375 Millionen Euro oder nichts: Fahrplan zum Plan B Lothar Klein, 02.01.2019 15:10 Uhr
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Fahrplan für Plan B: In den kommenden zwei Wochen gibt es bei Kammern und Verbänden sowie in der Politik noch viel Gesprächsbedarf. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Aufruf und Abfrage: ABDA-Präsident Friedemann Schmidt befragt Kammern und Verbände zu Spahns Plan. Foto: Christof Stache
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Schmidt vermied in seiner Weihnachtspost eine klare Positionierung zu Spahns Plan B. Foto: Christof Stache
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Der Unmut in der Apothekerschaft ist groß: Schon auf dem DAT in München machte die Kammer Saarland ihren Standpunkt zur Rx-Versandverbots-Diskussion klar. Foto: Apothekerkammer Saarland
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Gesundheitsminister Jens Spahn werfen Kammer und Verband vor, in der ABDA-Mitgliederversammlung eine Drohkulisse aufgebaut zu haben. Foto: Christof Stache
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Kein Kuhhandel: Hessens Kammerpräsidentin Ursula Funke will sich die Gleichpreisigkeit nicht abkaufen lassen. Foto: Christof Stache
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Kritik am ABDA-Chef: Hat Schmidt die Interessen der Apotheker an Spahn verraten? Das werfen ihm Apotheker vor. Foto: Christof Stache
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Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) hält am Rx-Versandverbot fest – will Plan B aber prüfen. Foto: StMGP
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Nein zu Boni-Deckel: Kammerpräsident Lutz Engelen lehnt eine Verankerung der 2,50 Euro im SGB V kategorisch ab. Foto: AKNR
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Gleiches Recht für alle: Karin Maag kritisiert, dass Rx-Boni für ausländische Versender weiterhin erlaubt sein dürfen. Foto: Andreas Domma
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Auch AKWL-Präsidentin Overwiening ist mit der Boni-Regelung unzufrieden. Sie empfiehlt, die Gespräche der ABDA mit Spahn fortzuführen und zu Änderungen zu kommen. Foto: AKWL/Sokolowski
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Sylvia Gabelmann, Sprecherin für Arzneimittelpolitik und Patientenrechte der Linken im Bundestag, bezeichnete den Vorschlag des Bundesgesundheitsministers als einen „Schlag ins Gesicht der Patienten und Apotheker“. Foto: Fraktion Die Linke
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Spahn stellte seinen Plan B den Apothekern und dann der Presse persönlich vor. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Der Not- und Nachtdienstfonds soll von 16 Cent auf 32 Cent je Rx-Packung verdoppelt werden. 240 Millionen Euro will Spahn für neue Leistungen der Apotheker in der Prävention und für AMTS ausgeben. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Schmidt sagte Spahn eine „konstruktive“ Prüfung seiner Vorschläge zu. In der Mitgliederversammlung habe Spahn „offen und transparent“ seine Argumente vorgetragen. Der entscheidende Punkt sei, dass die Präsenzapotheken bei der Arzneimittelversorgung die dominierende Rolle behielten und der Versandhandel nur die Ausnahme bleibe. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Spahn kam wie erwartet ohne Rx-Versandverbot zur ABDA. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Als Letzter betrat Spahn Saal II im 1. Obergeschoss im Hotel Martim Pro Arte. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Als Empfangskomitee hat die ABDA ihren Vize-Präsidenten Mathias Arnold vor die Tür in den Nieselregen geschickt, Spahn fährt mit der Limousine vor. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Als Spahn in den Saal tritt, ertönt leichter Höflichkeitsbeifall. Die Mitgliederversammlung ist so gut besucht wie schon lange nicht mehr. Die Erwartungen waren zu Beginn hoch. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Die Kammer Saarland hat wie schon beim Deutschen Apothekertag wieder ihre Transparente mitgebracht: „Eine EU – Ein Recht AMPreisV Für Alle“ steht darauf zu lesen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Zusammen mit der bereits vorgeschlagenen Aufstockung des Arbeitspreises für Zyto-Apotheken umfasst das Gesamtpaket einen Wert von 480 Millionen Euro. Foto: Christof Stache
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Die Monopolkommission um Professor Dr. Achim Wambach erinnerte einen Tag zuvor an ihre Vorschläge zum Apothekenhonorar. ZEW/ Erich Dichiser
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Windmühlen statt Mauern: Schmidt sah schon Wochen vorher keine Chancen mehr für das Rx-Versandverbot. Er will den politischen Gegenwind nutzen. Foto: Christof Stache
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Bei den Apothekern in Westfalen-Lippe warb er um Unterstützung. Overwiening fordert rasche politische Entscheidungen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Schmidt stellte klar, dass die Mitgliederversammlung nicht über Ja oder Nein zu den Plänen des Gesundheitsministers abstimme: „Spahn braucht keine Zustimmung.“ Foto: AKWL/Sokolowski
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Overwiening findet, die ABDA hätte Spahn auch über sie kontaktieren können. „Ich frage mich, warum das nicht stärker genutzt wird?“ Foto: AKWL/Sokolowski
