APOSCOPE

Die Angst steht mit am HV-Tisch

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Berlin -

Einbrüche, Überfälle, Vandalismus – Apotheken werden immer wieder Opfer von Straftaten. Die Angst der Inhaber und Angestellten vor Raubüberfällen in der Offizin ist gestiegen, wie eine Umfrage von APOSCOPE, dem Apothekenpanel von APOTHEKE ADHOC, ergab. Gleichzeit rüsten die Apotheken technisch hoch, um sich vor Übergriffen zu schützen.

Straftaten in der Apotheke sind keine Ausnahme: Mehr als zwei Drittel der Teilnehmer gaben an, dass es in ihrer Apotheke in den vergangenen zwei Jahren einen oder mehrere Vorfälle gab. Dabei kommt der verhältnismäßig harmlose Ladendiebstahl am häufigsten vor. Jeder zweite Mitarbeiter (52 Prozent) hat das schon erlebt, meist sind mehrere Fälle bekannt. 18 Prozent davon gaben an, dass dies sogar mehr als zehnmal der Fall war. Da nicht jeder Diebstahl als solcher erkannt wird, dürfte die Dunkelziffer sogar noch höher sein. Hinzu kommt Diebstahl durch Angestellte der Apotheke (6 Prozent).

Sehr regelmäßig liest man in der Lokalpresse aber auch von Einbrüchen in Apotheken. 13 Prozent haben dies in ihrer Apotheke schon erlebt. Neben dem Bargeld haben es die Einbrecher häufig auf Betäubungsmittel (BtM) abgesehen. Deshalb werden regelmäßig ganze Safes aus Apotheken geklaut. Knapp 6 Prozent der Betroffenen erhielten in den vergangenen zwei Jahren sogar mehrfach nächtlichen Besuch. Weil sich die Apotheken mittlerweile besser vor Einbrüchen schützen, bleibt es oft beim Versuch.

Besonders gravierend für die Mitarbeiter ist es aber, wenn sie von den Straftaten unmittelbar und persönlich betroffen sind – etwa bei einem Raubüberfall. Immerhin 4,4 Prozent gaben an, dass in ihrer Offizin schon Mitarbeiter bedroht und zur Herausgabe von Bargeld oder Medikamenten genötigt wurden. Jede zehnte Apotheke wurde Opfer von Vandalismus, zum Teil mehrfach.

Die Angst vor Überfällen in Apotheken ist heute größer als noch vor fünf Jahren. Bei insgesamt 40 Prozent der Teilnehmer hat die Angst zugenommen, davon bei 18 Prozent nur ein bisschen, bei 16 Prozent deutlich, bei 6 Prozent ist die Angst sogar sehr viel größer. Für 38 Prozent hat sich das Gefühl nicht verändert. Weniger Angst als vor fünf Jahren verspürt nur etwa jeder Zehnte.

Vor Angst gelähmt sind die Mitarbeiter in der Offizin aber nicht. Der Aussage: „Die Angst vor Überfällen spielt im Arbeitsalltag eine große Rolle“ stimmt die Mehrheit der Teilnehmer kaum (40 Prozent) oder überhaupt nicht (24 Prozent) zu. Doch rund 27 Prozent sind in der Frage unentschlossen. Und für 9 Prozent ist die Angst vor Überfällen ein alltägliches Gefühl, darunter sind 3 Prozent, die der Aussage vollkommen zustimmen.

Die Teams in der Offizin gehen intern unterschiedlich mit dem Thema Überfall um. In den meisten Apotheken besteht dazu glücklicherweise kein Bedarf (43 Prozent). In 16 Prozent der Apotheken wird regelmäßig im Team gesprochen, bei 30 Prozent werden vereinzelt Erfahrungen mit Überfällen ausgetauscht. 7 Prozent bemängeln, mit dem Thema vollkommen allein gelassen zu werden – jeder sei auf sich gestellt.

Zumindest gegen Einbrüche haben sich viele Apotheke inzwischen geschützt: 58 Prozent verfügen über eine Alarmanlage, 51 Prozent über eine spezielle Tür- und Fenstersicherung. Fast die Hälfte der Apotheken ist zudem videoüberwacht (45 Prozent). Dabei müssen die Apotheken allerdings datenschutzrechtliche Vorschriften beachten und auf die Kameras hinweisen, wenn sie während der Öffnungszeiten laufen.

Gegen Langfinger in der Offizin schützen sich laut Umfrage 42 Prozent der Apotheken mit leeren Packungen in der Freiwahl oder einem Diebstahlschutz an den Produkten. Nur eine Minderheit von 5 Prozent setzt einen Ladendetektiv oder Security ein. Als Mittel gegen Diebstahl von Angestellten ist die Mitarbeiterkennung in der EDV ein gängiges Mittel (37 Prozent).

In fast jeder fünften Offizin bereiten sich die Mitarbeiter mit konkreten Maßnahmen auf Überfälle oder ähnliche unliebsame Vorfälle vor: 20 Prozent gaben an, Pfefferspray in Reichweite zu haben. Fast ebenso viele Teilnehmer (19 Prozent) erklärten, dass es in ihrer Apotheke spezielle Schulungen für die Mitarbeiter gebe. Nur 4 Prozent der Apotheken unternehmen gar nichts, um Straftaten zu verhindern.

An der Umfrage nahmen Anfang Mai 205 Panelisten von APOSCOPE teil. Dabei handelt es sich um Apothekeninhaber, angestellte Approbierte und PTA aus der gesamten Bundesrepublik. Bei den Fragen nach den Straftaten und den Gegenmaßnahmen waren jeweils Mehrfachantworten möglich.

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