Die Kabinettsliste der CDU für die kommende schwarz-rote Bundesregierung steht fest. Überraschenderweise wird kein der im Rahmen der Verhandlungen genannten Gesundheitspolitiker Minister, sondern die Entscheidung der CDU fiel letztlich auf die Bundestagsabgeordnete Nina Warken. Apothekeninhaber Jan Reuter konnte sie vor einem Jahr in seiner Apotheke begrüßen, bei ihm hat sie einen positiven Eindruck hinterlassen.
Viel Erfahrung in der Gesundheitspolitik hat die künftige Ministerin und Juristin bislang nicht. Seit 2021 ist sie Parlamentarische Geschäftsführerin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Mitglied des Ältestenrats. 2021 war sie Mitglied im parlamentarischen Begleitgremium der Covid-19-Pandemie. Zuvor war sie unter anderem Obfrau der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im NSA-Untersuchungsausschuss und Mitglied im Innenausschuss.
Warken ist seit 2013 im Bundestag und konnte sich bei der jüngsten Wahl mit einem hervorragenden Ergebnis durchsetzen und das Direktmandat im Wahlkreis Odenwald-Tauber klar gewinnen. Mit 72.796 Erststimmen erreichte sie mit 42,85 Prozent das beste Ergebnis in den 38 Wahlkreisen. Generell konnte die CDU ihr Wahlergebnis in Baden-Württemberg im Vergleich zur Wahl 2021 deutlich verbessern und erzielte mit 31,6 Prozent der Zweitstimmen einen Zuwachs von 6,8 Prozentpunkten. Ein Erfolg, der wohl auch ihr als Generalsekretärin zugeschrieben werden kann.
In der Vergangenheit hat Warken bereits mehrere Apotheken vor Ort besucht und sich die Probleme der Branche direkt erklären lassen. Ende 2023 besuchte sie gemeinsam mit anderen Politikern unter anderem die Central-Apotheke in Walldürn, dem Inhaber ist sie positiv im Gedächtnis geblieben.
„Mich würde das wirklich freuen! Ich habe positive Erfahrungen mit ihr gemacht“, erzählt Reuter. Auch im Zusammenhang mit seiner Arbeit im Landesapothekerverband stehe er regelmäßig im Austausch mit ihr. Sie sehe die Apotheke als unverzichtbare Anlaufstelle für Gesundheit, Prävention und Versorgung.
„Ich kenne sie als verlässliche Gesprächspartnerin und bin optimistisch, dass sie diese Eigenschaften auch im Amt beibehält“, betont er. „Sie hört zu, ist verbindlich und kennt die Probleme vor Ort“, sagt Reuter.
Warken setze sich stark für Themen wie Impfungen und pharmazeutische Dienstleistungen ein, erzählt er weiter. Sie wolle dabei weniger Bürokratie und eine höhere Vergütung für die Apotheken erreichen. Auch mit den Ärzten sei sie im engen Austausch und strebe eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Leistungserbringern im Gesundheitswesen an. Warken sei außerdem keine Freundin des Versandhandels.
Auch in der Janus-Apotheke von Inhaber René Wagner war die zukünftige Gesundheitsministerin bereits zu Gast. „Ich schätze sie sehr“, erklärt Wagner. Warken sei sehr umsichtig und habe beispielsweise im vergangenen Jahr oft Gespräche mit Apothekern und der Ärzteschaft organisiert. „Ich bin positiv überrascht“, sagt er. Er freue sich für Warken und auf die Zusammenarbeit mit der neuen Gesundheitsministerin.