EU-Versandapotheke abgeschaltet Alexander Müller, 23.02.2018 09:08 Uhr
-
Ende der EU-Versandapotheke? Seit gestern Abend lassen sich die verschiedenen Domains nicht mehr ansteuern. Seit heute Morgen ist die Versandapotheke sogar aus dem DIMDI-Register verschwunden. Foto: Matthias Körner
-
Schon seit einigen Monaten bekommt die finanziell angeschlagene EU-Versandapotheke Ware vom Großhandel nur noch gegen Vorkasse. Auf der anderen Seite können die Kunden nicht mehr per Rechnung bezahlen – das Schlingern geht weiter. Foto: Matthias Körner
-
Ende Januar wurden die Kunden regelmäßig noch um zehn Tage vertröstet. Mittlerweile schafft die EU-Versandapotheke offenbar nicht einmal diese für Arzneimittel eigentlich nicht hinnehmbare Frist. Foto: Matthias Körner
-
Inhaberin Dr. Bettina Habicht hatte dem Vernehmen nach schon Besuch von der Aufsichtsbehörde. Sie will sich dazu nicht äußern. Foto: EU-Versandapotheke
-
Verordnungen wurden zur Abrechnung offenbar zwischenzeitlich an eine Partnerapotheke weitergegeben. Die Zukunft der EU-Versandapotheke (Apotheke am Telering, Cottbus) ist weiter ungewiss. Foto: Matthias Körner
-
Parallel streitet die EU-Versandapotheke mit dem Großhändler Phoenix weiter um Millionen. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Eigentlich sollte in dieser Woche das Landgericht Cottbus über den Millionenstreit mit Phoenix entscheiden. Der Termin wurde aber aufgehoben, am 17. April soll noch einmal verhandelt werden. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Im Eilverfahren musste der Versender vor dem OLG Brandenburg eine Niederlage verkraften. Foto: Matthias Körner
-
Es geht um 5,4 Millionen Euro. Die Apothekerin erhebt ebenfalls Forderungen im siebenstelligen Bereich. Foto: Matthias Körner
-
Bei Phoenix hält man das angeführte Insolvenzverfahren des ehemaligen Inhabers für einen Bluff. Foto: Matthias Körner
-
Um zahlungsfähig zu bleiben, ist die EU-Versandapotheke auf kontinuierliche Geldströme von den Kassen angewiesen. Foto: Matthias Körner
-
Insgesamt sind rund 70 Mitarbeiter am Standort beschäftigt. Foto: Matthias Körner
-
Bis zu drei Wochen warten Kunden inzwischen auf ihre Bestellungen. Foto: Matthias Körner
-
Die Turbulenzen schlugen sich auch im laufenden Geschäft nieder. Um 40 Prozent waren die Aufträge zeitweilig rückläufig. Foto: Matthias Körner
-
Am Standort findet sich auch die Offizinapotheke. Foto: Matthias Körner
-
Auch Kosmetikbehandlungen führt die Apotheke am Standort durch. Foto: Matthias Körner
-
Zur Gruppe gehören die EU-Versandapotheke und die Berlinda-Versandapotheke. Eine Million Kunden werden laut Habicht beliefert. Foto: Matthias Körner
-
Die Apothekerin hatte die Apotheke an der Priormühle samt Versandgeschäft Anfang 2014 übernommen. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Der alte Standort wurde Ende 2016 aufgegeben. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Mit dem Zuzahlungsclub Vivavita hatte die EU-Versandapotheke vor einigen Jahren für Schlagzeilen gesorgt. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Mitgliedern des Vereins wurde die Zuzahlung erstattet. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Das Modell wurde verboten. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Mit Valerevital gibt es seit Kurzem einen Nachfolger. Foto: Valerevital
Berlin - Die schlingernde EU-Versandapotheke ist derzeit nicht zu erreichen. Bereits seit gestern Abend lassen sich die verschiedenen Domains nicht mehr ansteuern. Über die Hintergründe ist bislang nichts bekannt. Die Aufsichtsbehörde bestätigte gegenüber APOTHEKE ADHOC, dass die gegen die Führung der Versandapotheke erhobenen Vorwürfe nunmehr geprüft würden.
