Ausländische Pharmazeuten bestehen Sprachtest Nadine Tröbitscher, 28.01.2017 09:22 Uhr
-
Immer öfter arbeiten Flüchtlinge in deutschen Apotheken. Wie zum Beispiel Mona Bassal aus Ägypten, sie hat bereits die erste Hürde genommen und den Fachsprachentest bestanden. Guntram Gläser, Claudia Mapolie, Mona Bassal und Dagmar Stein (v.l.) nach bestandener Prüfung. Foto: katrin Pohl / AK Sachsen-Anhalt
-
Ebenfalls bestanden hat Kerolos Ashraf aus Ägytpen. Guntram Gläser, Claudia Mapolie, Kerolos Ashraf und Dagmar Stein (v.l.) nach bestandener Prüfung Foto: Katrin Pohl / AK Sachsen-Anhalt
-
Jeder Prüfling musste sich der dreiköpfigen Prüfkommission stellen. Entscheidend für das Bestehen war die Qualität der fachsprachlichen Kommunikation. Foto: Katrin Pohl / AK Sachsen-Anhalt
-
Für die Pharmazeuten galt es ein simuliertes Beratungsgespräch zu führen, einen Meldebogen zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen auszufüllen, ein kollegiales Gespräch zu meistern und Fachausdrücke leicht und verständlich zu erklären. Foto: Katrin Pohl / AK Sachsen-Anhalt
-
Mit Bravour bestanden: Die syrische Apothekerin Angie Khetyar hatte ihre Fachsprachenprüfung im August gemeistert. Damit ist eine Hürde auf dem Weg zur Approbation genommen. Foto: Sokolowski / AWKL
-
Der Prüfungsausschuss mit Dr. Sylvia Prinz, Dr. Claudia Brüning und Heike Steen (2. Reihe, v. l.) gratulierte Khetyar zur bestandenen Fachsprachenprüfung. Foto: Sokolowski / AWKL
-
Ute Matz, Leiterin der Mohren-Apotheke Jüterbog. ist begeistert von ihrem syrischen Hospitanten Mohammad Alsaied. Foto: Mohren-Apotheke
-
Seit einigen Monaten gehört Alsaied zum Team. Er hört bei Beratungsgesprächen zu, um deutsche Fachbegriffe zu lernen. Foto: Mohren-Apotheke
-
Das Praktikum in der Mohren-Apotheke wollte Alsaied noch so lange wie möglich fortführen. Foto: Mohren-Apotheke
-
Anas Alhamsho floh ebenfalls aus Syrien. Dabei ließ er seine Apotheke zurück. Nun will er einen Neuanfang. Foto: Privat
-
Alhamsho hatte in einem Offenen Brief an Angela Merkel erklärt, dass es für ihn selbstverständlich sei, die Gesetze des Aufnahmelands zu achten. Foto: Elke Hinkelbein
-
Daher verurteilte er die Vorfälle in Köln zu Silvester 2015/16. Er war entsetzt, als er davon bei Facebook gelesen hatte. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
In Köln verteilen sich rund 3860 Einwohner auf eine Apotheke. Foto: Andreas Möltgen / Kölntourismus GmbH
-
In der Kölner Paradies-Apotheke Dirk Vongehr hat sich der Syrer Haitham Roumia (links) als Hospitant auf seinen Fachsprachentest vorbereitet. Foto: Paradies-Apotheke
-
Roumia und seine Frau betrieben in Damaskus fünf Jahre lang eine eigene Apotheke. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Ihre eigene Apotheke mit allen Beständen wurde konfisziert. Die Familie verließ daraufhin Syrien. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Roumia berichtet, dass syrische Apotheken den deutschen ähnelten – alles sei nur etwas kleiner und altmodischer. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Im Februar 2016 hat er in der Paradies-Apotheke sein Praktisches Jahr begonnen. Foto: Paradies-Apotheke
-
Die syrische Apothekerin Hanan Kabour absolviert seit April 2016 ihr Praktisches Jahr in der Wir-leben-Apotheke Lüneburg. Zudem bereitet sie sich auf ihr Staatsexamen vor. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Für das Staatsexamen, das sie im Sommer ablegen will, lernt sie deutsches Recht und übt Beratungsszenarien. Foto: Wir-Leben-Apotheke
-
Die Arbeit in der Apotheke falle ihr inzwischen deutlich leichter, erzählt sie. Sie arbeite selbstständiger und sei sicherer im Kundengespräch. Foto: Wir-Leben-Apotheke
-
Wenn Kabour das Examen besteht, erhält sie ihre Approbation. Dann will Dirk Düvel, Inhaber der Wir-Leben-Apotheken, sie übernehmen. Foto: Wir-Leben-Apotheke
-
Auch Mohammed Nasser, Apotheker und Flüchtling aus Aleppo, ist auf der Suche nach einem Praktikum. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Inzwischen ist Nasser aus dem thüringischen Gerstungen zu seinem Bruder nach Saarbrücken umgezogen. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Nasser hatte sich bereits im August auf der Plattform workeer.de in einem kurzen Steckbrief mit Lebenslauf vorgestellt. Er suchte ein Praktikum. Screenshot
