IMS: 80 Prozent mehr Cannabis in Apotheken Deniz Cicek-Görkem, 26.07.2017 12:20 Uhr
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Kein Boom: Laut QuintilesIMS sind die Verordnungszahlen bei Cannabis um 80 Prozent gestiegen – und liegen damit nach wie vor auf niedrigem Niveau. Foto: OMK
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„Die Auswertung nach den ersten drei Wochen zeigt: Das Cannabis-Gesetz zeigt im Versorgungsalltag Wirkung“, sagt Dr. Andreas Kiefer, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts (DAPI) und Präsident der Bundesapothekerkammer. Foto: Bionorica
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Grünes Licht für Phytohersteller: Das BfArM schrieb zehn Lose für den Anbau von Cannabis aus. Auch Erfahrungen mit Arzneipflanzen zählen als Referenzen. Bis Ende Juni konnten sich interessierte Unternehmen bewerben. Foto: GW Pharm
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Der Lieferauftrag ist dabei an bestimmte Vorgaben gebunden. Foto: Bionorica
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Das BfArM wird zur Cannabisagentur: Vor 2019 wird es laut Behörde keinen Medizinalhanf aus deutschem Anbau geben. Foto: Andreas Domma
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Laut BfArM-Präsident Professor Dr. Karl Broich brauchen die Vorbereitungen Zeit. Foto: Andreas Domma
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Da Cannabis zu medizinischen Zwecken als Arzneimittel einzustufen sei, müssten alle arznei- und betäubungsmittelrechtlichen Anforderungen erfüllt werden. Foto: AGES
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„Die Auswertung nach den ersten drei Wochen zeigt: Das Cannabis-Gesetz zeigt im Versorgungsalltag Wirkung“, sagt Dr. Andreas Kiefer, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts (DAPI) und Präsident der Bundesapothekerkammer. Foto: Screenshot OMK
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Dr. Peter Cremer-Schaeffer von der Bundesopiumstelle sammelt Informationen zur Anwendung im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Begleitstudie. Foto: Andreas Domma
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Verordnet werden können Pflanzenteile, Tropfen und Kapseln. Foto: AGES
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Jeder Versicherte mit einer schwerwiegenden Erkrankung hat Anspruch auf Versorgung mit Cannabis, wenn keine anerkannte, dem medizinischen Standard entsprechende Therapie zur Verfügung steht oder infrage kommt. Foto: AGES
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In der Apotheke verarbeitet wird neben Cannabis-Extrakt die Reinsubstanz Dronabinol. Foto: Bionorica
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Für den Hersteller Bionorica werden in Wien Hanfpflanzen angebaut. Foto: AGES
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Zuständig ist die österreichische Arzneimittelbehörde AGES. Foto: AGES
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Angebaut werden spezielle Klone, die unter optimalen Bedingungen im Gewächshaus einen möglichst hohen und gleichmäßigen Spiegel an THC-Säure aufweisen. Foto: AGES
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Parallel wird Dronabinol in Frankfurt bei der Bionorica-Tochter THC-Pharma synthetisch hergestellt. Foto: Bionorica
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Ausgeliefert wird der Wirkstoff in Spritzen. Foto: Bionorica
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Zum Set gehört auch ein Schnelltest. Foto: Bionorica
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Auf diese Weise kann ein einfacher Identitätsnachweis durchgeführt werden. Foto: Bionorica
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In der Apotheke wird der Ausgangsstoff nun weiterverarbeitet. Foto: Bionorica
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Zunächst muss Dronabinol erhitzt und verflüssigt werden. Foto: Bionorica
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In tropffähiger Form wird der Wirkstoff in der Grundlage aufgelöst. Foto: Bionorica
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Bei den Tropfen kommt Miglyol 812 zum Einsatz. Foto: Bionorica
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Die öligen Tropfen werden in Pipettenflaschen abgefüllt. Foto: Bionorica
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Die Haltbarkeit beträgt sechs Monate. Foto: Bionorica
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Die Herstellung muss dokumentiert werden. Foto: Bionorica
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Blüten werden von Fagron angeboten. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Das Unternehmen importiert die Ware aus den Niederlanden. Screenshot: OMK
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Künftig soll der Anbau der Kontrolle des BfArM unterliegen. Heißt: Die Behörde vergibt im Rahmen von Ausschreibungen die Aufträge und kauft die gesamten Bestände auf, um sie dann an Apotheken weiter zu vertreiben. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Nach dem Bundestag hatte im Februar auch der Bundesrat Cannabis auf Rezept freigegeben. Foto: Elke Hinkelbein
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Mit Sativex gibt es auch ein Fertigarzneimittel. Foto: GW Pharm
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Allerdings ist das Präparat zur Behandlung von Spasmen bei MS zugelassen. Foto: GW Pharm
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Hersteller ist die britische Firma GW Pharm. Das Unternehmen verarbeitet Cannabis aus kontrolliertem Anbau. Foto: GW Pharm
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Vertriebspartner hierzulande ist Almirall. Foto: GW Pharm
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Angewendet wird Sativex als Spray in der Mundhöhle. Foto: GW Pharm
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Kritiker sehen die Galenik als Flop, da die alkoholische Lösung nach mehrmaliger Anwendung zu Läsionen führen kann. Foto: GW Pharm