Seit gestern Abend sind acht Internetseiten EU-Versandapotheke oder Berlinda-Versandapotheke nicht mehr zu erreichen. Zwar wird eine Wartungsseite des Anbieters Mauve angezeigt, Insidern zufolge liegt aber kein technischer Fehler vor. Vielmehr habe die Geschäftsleitung die Abschaltung bewusst initiiert, heißt es. Seit heute Morgen ist die Versandapotheke sogar aus dem DIMDI-Register verschwunden, dort waren gestern noch alle Online-Domains der Apotheke am Telering zu finden.
Die EU-Versandapotheke mit Sitz in Cottbus steckt seit Monaten in Schwierigkeiten. Kunden beschweren sich über lange Lieferzeiten oder -ausfälle, zumal das Geld meist schon eingezogen oder überwiesen wurde. Den Mitarbeitern im Servicecenter bleibt nichts anderes übrig, als immer wieder zu vertrösten. Mal ist von Schwierigkeiten mit dem Großhandel die Rede, mal von einem Wechsel in der Lieferantenkette. Den Kunden wird sogar angeboten, ihren Auftrag zu stornieren, solange keine Ware unterwegs ist.
Das zuständige Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG) hat schon viel Geduld mit der Versandapotheke bewiesen. Bereits vor einigen Wochen war die Pharmazierätin vor Ort, um mit Inhaberin Bettina Habicht zu sprechen – und das war nicht der erste Besuch.
Doch bis jetzt hat die Aufsichtsbehörde keine Schritte unternommen. Gegenüber APOTHEKE ADHOC teilte eine Sprecherin noch am Donnerstag mit: „Das zuständige LAVG prüft derzeit die erhobenen Vorwürfe. Das Ergebnis dieser Prüfungen bleibt abzuwarten. Weitergehende Aussagen sind daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich.“
Lesen Sie auch
-
EU-Versandapotheke „Hast du das Geld?“ „Ich habe nichts.“ »
-
Rezeptdeal mit Holland Versandapotheke lässt Kunden wochenlang warten »
-
EU-Versandapotheke Die Rezepte der Anderen »
-
EU-Versandapotheke Geplatzte Geheimgespräche »
-
EU-Versandapotheke Phoenix und der Pleite-Bluff »
-
EU-Versandapotheke Phoenix und Sanacorp setzen sich durch »
-
EU-Versandapotheke Zuzahlungsclub: Warten auf die Gutschrift »
-
EU-Versandapotheke Das Bärenfell »
Neuere Artikel zum Thema
-
EU-Versandapotheke Versender in der Paypal-Falle »
-
EU-Versandapotheke Apothekerin zeigt Phoenix-Vertriebsleiter an »
-
EU-Versandapotheke Millionenstreit: Phoenix muss warten »
-
EU-Versandapotheke Habicht: Bestellschein für Europa Apotheek »
-
EU-Versandapotheke Kunden-Deal mit Shop-Apotheke »
-
EU-Versandapotheke Jetzt ist auch die Apotheke dicht »
-
EU-Versandapotheke Ex-Mitarbeiter: Hilfe für geprellte Versandkunden »
-
Untreue und Betrug EU-Versandapotheke: Staatsanwalt ermittelt »
-
Kaufpreisabtretung EU-Versandapotheke: Verkauf nur über Phoenix »
-
ApoRetrO Großhändler schmieden Pläne im Dieselgate »
- Nach schwachem ersten Halbjahr Zur Rose: 700.000 Neukunden seit Oktober »
- OTC und Freiwahl Plus 31 Prozent: Weihnachtsgeschäft geht an Versender »
- Zukaufpläne? 225 Millionen Euro: Shop Apotheke füllt Kriegskasse »
Mehr aus Ressort
- Medizinprodukt oder Arzneimittel? Femannose: Klosterfrau hofft auf BGH »
- Neuer Deutschlandchef Canopy: OTC-Manager für Rx-Cannabis »
- Geschäftsjahr 2020 Novartis mit starkem Gewinnplus »
APOTHEKE ADHOC Debatte