Multikulti in der Riga-Apotheke Eugenie Ankowitsch, 19.11.2016 09:01 Uhr
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Von Rakka nach Deutschland: Der Syrer Rabia Alhasan hat in der Apotheke von Michael Steinhoff (Mitte) eine neue Heimat gefunden. Foto: Steinhoffs Apotheken
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Seiner angenommen hat sich in der Ring-Apotheke Dr. Nasli Melner (links), eine Apothekerin deren Familie aus dem Iran stammt. Foto: Steinhoffs Apotheken
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Zwölf Jahre lang führte der Vater einer Tochter und eines Sohnes im syrischen Rakka eine Apotheke – genauso wie sein Vater zuvor. Foto: Steinhoffs Apotheken
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„Rabia Alhasan stand eines Tages einfach in der Apotheke und fragte, ob er bei mir ein Praktikum machen kann“, erinnert sich Apotheker Michael Steinhoff an das erste Treffen mit dem syrischen Flüchtling. Foto: Steinhoffs Apotheken
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Melner unterstützt Alhasan auf seinem Weg zur deutschen Approbation. Foto: Steinhoffs Apotheken
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Alhasan lernt nun, begleitet durch praxisunterstützenden Unterricht an der Universität Düsseldorf, die Abläufe in der Apotheke kennen. Foto: Steinhoffs Apotheken
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Er hat es schon geschafft: Der syrische Pharmazeut Haitham Roumia hat den Fachsprachentest und sein drittes Staatsexamen bestanden. Foto: Paradies-Apotheke
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Er wurde als Hospitant in Dirk Vongehrs Paradies-Apotheke auf seinen Fachsprachentest vorbereitet. Hier wird er nun auch seine Approbiertenstelle antreten. Foto: Paradies-Apotheke
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Roumia und seine Frau betrieben in Damaskus fünf Jahre lang eine eigene Apotheke. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Vor über einem Jahr wurde die Apotheke mit allen Beständen konfisziert. Die Familie verließ daraufhin Syrien. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Roumia berichtet, dass syrische Apotheken den deutschen ähnelten – alles sei nur etwas kleiner und altmodischer. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Im Februar hatte er in der Paradies-Apotheke sein Praktisches Jahr begonnen. Der Vertrag ist schon unterzeichnet. Foto: Paradies-Apotheke
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Die syrische Apothekerin Hanan Kabour absolviert seit April ihr Praktisches Jahr in der Wir-leben-Apotheke Lüneburg. Zudem bereitet sie sich auf ihr Staatsexamen vor. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Für das Staatsexamen lernte sie deutsches Recht und übt Beratungsszenarien. Foto: Wir-Leben-Apotheke
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Die Arbeit in der Apotheke falle ihr inzwischen deutlich leichter, erzählt sie. Sie arbeite selbstständiger und sei sicherer im Kundengespräch. Foto: Wir-Leben-Apotheke
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Wenn Kabour das Examen besteht, erhält sie ihre Approbation. Dann will Dirk Düvel, Inhaber der Wir-Leben-Apotheken, sie übernehmen. Foto: Wir-Leben-Apotheke
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Auch Mohammed Nasser, Apotheker und Flüchtling aus Aleppo, war auf der Suche nach einem Praktikum. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Inzwischen ist Nasser aus dem thüringischen Gerstungen zu seinem Bruder nach Saarbrücken umgezogen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Nasser hatte sich bereits im August 2015 auf der Plattform workeer.de in einem kurzen Steckbrief mit Lebenslauf vorgestellt. Er suchte ein Praktikum. Screenshot
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Danach wollte er zunächst einen Integrationskurs belegen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Die Plattform workeer.de richtet sich an Flüchtlinge und Arbeitgeber. Screenshot
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Die Arbeitgeber können eine Stelle eintragen, die sie mit Flüchtlingen besetzen wollen. In der Stellenbeschreibung soll neben der Art der Tätigkeit auch Stundenzahl, Bezahlung, Einsatzort und die geforderten Sprachkenntnisse eingetragen werden. Screenshot
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Die Idee zur Berufsbörse stammt von zwei Kommunikationsdesign-Studenten der HTW Berlin, die das Projekt im Rahmen ihrer Bachelorarbeit umgesetzt haben. Screenshot
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Der Student David Jacob... Foto: workeer.de
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...und sein Kommilitone Philipp Kühn hatten nicht erwartet, dass schon die Beta-Version ihrer Webseite so erfolgreich sein würde. Foto: workeer.de
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Von den Arbeitgebern werden auf der Plattform mittlerweile mehr als 200 Jobs angeboten; für einen Pharmazeuten ist jedoch noch nichts dabei. Screenshot
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Auch der Pharmazieabsolvent Jamal Ghanem floh im Februar 2015 aus Damaskus nach Hamburg. Inzwischen arbeitet er jeden Tag zwei Stunden in der Apotheke am Bahrenpark. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Ghanem hat sein Pharmaziestudium an der Arab International University bereits im Oktober 2014 abgeschlossen. Foto: AIU
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Inzwischen hat Ghanem eine sechsmonatige Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland. An der Universität Hamburg bekommt er Deutschunterricht von Germanistikstudenten. Foto: wikipedia/ danielullrich threedots
Berlin - Der syrische Apotheker Rabia Alhasan ist 2013 mit seiner Familie aus der Isis-Hochburg Rakka nach Deutschland geflohen. Nun hat er wieder Hoffnung, schon bald als Apotheker zu arbeiten. Auf dem Weg dahin absolviert er sein einjähriges Praktikum als Pharmaziepraktikant in der Riga Apotheke von Michael Steinhoff in Soest.
Seitdem ist ein Jahr vergangen. Steinhoff hat das Versprechen gehalten und gab seinem syrischen Kollegen die Chance, in seiner Apotheke zu arbeiten. Denn jetzt geht es für Alhasan mit dem Lernen erst richtig los. „Zwar wollen die Kunden auf der ganzen Welt gleichermaßen beraten werden. Ein Apotheker in Deutschland übernimmt aber weit mehr Aufgaben als in Syrien“, erklärt Steinhoff. So gebe es hierzulande eine in Syrien unbekannte Vielfalt in der Selbstmedikation. Auch müsste syrische Apotheker beispielsweise keine Rezepturen herstellen, sondern lediglich fertige Arzneimittel abgeben, ergänzt Alhasan. Von deutschen Besonderheiten wie Rabattverträgen ganz zu schweigen.
Zwölf Jahre lang führte der Vater einer Tochter und eines Sohnes im syrischen Rakka eine Apotheke – genauso wie sein Vater zuvor. Anfang 2013 hat sich Alhasan mit seiner Familie auf den Weg gemacht, um vor dem Krieg zu flüchten. Denn inzwischen ist seine Heimatstadt zu einer Isis-Hochburg geworden. Die Kämpfer haben seine Wohnung besetzt und die Apotheke geschlossen, erzählt er.
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