Exit-Strategie für den Boni-Deckel Alexander Müller, 17.01.2019 10:20 Uhr
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ABDA-Präsident Friedemann Schmidt bespricht heute bei der ABDA-Mitgliederversammlung mit den Kammern und Verbänden den Umgang mit Spahns Plan B. Foto: Christof Stache
Berlin - Wie verhalten sich die Apotheker zu dem von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgelegten „Plan B“ – der Alternative zum Rx-Versandverbot? Heute werden sich die Kammern und Verbände bei der ABDA-Mitgliederversammlung positionieren. Womöglich wird es nicht so hitzig wie es zwischendurch aussah – denn die aktuelle Entwicklung bietet für alle Seiten eine gesichtswahrende Exit-Strategie.
Verständlicherweise sind die von Spahn vorgesehenen Honorarerhöhungen für die Apotheker kein Problem. Auch mit der Vergütung zusätzlich zu erbringender Leistungen können sich die meisten anfreunden. Hier gibt es noch Fragen zur konkreten Ausgestaltung und ein gewisses Misstrauen, von der Politik über den Tisch gezogen zu werden.
Des Pudels Kern ist aber die Legalisierung von Rx-Boni für ausländische Versandapotheken mit einer gesetzlich fixierten Begrenzung bei 2,50 Euro im SGB V. Damit verbunden das Versprechen, die Schwelle gegebenenfalls abzusenken, wenn der Marktanteil der ausländischen Versender 5 Prozent übersteigt. Diese Lösung stößt gerade im Lager der Apothekerkammern auf breite Ablehnung. Die Aufgabe der Preisbindung wird befürchtet und tatsächlich haben die deutschen Versender schon angekündigt, gegen eine solche Regelung vor Gericht zu ziehen.
Dienstag, 15. Januar, Posthotel Düren. Etwa 50 Apotheker – Inhaber und Angestellte – sind zur Kreisstellenversammlung gekommen. Der erweiterte „Apothekenstammtisch“ trifft sich unregelmäßig, etwa zweimal im Jahr. Jetzt hat sich ein Treffen tatsächlich angeboten, der Kreisvertrauensapotheker hat dazu per E-Mail eingeladen.
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