Für den guten Zweck

Masken-Spenden: Apotheken ziehen Bilanz

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Berlin -

Während der Hochsaison der Corona-Krise gehörten Masken zu den gefragtesten Artikeln in den Apotheken. Einige Kollegen haben die erhöhte Nachfrage genutzt und einen Teil der Einnahmen für wohltätige Zwecke gespendet. Dabei ist ordentlich Geld zusammengekommen – die Apotheken ziehen Bilanz.

Einfache OP-Masken, FFP2-Masken und selbstgenähter Mund-Nasen-Schutz – die Auswahl und das Angebot ist groß. Für Apothekerin Laura Abels war schnell klar, dass sie mit dem Verkauf der „Community-Masken“ in ihren drei Apotheken im Raum Erftstadt – der Apotheke am Bürgerplatz und der Carl-Schurz-Apotheke in Liblar und der Land-Apotheke in Erp – etwas Gutes tun wollte. Im Rahmen der „Aktion Lichtblicke“ gingen jeweils vier Euro pro Masken-Verkauf an Familien mit Kindern, die durch den Corona-Shutdown in eine existentiell bedrohliche Situation gekommen sind. „Gleichzeitig wurden kleinere Nähbetriebe durch die Aktion unterstützt“, erklärt Abels.

Aufruf im Radio weckt Interesse

Um auf die Aktion aufmerksam zu machen, startete Abels neben Anzeigen auf Facebook auch einen Aufruf im örtlichen Radio – mit Erfolg: Viele der Kunden seien extra wegen der Aktion auch von weiter weg in die Apotheke gekommen und hätten gleich mehrere Masken gekauft, um die Aktion zu unterstützen. „Die Aktion wurde sehr gut angenommen und die Kunden waren froh über den zusätzlichen Nutzen durch die Spende“, erläutert Abels. Neben dem festgelegten Betrag konnte natürlich gerne auch zusätzlich – oder ganz ohne Maskenkauf – gespendet werden. Insgesamt sind 3580 Euro zusammengekommen und in der vergangenen Woche durch die Apotheken gespendet worden.

Boxen für die hygienische Aufbewahrung

Um eine ordnungsgemäße Hygiene der Masken und das Verständnis dafür zu unterstützen, gab es zudem eine Woche lang zu jedem Einkauf eine Maskenbox zur Aufbewahrung – „für zu Hause, im Auto oder in der Handtasche – immer sauber gelagert“, schreibt die Apotheke auf ihrer Facebook-Seite. Denn die saubere Aufbewahrung der Masken ist für viele Menschen noch immer ein Problem: Sie werden aus der Jacken- oder Hosentasche gezogen oder zusammen mit Schlüssel, Kleingeld oder anderen Keimquellen gelagert.

Auch Apotheker Benjamin Leuffen aus der Mühlenbusch-Apotheke in Nievenheim hat eine Spendenaktion anlässlich Corona ins Leben gerufen. Leuffen und seine Frau geben die von ihr genähten Masken gegen eine freiwillige Spende ab. Bereits in der ersten Woche kamen dadurch rund 1000 Euro zusammen. Die Höhe der Spende bestimmt jeder Kunde selbst. „Von zwei Euro bis hin zu knapp 20 Euro ist alles dabei.“

Masken für Engelhard Arzneimittel

Nachdem die Aktion bereits regional größere Kreise gezogen hatte und sich unter anderem viele Hobbynäher anschlossen, um Stoff oder Masken zu spenden, schaltete sich auch der Prospan-Hersteller Engelhard ein, zu dem der Apotheker ein gutes Verhältnis pflegt. „Wir wurden gefragt, ob wir im Rahmen der Aktion für die Mitarbeiter des Unternehmens Masken zur Verfügung stellen könnten“, erklärt Leuffen. Eigentlich sollten von den Näh-Bienen nur 100 Stück hergestellt werden, schließlich wurden es insgesamt jedoch 200 Masken. „Engelhard hat dann pro Maske 15 Euro gespendet“, berichtet der Apotheker. Die 3000 Euro wurden schließlich an das Kin­der- und Ju­gend­hos­piz Re­gen­bo­gen­land in Düs­sel­dorf und die Bür­ger­stif­tung Dor­ma­gen weitergeleitet.

Seit April läuft die Aktion in der Mühlenbusch-Apotheke bereits. Seitdem sind insgesamt rund 7000 Euro zusammengekommen. Der Erlös wurde an verschiedene Einrichtungen gespendet: Jeweils 500 Euro erhielten die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), der Wildpark Tannenbusch und ein örtlicher Sportverein, der sich für Senioren engagiert. Außerdem erhielten die fünf umliegenden Kindergärten jeweils 300 Euro. „Wir sind stolz auf das gemeinsam Erreichte und freuen uns sehr darüber, an der ein oder anderen Ecke für ein wenig Unterstützung sorgen zu können“, meint Leuffen.

Nachfrage zu Masken sinkt deutlich

In einigen Apotheken ist die Nachfrage mittlerweile gesunken, wie auch Leuffen und Abels bestätigen: „Der ‚Hype‘ ist vorbei. Wir haben aber den größten Teil verkaufen können. Was nach wie vor geht, sind die Einmalmasken. Um den Rest ist es relativ ruhig geworden“, erläutert Leuffen. Auch in Erftstadt hat der Verkauf der Masken abgenommen: „Aktuell ist die Nachfrage natürlich stark zurück gegangen durch das Überangebot“, sagt auch Abels.

 

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