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Schmidt wiederholte die Selbstkritik, die Apotheker hätten sich „in eine Blockadehaltung begeben“. Die ABDA müsse sich um die existenziellen Fragen kümmern. Foto: AKWL/Sokolowski
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Overwienig erinnert an ihren früheren Vorschlag der Honorarumverteilung zwischen den Apotheken. Foto: AKWL/Sokolowski
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Schmidt war nach Münster gekommen, um für seinen Positionswechsel zu werben (mit Overwiening und Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Walter). Foto: AKWL/Sokolowski
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Laut einer Umfrage sind zwei Drittel der Apotheker in Westfalen-Lippe mit der Kammer zufrieden, aber nur ein Drittel mit der Arbeit der ABDA. Foto: AKWL/Sokolowski
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Gut 1,5 Milliarden Euro mehr Honorar fordert der BVDAK-Chef Dr. Stefan Hartmann von Spahn. Foto: BVDAK
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Es gibt im Apothekerlager immer noch Hardliner, die am Rx-Versandverbot festhalten. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Saarlands Kammerpräsident Manfred Saar glaubt dagegen nicht mehr an ein Rx-Versandverbot und kritisiert dafür die ABDA. Foto: Christof Stache
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„Wir stehen vor tiefgreifenden Veränderungen. Wir kommen mit unserer klassischen Haltung nicht mehr weiter“, meinte Schmidt am Ende des Apothekertages. Foto: Christof Stache
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Spahn setzt der ABDA beim DAT die Pistole auf die Brust: Die Gespräche dürften nicht „im Nirwana“ enden. In einem halben Jahr will er Ergebnisse liefern. Foto: Christof Stache
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„Wir werden am Ende die Aufgabe der Gleichpreisigkeit akzeptieren müssen, das ist nicht ganz einfach“, antwortete Andreas Kiefer auf eine Frage nach der ABDA-Strategie der letzten zweieinhalb Jahre in Sachen Versandhandelsverbot. Foto: Christof Stache
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Spahn hat beim DAT in München keine Lösungen präsentiert, keine Zusagen oder Versprechungen ins Protokoll diktiert, aber aufgezeigt, wohin die Reise für die Apotheken geht – und dass er notfalls auch gegen die ABDA seine Politik durchregieren will. Foto: Christof Stache
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Die Kammer Saarland kam mit deutlichem Protest zur Eröffnung des Deutschen Apothekertages. Foto: Christof Stache
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„Der Apotheker vor Ort ist ein Teil der Heimat“ und „Eine EU – ein Recht. AMPReisV für alle“, hieß es auf den Schildern und Tüchern, die die Delegierten der Kammer während Spahns Rede in die Luft hielten. Foto: Christof Stache
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Auch kleinere Schilder wurden hochgehalten. Foto: Christof Stache
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Spahn ging nicht weiter darauf ein. Foto: Christof Stache
Berlin - In gut zwei Wochen ist es so weit: Am 17. Januar sollen Kammern und Verbände über den 375 Millionen Euro schweren Plan B von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zur Zukunft der Apotheken abstimmen. Ja oder Nein – das Ergebnis könnte knapp ausfallen und der Zeitplan ist eng. In den kommenden zwei Wochen befassen sich die Gremien der Apothekerschaft mit dem von vielen empfundenen Votum „zwischen Pest und Cholera“. Und auch die Politik ist noch am Zuge: Am 15. Januar sprechen die Gesundheitspolitiker der Koalition mit Spahn. Dort gibt es ebenfalls Bedenken.
In einer Abfrage hat die ABDA unmittelbar vor Weihnachten alle Verbände und Kammern gebeten, bis zum 9. Januar ein Stimmungsbild zum Plan B in die Berliner Zentrale zu funken: „Wir würden es daher sehr begrüßen, wenn die Mitgliedsorganisationen die Vorschläge [...] kommentieren, die [...] Gesamtbewertung der unterschiedlichen Lösungen vornehmen und uns diese vor der Mitgliederversammlung zur Kenntnis geben“, so die ABDA in ihrem Schreiben: „Eine Rückmeldung bis zum Mittwoch, 9. Januar 2019, würde uns bei der Vorbereitung der Mitgliederversammlung helfen.“
Ob das gelingen wird, ist fraglich. Denn nach einer APOTHEKE ADHOC-Abfrage werden sich einige Kammern und Verbände erst später auf ihr Votum für die ABDA-Mitgliederversammlung am 17. Januar festlegen: Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe beispielsweise hat für den 15. Januar zu einer Sonder-Vorstandssitzung alle Fraktionen der Kammerversammlung eingeladen. Auch die Kammer Berlin will sich am 15. Januar festlegen und die Kammer Bremen einen Tag früher. In Hessen wollen Kammer und Verband bereits am 8. Januar ein Urteil fällen.
Und über die Weihnachtstage hat sich der Unmut der Apotheker über Spahn 375 Millionen Euro-Angebot und das Taktieren von ABDA-Präsident Friedemann Schmidt offenbar nicht beruhigt: „Vor einigen Monaten kündigten Sie an, Sie würden aus allen Rohren schießen. Obwohl nach den Vorschlägen von Herrn Spahn das Kind schon fast in den Brunnen gefallen ist, kommt von Ihrer Seite nichts“, empört sich Apotheker Hubertus Nehring in einem Brief an Schmidt.: „Wo ist der von der ABDA organisierte und koordinierte Aufstand der Apotheken? Wo schießen Sie aus allen Rohren?“
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