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Mit Canemes ist seit Anfang 2017 ein zweites Fertigarzneimittel auf dem Markt, das das synthetische Cannabinoid Nabilon enthält und zur Behandlung von Emesis unter Chemotherapie eingesetzt wird. Foto: GW Pharm
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Für Cannabis gibt es bereits DAC/NRF-Monographien. Foto: Elke Hinkelbein
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Eine DAB-Monographie wird gerade auf europäischer Ebene notifiziert. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Die Krankenkassen hatten die Freigabe kritisiert: Das Rezepturhonorar der Apotheken sei „unangemessen hoch“. Foto: OMK
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Auch die KBV sah die Freigabe wegen mangelnder Evidenz kritisch. Foto: Elke Hinkelbein
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Denn die Krankenkassen mussten Cannabisblüten und -zubereitungen bislang nicht bezahlen. Es fehlte an einer entsprechenden Empfehlung des G-BA. Foto: Elke Hinkelbein
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Der Vertrieb war streng reguliert. Foto: OMK
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2007 hatte erstmals eine MS-Patientin eine Ausnahmegenehmigung erhalten. Ein Jahr später wurden 19 Genehmigungen erteilt, 2013 waren es schon 89. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Anfang 2015 hatten nur rund 400 Patienten in Deutschland das Recht, Cannabis zu medizinischen Zwecken zu erwerben. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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2016 stieg die Zahl auf mehr als 1000. Foto: OMK
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Nun sollen die Krankenkassen Cannabis für schwerkranke Menschen bezahlen können. Foto: Elke Hinkelbein
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„Wir wollen, dass für Schwerkranke die Kosten für Cannabis als Medizin von ihrer Krankenkasse übernommen werden, wenn ihnen nicht anders geholfen werden kann“, begründete Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) seinen Gesetzentwurf. Foto: Elke Hinkelbein
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Bei einem Symposium stellte die Bundesapotheker klar, dass Apotheken Cannabis nur für medizinische Zwecke abgeben wollen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Die Apotheker sprachen sich für einheitliche Standards aus. Foto: APOTHEKE ADHOC
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In der Schweiz wurden die Regelungen bereits 2011 gelockert. Seitdem bietet die Bahnhof-Apotheke in Langnau Tinkturen aus natürlichem Hanf an. Foto: Bahnhof Apotheke Drogerie Langnau/ Michael Meier
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Zwar werden im eigenen Labor viele Präparate hergestellt, das Cannabis wird aber von einem Chemiker in einem anderen Labor zur Tinktur verarbeitet. Foto: Bahnhof Apotheke Drogerie Langnau/Luca Fankhauser
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Die Apotheke ist in der Schweiz die einzige, die Präparate auf Cannabis-Basis anbietet. Foto: Bahnhof Apotheke Drogerie Langnau/ Michael Meier
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Schon seine Promotion schrieb Inhaber Dr. Manfred Fankhauser zu „Haschisch als Medikament“. Foto: Bahnhof Apotheke Drogerie Langnau
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Von der medizinischen Nutzung zu unterscheiden ist die – ebenfalls oft geforderte – generelle Freigabe von Cannabis. Foto: GW Pharm
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Für die Legalisierung von Marihuana warb etwa Grünen-Parteichef Cem Özdemir. Foto: Sedat Mehder
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Später hatte die Oppositionspartei einen Gesetzentwurf zur Legalisierung eingebracht. Foto: Elke Hinkelbein
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Die Grünen wollten bei Erwachsenen Erwerb und Besitz von 30 g Cannabis für den Eigenbedarf oder Anbau und Abernten von drei Cannabispflanzen erlauben. Foto: Elke Hinkelbein
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Dr. Harald Terpe, Grünen-Sprecher für Drogenpolitik, sagte, man wolle auf Cannabis je nach Produkt eine Verbrauchssteuer von 4 bis 6 Euro je Gramm erheben. Foto: Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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Auch in mehreren Städten gab es Vorstöße oder Überlegungen, Cannabis im Rahmen von „Modellprojekten“ freizugeben. Foto: Düsseldorf
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Einen Antrag der Berliner Stadtbezirks Friedrichshain/Kreuzberg lehnte das BfArM ab. Foto: Elke Hinkelbein
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In Jamaika können Apotheken seit März 2015 bis zu 40 g Cannabis pro Person und Monat an registrierte Konsumenten verkaufen. Foto: OMK
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Auch einige US-Staaten haben den Verkauf freigegeben – auch ohne medizinische Indikation. In Colorado wurde in einer Apotheke ein Marihuana-Automat aufgestellt. Foto: Tranzbyte
Berlin - Seit März können Schwerkranke Cannabis zulasten der Krankenkasse ärztlich verordnet bekommen. Wie hat sich die Gesetzesänderung vom Frühjahr auf das Verschreibungsverhalten der Mediziner ausgewirkt? Das Marktforschungsunternehmen QuintilesIMS stellte einen zweistelligen Zuwachs fest.
Laut QuintilesIMS bekamen 31 der Prozent der Patienten ihr Rezept von einem Neurologen, 23 Prozent von einem Praktiker beziehungsweise Allgemeinmediziner. Auf Internisten gehen 8 Prozent der Verordnungen zurück. An den Rezepten mit Cannabis waren Medizinische Versorgungszentren (MVZ) mit 19 Prozent und Ambulanzen mit 7 Prozent beteiligt. Vier Fünftel der Verordnungen gingen auf diese drei Fachgruppen und zwei Versorgungsstätten zurück. Lediglich ein Fünftel der Rezepte kamen von weiteren Fachärzten.
Patienten können Präparate mit Medizinalhanf zu Lasten der Krankenkasse verordnet bekommen, vorab ist allerdings eine Antragstellung zwingend erforderlich. Über den Antrag entscheidet nach Begutachtung der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK). Der Eigenanbau von Cannabis ist weiterhin verboten.
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