Versandapotheken

Avitale: Facebook verstehen mit Shop-Apotheke

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Berlin -

Avitale versucht durch eine Zusammenarbeit mit Shop-Apotheke sein Social-Media-Marketing aufzubauen. Über Facebook sucht der Versender derzeit 50 Probanden, die das Lysin-Produkt des Herstellers zur Behandlung von Herpes-Lippenbläschen testen und einen Erfahrungsbericht schreiben.

Auch wenn es auf den ersten Blick etwas fragwürdig erscheinen mag, über Facebook Probanden für ein Mittel gegen Herpes zu rekrutieren: Rechtlich ist an dem Vorgehen nichts zu beanstanden. L-Lysin ist ein Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke und nicht als Arzneimittel klassifiziert. So gesehen steht der Marketing-Aktion also nichts im Weg.

Ohnehin geht es zumindest aus Sicht des norddeutschen Herstellers von Nahrungsergänzungsmitteln und Hautpflegeprodukten offensichtlich weniger um Werbung für das Produkt als vielmehr um das eigene Learning: „Wir erhoffen uns von dieser Maßnahme neue Erkenntnisse darüber, wie wir Facebook gemeinsam mit unseren Kunden nutzen können, um einen echten Mehrwert für Marke, Produkt und Vertriebskanal zu schaffen“, erklärt ein Sprecher des Unternehmens.

Und tatsächlich spielen Avitale und Shop-Apotheke Social-Media-technisch in unterschiedlichen Ligen: Während die Facebook-Seite von Shop-Apotheke auf über 130.000 Likes kommt, konnte Avitale bisher gerade einmal 159 Daumen einsammeln. Und während der Versender im Schnitt aller zwei Tage professionelle, gebrandete und mit Shortlinks versehene Beiträge postet, die oft mehrere hundert Likes einheimsen, liegt die Facebook-Präsenz von Avitale brach: Gerade einmal zwei Posts aus dem Jahr 2018 sind zu sehen – mit vier und fünf Likes. Einen Beitrag aus diesem Jahr scheint es noch nicht zu geben.

„Wir verfügen schon seit einige Zeit über eine eigene Facebook-Seite, haben jedoch trotz verschiedener Bemühungen noch nicht den richtigen Weg gefunden, das Medium für unsere Zwecke zu nutzen“, heißt es dazu aus dem Unternehmen. Deshalb wolle man jetzt „die starke Facebook-Audience der Shop-Apotheke nutzen“ und „sehen, wie man Leute dazu bewegt, da aktiv zu werden“.

Von wem die Initiative für die Kampagne ausging, ob also der Hersteller aktiv seinen Account pushen wollte oder das ein Argument des Versenders war, der ohnehin auf der Suche nach Partnern für Werbeaktionen war, wollte Avitale auf Nachfrage nicht explizit beantworten. „Grundsätzlich stehen wir jedem Vorschlag für eine Werbemaßnahme offen gegenüber“, heißt es nur. Man kann aber davon ausgehen, dass die Idee aus Venlo kam: In der Vergangenheit hat Shop-Apotheke nämlich ähnliche Tester-Kampagnen auch schon mit anderen Herstellern durchgeführt, beispielsweise mit Heel im Dezember, mit Schülke im Januar und mit Dr. Böhm im Februar.

Avitale versichert jedoch, dass der Versender kein exklusiver Partner sei. Kerngeschäft blieben die niedergelassenen Apotheken und der pharmazeutische Großhandel. Schon mehrfach habe man über den Außendienst auch Vor-Ort-Apotheken Ware überlassen, um ähnliche Aktionen durchzuführen. „Unsere Mitarbeiter im Außendienst sind die direkten Ansprechpartner für die Offizin-Apotheken für solche Maßnahmen“, erklärt Avitale, „der pharmazeutische Großhandel sowie die Versandapotheken werden direkt von unserem Firmensitz in Norddeutschland betreut.“

An sozialen Medien als Marketing-Kanal kommt heute kaum ein Unternehmen mehr vorbei. Trotzdem herrscht bei vielen nach wie vor Unsicherheit bei der Frage, wie man Facebook und Co. für die Kundenansprache nutzen kann. Wer die aktuellsten Trends und Innovationen verstehen will, sollte sich noch ein Ticket für die Digitalkonferenz VISION.A von APOTHEKE ADHOC sichern. Rund 30 hochkarätig Top-Speaker widmen sich am 20. und 21. März in Berlin dem wichtigsten Zukunftsthema der Branche. Neben Professor Dr. Jürgen Schmidhuber, einem der Väter moderner KI, spricht unter anderem Professor Dr. Viktor Mayer-Schönberger, international renommierte Koryphäe auf dem Gebiet des datengetriebenen Kapitalismus.

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