-
Nun will er zunächst einen Integrationskurs belegen. Danach will er sich ein Praktikum suchen. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Die Plattform workeer.de richtet sich an Flüchtlinge und Arbeitgeber. Screenshot
-
Die Arbeitgeber können eine Stelle eintragen, die sie mit Flüchtlingen besetzen wollen. In der Stellenbeschreibung soll neben der Art der Tätigkeit auch Stundenzahl, Bezahlung, Einsatzort und die geforderten Sprachkenntnisse eingetragen werden. Screenshot
-
Die Idee zur Berufsbörse stammt von zwei Kommunikationsdesign-Studenten der HTW Berlin, die das Projekt im Rahmen ihrer Bachelorarbeit umgesetzt haben. Screenshot
-
Der Student David Jacob... Foto: workeer.de
-
...und sein Kommilitone Philipp Kühn hatten nicht erwartet, dass schon die Beta-Version ihrer Webseite so erfolgreich sein würde. Foto: workeer.de
-
Von den Arbeitgebern werden auf der Plattform mittlerweile mehr als 200 Jobs angeboten; für einen Pharmazeuten ist jedoch noch nichts dabei. Screenshot
-
Auch der Pharmazieabsolvent Jamal Ghanem floh aus Damaskus nach Hamburg. Inzwischen arbeitet er jeden Tag zwei Stunden in der Apotheke am Bahrenpark. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Ghanem hat sein Pharmaziestudium an der Arab International University bereits im Oktober 2014 abgeschlossen. Foto: AIU
-
Inzwischen hat Ghanem eine sechsmonatige Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland. An der Universität Hamburg bekommt er Deutschunterricht von Germanistikstudenten. Foto: wikipedia/ danielullrich threedots
Berlin - Kunden, wünschen sich eine fachliche aber leicht verständliche Beratung von einem Apotheker. Der Ansprechpartner für Gesundheitsfragen kann jedoch auch im Ausland studiert haben. Eine bestandene Fachsprachenprüfung soll die Qualität der Kommunikation sicherstellen. In Sachsen-Anhalt waren am Montag die ersten Absolventen erfolgreich. Wer eine Approbation in Deutschland erhalten will, muss jedoch mehrere Prüfungen bestehen.
Es galt ein simuliertes Beratungsgespräch zu führen, einen Meldebogen zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen auszufüllen, ein kollegiales Gespräch zu meistern und Fachausdrücke leicht und verständlich zu erklären. Insgesamt dauerte die Prüfung 60 Minuten. Entscheidend für das Bestehen war nicht das pharmazeutische Wissen, sondern die Qualität der Kommunikation.
„Alle drei hallenser Prüfungsteilnehmer sprechen bereits ein gutes Umgangs-Deutsch. Dennoch war es keine leichte Aufgabe, deutsche Fachbegriffe richtig anzuwenden und zu erklären“, erklärt Guntram Gläser von der Apothekerkammer. Da deutsche Praxiserfahrungen fehlen, konnten manche Fragen nicht so umfangreich beantwortet werden, wie die Prüfungskommission es sich gewünscht hatte. Es galt die Apotheker Dagmar Stein, Claudia Mapolie und Guntram Gläser zu überzeugen. Nach sorgfältiger Prüfung stand fest: Die drei Prüfungsteilnehmer können sich gut und verständlich ausdrücken.
- 1
- 2
Lesen Sie auch
-
Westfalen-Lippe Syrische Apothekerin besteht Sprachprüfung »
-
Flüchtlingsapotheker Multikulti in der Riga-Apotheke »
-
Köln Approbation und Job für Flüchtlingsapotheker »
- Haitham Roumia Lampenfieber vor dem Sprachtest »
-
Berufsqualifikation Apotheker-Sprachtests zu lasch »
Neuere Artikel zum Thema
-
Ausbildung Ägypter träumt von deutscher Approbation »
-
Sachsen Kaum ausländische Neu-Apotheker »
-
Syrische Apotheker Kurz vor dem Ziel fast gescheitert »
-
Personalmangel Ratlos: Apotheke wendet sich an Sozialminister »
-
Personalvermittlung Elac-Apotheker schnappt sich Spanierinnen »
-
Flüchtlinge Ärzte aus Syrien: Zurück auf Anfang »
- Völker-Schule Osnabrück PTA-Erfolgsquote: 100 Prozent bestanden »
- Die Punkte-Geier kreisen Miese Stimmung: Minimum 50 Fortbildungspunkte! »
- Apothekenhelferin 50 Jahre in derselben Apotheke: „Was soll ich denn zu Hause?“ »
Mehr aus Ressort
- Jubiläumsaktion Würfel Deinen Rabatt doch selbst! »
- Apotheker Lutz Mohr bleibt optimistisch „Ich sehe nicht ganz schwarz“ »
- Pillen für Afrika Pharma-Bande in Hamburg aufgeflogen »
APOTHEKE ADHOC Debatte