Serverprobleme

Server down: Wieder Probleme bei Securpharm

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Berlin -

Bei Securpharm kam es am Donnerstagmorgen erneut zu Verbindungsproblemen. Zeitweise war die Seite zur Überprüfung der Serververbindungen nicht erreichbar. Anrufe bei Securpharm und der Netzgesellschaft Deutscher Apotheker (NGDA) brachten kaum Abhilfe – die Leitungen waren überlastet.

Apotheker im ganzen Bundesgebiet mussten sich am Donnerstagmorgen wieder mit Securpharm herumärgern. Wer die Seite securpharm-status.de ansteuerte, den erwartete oft die Fehlermeldung „504 Gateway Time-Out. The server didn’t respond in time“.

So berichtet Apothekerin Heike Nickolay, Inhaberin der St. Viktor Apotheke in Schwerte, von massiven Problemen bei der Warenbuchung. Sowohl beim Einscannnen im Wareneingang als auch bei der Abgabe erhielt sie lediglich die Meldung „Securpharm-Server ist nicht verfügbar. Bitte probieren Sie es später noch einmal“. Die Fehler treten Nickolay zufolge mindestens seit heute Morgen 8.30 Uhr auf. Auch die manuelle Eingabe der Packung funktionierte nicht, Nickolay bekam dieselbe Meldung angezeigt.

Ursachenforschung und die Suche nach Rat zur Fehlerbehebung gestalteten sich auch schwierig: Anrufer kamen bei Securpharm und der NGDA meist nicht durch, mutmaßlich wegen des hohen Aufkommens waren die Leitungen überlastet. Gegen zehn Uhr am Donnerstagmorgen war die Securpharm-Statusseite erreichbar, zeigte jedoch an, dass sowohl der Apothekenserver als auch die Herstellerdatenbank nicht erreichbar seien. Beide Zeilen waren rot markiert. Der Authentifizierungsserver arbeitet der Seite zufolge jedoch korrekt. Kurz darauf fiel die Seite wieder komplett aus.

Ähnliche Probleme mit Securpharm gab es erst im Juni: Auch damals waren Apothekenserver und Herstellerdatenbank nicht erreichbar. Für die Apotheker bedeutet das vor allem: Mehrarbeit. Denn gemäß Artikel 29 der delegierten Verordnung sind sie nun verpflichtet, sich händisch um die Ausbuchung zu kümmern: Können Arzneimittel wegen technischer Probleme nicht korrekt ausgebucht werden, „notieren sie das individuelle Erkennungsmerkmal und nehmen die Überprüfung der Echtheit und die Deaktivierung des individuellen Erkennungsmerkmals vor, sobald die technischen Probleme behoben sind“, heißt es da.

Die betroffenen Arzneimittel dürfen trotzdem abgegeben werden. Charge, Seriennummer und Verfalldatum müssen aber notiert werden, um die Packung später manuell auszubuchen. Manche Apotheken fotografieren die Packungen, eine Berliner Apotheke berichtet, dass sie die Codes in einer eigenen Word-Datei zwischenspeichert und andere wiederum machen es klassisch mit Bleistift und Papier. Auch mit einzelnen Produkten gab es bereits Probleme. So war die PZN von Ezehron 20/10, 100 Stück im Securpharm-System nicht hinterlegt.

Auch andere Akteure auf dem Markt sind betroffen. Schon Ende Februar berichteten mehrere Unternehmen und Verbände, dass Hersteller, Großhändler und von denen vor allem die Reimporteure Schwierigkeiten mit der Datenübertragung zwischen den europäischen und nationalen Servern hatten. Dass es Probleme gibt, hat sich seitdem nicht geändert, wie Insider berichten.

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