EU-Versandapotheke: Verkauf nur über Phoenix Alexander Müller, 07.03.2018 10:36 Uhr
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Phoenix hat potenzielle Kaufinteressenten für die EU-Versandapotheke angeschrieben und auf eine Kaufpreisabtretung der Inhaberin hingewiesen. Foto: Matthias Körner
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Etwaige Zahlungen für den Kundenstamm dürften nur an den Großhändler geleistet werden, heißt es. Foto: Matthias Körner
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Bei der EU-Versandapotheke geht es offenbar nicht weiter. Foto: Matthias Körner
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Dr. Bettina Habicht, Chefin der EU-Versandapotheke, hat den Großteil ihrer Mitarbeiter freigestellt. Foto: EUVA
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Die Versanderlaubnis wurde behördlicher entzogen, aus dem DIMDI-Register ist der Anbieter verschwunden. Foto: Matthias Körner
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Ende Januar wurden die Kunden regelmäßig noch um zehn Tage vertröstet. Foto: Matthias Körner
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Verordnungen wurden zur Abrechnung offenbar zwischenzeitlich an eine Partnerapotheke weitergegeben. Foto: Matthias Körner
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Parallel streitet die EU-Versandapotheke mit dem Großhändler Phoenix weiter um Millionen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Eigentlich sollte in dieser Woche das Landgericht Cottbus über den Millionenstreit mit Phoenix entscheiden. Der Termin wurde aber aufgehoben, am 17. April soll noch einmal verhandelt werden. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Im Eilverfahren musste der Versender vor dem OLG Brandenburg eine Niederlage verkraften. Foto: Matthias Körner
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Bei Phoenix hält man das angeführte Insolvenzverfahren des ehemaligen Inhabers für einen Bluff. Foto: Matthias Körner
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Um zahlungsfähig zu bleiben, ist die EU-Versandapotheke auf kontinuierliche Geldströme von den Kassen angewiesen. Foto: Matthias Körner
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Bis zu drei Wochen warten Kunden inzwischen auf ihre Bestellungen. Foto: Matthias Körner
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Die Turbulenzen schlugen sich auch im laufenden Geschäft nieder. Um 40 Prozent waren die Aufträge zeitweilig rückläufig. Foto: Matthias Körner
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Am Standort findet sich auch die Offizinapotheke. Foto: Matthias Körner
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Auch Kosmetikbehandlungen führt die Apotheke am Standort durch. Foto: Matthias Körner
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Zur Gruppe gehören die EU-Versandapotheke und die Berlinda-Versandapotheke. Eine Million Kunden werden laut Habicht beliefert. Foto: Matthias Körner
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Die Apothekerin hatte die Apotheke an der Priormühle samt Versandgeschäft Anfang 2014 übernommen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Der alte Standort wurde Ende 2016 aufgegeben. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Mit dem Zuzahlungsclub Vivavita hatte die EU-Versandapotheke vor einigen Jahren für Schlagzeilen gesorgt. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Mitgliedern des Vereins wurde die Zuzahlung erstattet. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Das Modell wurde verboten. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Mit Valerevital gibt es seit Kurzem einen Nachfolger. Foto: Valerevital
Berlin - Die rund 50 beurlaubten Mitarbeiter der EU-Versandapotheke wurden nach Informationen von APOTHEKE ADHOC noch nicht darüber informiert, wie es nach dem Einstellen des Versandbetriebs für sie weitergeht. Dafür haben sich jetzt Anwälte im Auftrag von Phoenix bei potenziellen Kaufinteressenten gemeldet. Demnach hat die Inhaberin der EU-Versandapotheke, Dr. Bettina Habicht, schon vor Jahren eine Kaufpreisabtretung unterschrieben. Interessenten müssten sich also zunächst an den Mannheimer Großhändler wenden.
Das Versandgeschäft der Cottbuser Apotheke war schon am 23. Februar zusammengebrochen. Das Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG) hatte die Versanderlaubnis widerrufen. Am 28. Februar wurden alle Mitarbeiter aus dem Versandgeschäft vorerst beurlaubt. Diese sind bei der Beschäftigungsgesellschaft Equa Consulting angestellt, bei der Habichts Ehemann Sven Schumacher Geschäftsführer ist. Dem Vernehmen nach ist eine Insolvenz der Firma in Vorbereitung. Offiziell bestätigt ist dies allerdings noch nicht.
Zuletzt lief bei der EU-Versandapotheke nur noch eine automatische Ansage: „Unser Service ist bis auf Weiteres eingestellt, da uns rechtliche Auflagen dazu verpflichten. Wir sind gezwungen, vorerst keine Ware an Sie zuzustellen. Zu gegebenem Zeitpunkt und weiterer juristischer Erkenntnisse werden wir Sie über die nächsten Schritte informieren. Wir bitten Sie, aktuell von Serviceanfragen abzusehen.“ Seit Dienstag sind die Seiten der EU-Versandapotheke überhaupt nicht mehr zu erreichen. Zuvor war zumindest noch eine Wartungsseite angezeigt worden. Die Zugriffsrechte auf die Domains hat Habicht offenbar schon nicht mehr.
Auch um die EU-Versandapotheke selbst soll es finanziell nicht gut bestellt sein. Von Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit sprechen Insider. Demnach sollen mehrere tausend Kunden zwar gezahlt, aber nie Medikamente erhalten haben. Von offenen Rückerstattungen in sechsstelliger Höhe ist die Rede. Habicht gibt keine Stellungnahmen mehr ab.
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