Halbe Stunde Regen – Apotheke im Ärztehaus überschwemmt Alexander Müller, 20.08.2020 10:00 Uhr
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Die Apotheke am Markt in Kelkheim wurde am vergangenen Freitag überflutet. Foto: Apotheke am Markt
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Eine halbe Stunde Unwetter reichte aus, um die hessischen Orte Bad Soden, Kelkheim und Liederbach zu überschwemmen. Foto: Apotheke am Markt
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Mehr als 400 Feuerwehreinsätze gab es allein in Kelkheim – einer davon in der Apotheke von Inhaberin Katherina Rack. Foto: Apotheke am Markt
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Etwa 8 cm hoch stand das Wasser in der Offizin. Foto: Apotheke am Markt
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Den Keller der Apotheke hat es schlimmer getroffen, hier stand das Wasser 60 bis 70 Zentimeter hoch. Foto: Apotheke am Markt
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In den unteren Regalen lagerten zum Glück relativ geringwertige Give-Aways, die nun durch die Flure trieben. Foto: Apotheke am Markt
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Rack trommelte sofort das gesamte Team zusammen, alle halfen beim Wischen. Foto: Apotheke am Markt
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Der Kollerbach in Heusweiler trat 2018 über die Ufer und verwandelte den Platz um die Brunnen-Apotheke in eine Seenlandschaft. Foto: Brunnen-Apotheke
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Auch die Schienen der Regionalbahn, die Bushaltestelle und die Parkplätze standen unter Wasser. Foto: Brunnen-Apotheke
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Keller und Offizin wurden überflutet, der Öltank lief aus. 14 Stunden brauchte die Feuerwehr zum Abpumpen. Foto: Brunnen-Apotheke
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Etwa zwei Drittel des im Keller lagernden Übervorrats wurden zerstört. Foto: Brunnen-Apotheke
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So bald es ging, bemühten sich alle 15 Mitarbeiter mithilfe von Freunden und Verwandten zu retten, was noch zu retten war. Foto: Brunnen-Apotheke
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Auch die Offizin stand teilweise bis zu 20 Zentimetern unter Wasser. Foto: Brunnen-Apotheke
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Mobiliar und Teppiche wurden unrettbar in Mitleidenschaft gezogen. Foto: Brunnen-Apotheke
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Das Haus musste von Grund auf saniert werden. Foto: Brunnen-Apotheke
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Das Mobiliar musste entsorgt werden, in Containern setzte die Apotheke ihre Arbeit vorübergehend fort. Foto: Brunnen-Apotheke
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Beim Unwetter 2018 wurden gleich alle drei Innenstadt-Apotheken eines Aachener Pharmazeuten in Mitleidenschaft gezogen. Screenshot: Twitter/metropolis_priv
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Binnen zehn Minuten wurden Straße und Bürgersteig überflutet, die Offizin der Hauptapotheke stand zehn Zentimeter unter Wasser. Screenshot: Twitter/jaxxo
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In der Linda-Apotheke in Kall fingen die Lieferwannen des Großhändlers notdürftig das Wasser des überfluteten Flachdachs ab. Foto: Linda-Apotheke Jürgen Lutsch
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Die plötzlich einsetzenden Unwetter mit Starkregen ließen den Bach vor der Apotheke über die Ufer treten. Foto: Linda-Apotheke Jürgen Lutsch
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Das Wasser vom Flachdach setzte zwei Lagerräume, das Labor und das Büro des Besitzers unter Wasser. Foto: Linda-Apotheke Jürgen Lutsch
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Glück im Unglück: Bis auf zwei Pakete mit Windeln konnten alle gelagerten Medikamente gerettet werden, auch die Rezeptur ist nicht beeinträchtigt. Foto: Linda-Apotheke Jürgen Lutsch
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Mobile Einrichtung in Cochem: Wenn Hochwasser droht, kann die Mosel-Apotheke in den ersten Stock befördert werden. Foto: Burg-Apotheke Cochem
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Die Hochwasser- und Wetter-Apps sind ständige Begleiter von Apothekerin Dorothee Kratz. Foto: Burg-Apotheke Cochem
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Doch dank der Offizin auf Rollen kann sie ruhiger schlafen. Foto: Burg-Apotheke Cochem
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15 Helfer, drei Stunden, dann ist das Erdgeschoss leergeräumt. Foto: Burg-Apotheke Cochem
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Der Kommissionierer steht ohnehin im Obergeschoss, die Medikamente kommen per Rutsche eine Etage tiefer. Foto: Burg-Apotheke Cochem
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Für die Verlagerung des Kommissionierers in die obere Etage musste vorher die Decke verstärkt werden. Foto: Burg-Apotheke Cochem
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HV-Tische, Regale und sonstige Einrichtungsgegenstände sind in der Burg-Apotheke nicht breiter als 70 Zentimeter. Andernfalls würden sie nicht in den Aufzug passen. Foto: Burg-Apotheke Cochem
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Cochem ist schön, manchmal aber auch ganz schön gefährlich. Foto: Burg-Apotheke Cochem
