Menschenrechte: Apotheker fordert Streikrecht Lothar Klein, 19.12.2018 14:34 Uhr
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Gegen Spahns Plan B: Apotheker Aristide Volker Reidel will vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte das Streikrecht einklagen. Foto: Reidel
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Der Nachwuchs hingegen steht zu Plan B: Der BPhD begrüßt die Vorschläge von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zur Reform des Apothekenmarktes. Foto: BPhD
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Licht und Schatten: AKWL-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening hat einen Brief an Friedemann Schmidt mit Anmerkungen zu Spahns Plan B geschickt. Foto: AKWL/Sokolowski
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Schon auf dem DAT in München machte die Kammer Saarland ihren Standpunkt zur Rx-Versandverbots-Diskussion klar. Foto: Apothekerkammer Saarland
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Spahn werfen Kammer und Verband vor, in der ABDA-Mitgliederversammlung eine Drohkulisse aufgebaut zu haben. Foto: Christof Stache
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Kein Kuhhandel: Hessens Kammerpräsidentin Ursula Funke will sich die Gleichpreisigkeit nicht abkaufen lassen. Foto: Christof Stache
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Kritik am ABDA-Chef: Hat Schmidt die Interessen der Apotheker an Gesundheitsminister Jens Spahn verraten? Das werfen ihm Apotheker vor. Foto: Christof Stache
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Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) hält am Rx-Versandverbot fest – will Jens Spahns Plan B aber prüfen. Foto: StMGP
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Nein zu Boni-Deckel: Kammerpräsident Lutz Engelen lehnt eine Verankerung der 2,50 Euro im SGB V kategorisch ab. Foto: AKNR
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Axel Witte, Chef der Steuerberatungsgesellschaft RST, geht von einem ungebremsten Wachstum des Versandhandels aus. Foto: RST
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Gleiches Recht für alle: Karin Maag kritisiert, dass Rx-Boni für ausländische Versender weiterhin erlaubt sein dürfen. Foto: Andreas Domma
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Auch AKWL-Präsidentin Overwiening ist mit der Boni-Regelung unzufrieden. Sie empfiehlt, die Gespräche der ABDA mit Spahn fortzuführen und zu Änderungen zu kommen. Foto: AKWL/Sokolowski
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Sylvia Gabelmann, Sprecherin für Arzneimittelpolitik und Patientenrechte der Linken im Bundestag, bezeichnete den Vorschlag des Bundesgesundheitsministers als einen „Schlag ins Gesicht der Patienten und Apotheker“. Foto: Fraktion Die Linke
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Spahn stellte seinen Plan B den Apothekern und dann der Presse persönlich vor. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Der Not- und Nachtdienstfonds soll von 16 Cent auf 32 Cent je Rx-Packung verdoppelt werden. 240 Millionen Euro will Spahn für neue Leistungen der Apotheker in der Prävention und für AMTS ausgeben. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Schmidt sagte Spahn eine „konstruktive“ Prüfung seiner Vorschläge zu. In der Mitgliederversammlung habe Spahn „offen und transparent“ seine Argumente vorgetragen. Der entscheidende Punkt sei, dass die Präsenzapotheken bei der Arzneimittelversorgung die dominierende Rolle behielten und der Versandhandel nur die Ausnahme bleibe. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Spahn kam wie erwartet ohne Rx-Versandverbot zur ABDA. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Als Letzter betrat Spahn Saal II im 1. Obergeschoss im Hotel Martim Pro Arte. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Als Empfangskomitee hat die ABDA ihren Vize-Präsidenten Mathias Arnold vor die Tür in den Nieselregen geschickt, Spahn fährt mit der Limousine vor. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Als Spahn in den Saal tritt, ertönt leichter Höflichkeitsbeifall. Die Mitgliederversammlung ist so gut besucht wie schon lange nicht mehr. Die Erwartungen waren zu Beginn hoch. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Die Kammer Saarland hat wie schon beim Deutschen Apothekertag wieder ihre Transparente mitgebracht: „Eine EU – Ein Recht AMPreisV Für Alle“ steht darauf zu lesen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Zusammen mit der bereits vorgeschlagenen Aufstockung des Arbeitspreises für Zyto-Apotheken umfasst das Gesamtpaket einen Wert von 480 Millionen Euro. Foto: Christof Stache
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Die Monopolkommission um Professor Dr. Achim Wambach erinnerte einen Tag zuvor an ihre Vorschläge zum Apothekenhonorar. ZEW/ Erich Dichiser
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Windmühlen statt Mauern: Schmidt sah schon Wochen vorher keine Chancen mehr für das Rx-Versandverbot. Er will den politischen Gegenwind nutzen. Foto: Christof Stache
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Schmidt warb bei den Apothekern in Westfalen-Lippe um Unterstützung. Overwiening fordert rasche politische Entscheidungen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Schmidt stellte klar, dass die Mitgliederversammlung nicht über Ja oder Nein zu den Plänen des Gesundheitsministers abstimme: „Spahn braucht keine Zustimmung.“ Foto: AKWL/Sokolowski
