Berlin - Mehr als ein Dutzend Hersteller mussten Valsartan-haltige Arzneimittel aufgrund einer Verunreinigung des Wirkstoffes mit N-Nitrosodimethylamin (NDMA) zurückrufen. Patienten mussten auf Präparate umgestellt werden, die nicht belastet sind. Aktuell versuchen drei Hersteller die Versorgung zu stemmen. Mylan fährt die Produktion hoch – und auch den Preis.
Man habe sich zum Ziel gesetzt, „die Versorgung aller Patienten, die eine Behandlung mit Valsartan benötigen, sicherzustellen“, heißt es von Mylan. Der Generikakonzern will dies „unter Beibehaltung einer stabilen Zuzahlung für die Patienten“ gewährleisten. In den nächsten vier bis fünf Monaten werde das Produktionsvolumen für Europa auf mehr als sechs Millionen Packungen pro Jahr verdoppelt.
„Damit gehen deutlich höhere Produktions- und Logistikkosten einher“, heißt es aus Darmstadt. Die Mehrkosten werden beispielsweise mit der Einführung von 24/7-Produktionsschichten, der Rekrutierung von zusätzlichem Personal, einer schnelleren Lieferung durch Luftfracht, zusätzlichen Qualitätsprüfungen und verstärkten Verpackungskapazitäten begründet.
Im Zuge des erhöhten Aufwandes werde „der Listenpreis für Valsartan dura und Valsartan/HCT Mylan für einige Stock Keeping Units (SKUs) steigen.“ Auf die Patienten werden jedoch keine Mehrkosten zukommen, da sich der Preis innerhalb des aktuellen Festbetragsniveaus bewegen wird. Wirksam wird die Preisänderung bereits am 1. September. Der Preis werde sich durchschnittlich um 9,9 Prozent erhöhen, abhängig von der Verpackungsgröße und Dosierung. Der Preis einiger Verpackungen wird konstant bleiben.
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