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In diesen Tagen bangen die Einwohner wieder einmal um die Wasserstände. Foto: Burg-Apotheke Cochem
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So sah es zuletzt direkt hinter der Apotheke aus. Foto: Burg-Apotheke Cochem
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Dabei lief auch Wasser in den Apothekenkeller. Foto: Burg-Apotheke Cochem
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„Die Vorbereitung auf Hochwasser sind hier Alltag“, sagt die Apothekerin. Foto: Burg-Apotheke Cochem
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Ihre Apotheke ist nicht das einzige Geschäft, in dem man auf das schnelle Aufräumen und Möbel auf Rollen vertraut. „Viele Läden schützen sich auf diese Weise“, sagt die Apothekerin. Foto: Burg-Apotheke Cochem
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Ab ungefähr acht Metern Mosel-Wasserstand kommen die Adrenalinschübe. „Ich komme aus dem Saarland und bin mit Hochwasser aufgewachsen. Foto: Burg-Apotheke Cochem
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Schon zum Dreikönigstag war es hier mit der weihnachtlichen Stimmung vorbei. Foto: Burg-Apotheke Cochem
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Aus kleinen Bachläufen sind im Landkreis Goslar im vergangenen Jahr reißende Ströme geworden – auch die Gilden-Apotheke war betroffen. Foto: Gilden-Apotheke
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So sieht es sonst vor der Gilden-Apotheke in der Goslaer Innenstadt aus. Foto: Gilden-Apotheke
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In Goslar stand die historische Altstadt unter Wasser, Gebäude mussten evakuiert werden. „So schlimm war die Lage hier noch nie“, berichtet Jens Berger, Besitzer der Gilden-Apotheke in der Breite Straße gestern Abend. Foto: Gilden-Apotheke
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Seit 2014 kann die Tür dieser Apotheke bei stärkeren Unwettern mit sogenannten Shots gesichert werden. Die etwa einen Meter hohen Abdichtungen haben die Apotheke seither trocken gehalten. Foto: Phönix-Apotheke
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Hier ging es um noch größere Wassermassen: Nachdem eine Flutwelle Anfang Juni 2016 die Stadt-Apotheke im bayerischen Simbach zerstörte, haben Inhaberin Constanze Callies und ihr Team aufgeräumt. Foto: Stadt-Apotheke
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Zunächst musste das Wasser aus der Offizin abgepumpt werden. Danach musste die Apotheke trocknen. Foto: Stadt-Apotheke
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Die Apotheke ist zweigeschossig. Die Büros im oberen Stockwerk können noch genutzt werden. Auch ein Server ist noch intakt. Foto: Stadt-Apotheke Simbach
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Callies' Haus wurde ebenfalls überschwemmt. Es steht im Stadtteil, der am schlimmsten betroffen war. Foto: Blumen-Apotheke Simbach
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Etwa 1000 Menschen in Simbach wurden durch die Flut vorübergehend obdachlos. Foto: Blumen-Apotheke Simbach
Berlin - Das Wasser kam um kurz nach 14 Uhr am Freitagnachmittag. Eine halbe Stunde Unwetter reichte aus, um die hessischen Orte Bad Soden, Kelkheim und Liederbach zu überschwemmen. Mehr als 400 Feuerwehreinsätze gab es allein in Kelkheim – einer davon in der Apotheke am Markt von Inhaberin Katherina Rack. Durch einen schnellen und beherzten Einsatz des gesamten Teams konnte viel Schaden abgewendet werden – doch noch droht der Apotheke die Schließung.
„Innerhalb weniger Minuten war das eine Seenlandschaft“, berichtet Oliver Rack, der Ehemann der Inhaberin. Da er selbst Versicherungsmakler ist, kennt er sich mit solchen Fällen aus und wusste, was zu tun ist. „Natürlich ist man von so einer Situation erst einmal überwältigt, aber irgendwann handelt man einfach instinktiv.“
Rack trommelte sofort das gesamte Team zusammen, alle halfen beim Wischen. Etwa 8 cm hoch stand das Wasser in der Offizin, vor allem der Kommissionierer musste gesichert werden. Parallel organisierte einen Gutachter und rief den Schadensdienst, der tatsächlich schon nach anderthalb Stunden aus Aschaffenburg angerückt kam. Unterstützt wurde Rack bei der Organisation von seinem Kollegen Michael Jeinsen. Der erklärt im Video-Podcast ausführlich, worauf Apotheker im Schadensfall achten müssen und wie man sich auf so ein Unglück bestmöglich vorbereitet.
Der Schaden in der Offizin dürfte sich in Grenzen halten, den Keller der Apotheke hat es schlimmer getroffen: „Hier stand das Wasser 60 bis 70 Zentimeter hoch. Der erste Augenschein war fürchterlich“, berichtet Rack. In den unteren Regalen lagerten zum Glück relativ geringwertige Give-Aways, die nun durch die Flure trieben. Schlimmer ist, dass es den Ersatz-Spektrometer erwischt hat – die Apotheke ist sehr aktiv in der Rezeptur. Auch zwei Handscanner fielen den Wassermassen zum Opfer. Der Server stand zum Glück nicht im Wasser und hat nach erster Sichtung des Systemadministrators wohl keinen Schaden genommen.
Rack übernachtete in der Apotheke, auch weil die Feuerwehr die ganze Zeit aktiv war. Denn die Tiefgarage des Hauses war komplett vollgelaufen. Von den sieben oder acht Autos, die im Keller sehr wahrscheinlich einen Totalschaden erlitten, gehörte immerhin keines zur Apotheke.
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