Medizinalhanf

Auf der Suche nach Cannabis

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Berlin -

Die hohe Nachfrage nach Medizinalhanf bereitet allen Betroffenen Schwierigkeiten. Cannabis-Importeure können Apotheken derzeit nur eingeschränkt beliefern, vor allem in Sachsen und Thüringen müssen Patienten nach Medienberichten lange auf ihre Blüten warten.

Kürzlich hatte eine Umfrage der Presseagentur dpa ergeben, dass in Sachsen und Thüringen die Verordnung von Medizinalhanf eine Ausnahme sei. Demgegenüber steht nun der Bericht der Leipziger Volkzeitung, demzufolge die AOK Plus eine Zunahme der Anträge zur Kostenübernahme verzeichnet. Insgesamt seien mehr als 400 Anfragen bei der Kasse eingegangen, knapp 200 Patienten erhielten eine Zusage. Bundesweit zählte die AOK bereits mehr als 4000 Anträge.

„Diese Zahlen gehen bereits jetzt über die vom Gesetzgeber erwarteten Patientenzahlen hinaus“, sagte eine Sprecherin der Zeitung. Laut dem Bericht wurden im ersten Halbjahr 2017 bundesweit fast 11.000 Einheiten mit Cannabisblüten in der Apotheke abgegeben.

Aufgrund der hohen Nachfrage konnten die Hersteller in Kanada und den Niederlanden laut einer Sprecherin des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) in diesem Sommer deshalb keine Blüten liefern. Auch die Ärzte kommen zu Wort: Die Sächsische Landesärztekammer kritisierte die Vorgaben zur Diagnose des Medizinalhanfs. „Die gesamte Entscheidungslast wird bei dünnsten Vorgaben der Ärzteschaft aufgebürdet“, heißt es in der Zeitung.

Der führende Cannabis-Importeur ist aktuell Pedanios; das Unternehmen wurde vor Kurzem für 15,7 Millionen Euro von Aurora Cannabis gekauft, dem führenden kanadischen Hersteller von Medizinalhanf. Weiterhin haben sich Cannamedical, Spektrum Cannabis, ACA Müller und Fagron auf dieses Feld spezialisiert.

Von dem Lieferengpass sind bei den Importeuren sowohl die Bedrocan-Sorten aus den Niederlanden, als auch Varietäten aus Kanada betroffen. Apotheken müssen teilweise wochenlang auf die Blüten warten, wodurch sich die Therapie der Patienten verzögert.

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