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Overwiening findet, die ABDA hätte Spahn auch über sie kontaktieren können. „Ich frage mich, warum das nicht stärker genutzt wird?“ Foto: AKWL/Sokolowski
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Schmidt wiederholte die Selbstkritik, die Apotheker hätten sich „in eine Blockadehaltung begeben“. Die ABDA müsse sich um die existenziellen Fragen kümmern. Foto: AKWL/Sokolowski
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Overwienig erinnert an ihren früheren Vorschlag der Honorarumverteilung zwischen den Apotheken. Foto: AKWL/Sokolowski
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Schmidt war nach Münster gekommen, um für seinen Positionswechsel zu werben (mit Overwiening und Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Walter). Foto: AKWL/Sokolowski
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Laut einer Umfrage sind zwei Drittel der Apotheker in Westfalen-Lippe mit der Kammer zufrieden, aber nur ein Drittel mit der Arbeit der ABDA. Foto: AKWL/Sokolowski
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Gut 1,5 Milliarden Euro mehr Honorar fordert der BVDAK-Chef Dr. Stefan Hartmann von Spahn. Foto: BVDAK
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Es gibt im Apothekerlager immer noch Hardliner, die am Rx-Versandverbot festhalten. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Ursula Funke, Kammerpräsidentin in Hessen, sieht ohne Rx-Versandverbot keine Chance für Gleichpreisigkeit. Foto: Christof Stache
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Saarlands Kammerpräsident Manfred Saar glaubt dagegen nicht mehr an ein Rx-Versandverbot und kritisiert dafür die ABDA. Foto: Christof Stache
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„Wir stehen vor tiefgreifenden Veränderungen. Wir kommen mit unserer klassischen Haltung nicht mehr weiter“, meinte Schmidt am Ende des Apothekertages. Foto: Christof Stache
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Spahn setzt der ABDA beim DAT die Pistole auf die Brust: Die Gespräche dürften nicht „im Nirwana“ enden. In einem halben Jahr will er Ergebnisse liefern. Foto: Christof Stache
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„Wir werden am Ende die Aufgabe der Gleichpreisigkeit akzeptieren müssen, das ist nicht ganz einfach“, antwortete Andreas Kiefer auf eine Frage nach der ABDA-Strategie der letzten zweieinhalb Jahre in Sachen Versandhandelsverbot. Foto: Christof Stache
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Spahn hat beim DAT in München keine Lösungen präsentiert, keine Zusagen oder Versprechungen ins Protokoll diktiert, aber aufgezeigt, wohin die Reise für die Apotheken geht – und dass er notfalls auch gegen die ABDA seine Politik durchregieren will. Foto: Christof Stache
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Die Kammer Saarland kam mit deutlichem Protest zur Eröffnung des Deutschen Apothekertages. Foto: Christof Stache
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„Der Apotheker vor Ort ist ein Teil der Heimat“ und „Eine EU – ein Recht. AMPReisV für alle“, hieß es auf den Schildern und Tüchern, die die Delegierten der Kammer während Spahns Rede in die Luft hielten. Foto: Christof Stache
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Auch kleinere Schilder wurden hochgehalten. Foto: Christof Stache
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Spahn ging nicht weiter darauf ein. Foto: Christof Stache
Berlin - Der Ärger unter den Apothekern über den Plan B von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist groß – so groß, dass einzelne sogar ungewöhnliche Maßnahmen in den Blick nehmen wollen: Apotheker Aristide Volker Reidel, Inhaber der Rathaus-Apotheke in Saulheim, würde sogar vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte klagen. Der Apotheker will streiken und zwar richtig: „Wir sind keine Beamte.“
„Wir müssen sofort Gegenmaßnahmen einleiten“, fordert Reidel in einem offenen Brief. Neun Gegenmaßnahmen will er Spahns Acht-Punkte-Plan entgegensetzen: Streik – Bedienung durch die Klappe sowie Dekos und Demos mit gelben Westen organisieren, wie die Protestler in Frankreich gegen die Politik von Staatspräsident Manuel Macron. Und Briefe an „unsere Bundes- und Landtagsabgeordneten“ sollen geschrieben werden. So hatte es vor nicht allzu langer Zeit auch die ABDA von den Apothekern verlangt. Das Streikrecht einklagen für Apothekeninhaber vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, steht auf Platz vier der Liste.
Und eine Klage gegen die Ungleichbehandlung der deutschen Apotheken durch die Deckelung der Einkaufskonditionen einreichen will Reidel auch. Statt über das Honorargutachten, wie die ABDA, zu schweigen, fordert der Apotheker, „alle Fehler des Honorargutachtens“ bekannt zu machen. Mit der Arbeit der ABDA ist Reidel alles andere als zufrieden: „Die Pressearbeit der ABDA neu gestalten“ lautet Punkt sieben seiner Liste der Gegenmaßnahmen.
Und die Struktur der ABDA „muss verändert werden“, fordert Riedel. Der Vorstand müsse direkt von der Basis gewählt werden. Eine Verpflichtung zur Transparenz, zur Informationsweitergabe an die Mitglieder von Kammern und Verbänden müsse in die Satzungen geschrieben werden. Reidel: „Hier brauchen wir direkte, demokratische Abläufe.“
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