Nachts brachen Männer in sein Haus ein und raubten ihn aus. Die teilweise dramatischen Details des Überfalls möchte er nicht öffentlich machen, die Kollegen aber trotzdem warnen. Denn es gibt Anhaltspunkte, dass es sich um eine Masche handeln könnte.

Der Apotheker betreibt eine Apotheke in Baden-Württemberg. Den etwa im Wochenrhythmus anfallenden Notdienst leistet er zum Teil selbst, zum Teil eine Kollegin. Diesmal hatten sie kurzfristig untereinander getauscht, sodass der Inhaber zu Hause war. Unmittelbar nach dem Überfall habe er überhaupt nicht daran gedacht, dass in dieser Nacht Notdienst in seiner Apotheke war, berichtet der Inhaber.

Und an dem Notdienst war etwas untypisch: Etwa im Stundenrhythmus seien Kunden gekommen, und das bis spät in die Nacht hinein, erfuhr der Chef von der Kollegin. In der eher ländlichen Region ist normalerweise ab 1 Uhr nachts nichts mehr los. Doch in der fraglichen Nacht habe sich ein Kunde gegen 2.30 Uhr ausführlich zu Erkältungspräparaten beraten lassen. Und dafür hatte er noch nicht einmal genug Geld dabei.

Womöglich waren das hohe Aufkommen in der Nacht und dieser Besuch im Speziellen kein Zufall. Denn zu dieser Zeit fand auch der Überfall statt. Wohngebiete werden von Einbrechern regelmäßig zunächst ausgespäht, um etwas über die Gewohnheiten der Anwohner oder etwaige Fluchtwege zu erfahren.

Wenn die Kriminellen in diesem Fall den Apotheker gezielt ausspioniert haben, waren sie vielleicht davon ausgegangen, zu Hause niemanden anzutreffen. Jedenfalls waren sie auf das Zusammentreffen mitten in der Nacht offenbar nicht vorbereitet. Ein für den Apotheker folgenschwerer Irrtum. Er hat jetzt mit den Folgen zu kämpfen.

Die Polizei geht diesem Hinweis nach, zumal es im Nachbarort offenbar einen ähnlichen Verdachtsmoment gegeben hat. Hier klingelte im Privathaus eines Apothekers in der Nacht mehrfach das Telefon. Er selbst leistete Nachtdienst, doch ein Familienmitglied ging jeweils ans Telefon. Der anonyme Anrufer habe dann aber immer aufgehängt.

Wer etwas zu dem Überfall aussagen kann, soll sich bei der Polizei Rastatt melden, Telefon: 07222 – 7610. Apotheker, denen etwas ähnliches aufgefallen ist, können sich ebenfalls an die Dienststelle wenden. Gleichzeitig betont die Polizei, dass es keinen Grund zur Panik für Apotheker im Allgemeinen gibt.

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