Versorgungsstärkungsgesetz

ABDA kämpft für Honoraranpassung

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Berlin -

Die ABDA ist mit dem internen Entwurf des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) zum GKV-Versorgungsstärkungsgesetz (GKV-VSG) zufrieden. ABDA-Präsident Friedemann Schmidt und der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), Fritz Becker, wollen bei einigen Themen weiter Druck machen. Gerade die Festschreibung des Kassenabschlags ohne eine regelmäßige Überprüfung des Fixzuschlags ist gefährlich.

„Wir haben das erste Arbeitspapier zum Versorgungsstrukturgesetz mit großem Interesse zur Kenntnis genommen“, sagt Schmidt. „Die zahlreichen Vorschläge in diesem frühen Stadium des Gesetzgebungsprozesses müssen wir allerdings erst noch genauer analysieren, bevor wir uns ein abschließendes Bild machen können.“

Man begrüße, dass einige wichtige Punkte der Apotheker wie das einheitliche Entlassrezept aus dem Krankenhaus sowie die Festschreibung des Apothekenabschlags auf 1,77 Euro offenbar Gehör gefunden hätten. „Es lässt sich jedoch absehen, dass auch noch einige Punkte fehlen“, so Schmidt. „So werden wir einfordern, versorgungssichernde Vergütungsregelungen auch für die Apotheken aufzunehmen, wie zum Beispiel bei Rezepturen.“

Die Apotheker hatten mehrere Themen auf dem Wunschzettel: So sollte die Festschreibung des Kassenabschlags zwingend geknüpft sein an eine regelmäßige Prüfung des Honorars – diese fehlt bislang allerdings im Gesetzentwurf. Becker ist zuversichtlich, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist: Aus seiner Sicht sind die Minimalforderungen enthalten; jetzt gehe es darum, im laufenden Gesetzgebungsverfahren nachzubessern.

Laut Becker stehen die wirtschaftlichen Forderungen ganz oben auf der Agenda, da diese im Entwurf noch nicht enthalten seien. Bereits beim DAV-Wirtschaftsforum im Mai hatte er mehr Geld schon für 2015 gefordert. Die Apotheker machen sich für spezielle Beratungshonorare, ein Disagio für den Einzug von Zuzahlungen und Herstellerrabatt sowie einen Nachschlag bei BtM und Rezepturen stark. Auch bei der Notdienstpauschale gibt es Nachholbedarf, mit dem die Apotheker bei Jens Spahn (CDU) dem Anschein nach bereits durchgedrungen waren.

Dass der DAV mit dem GKV-Spitzenverband künftig über das Thema Retaxationen verhandeln muss, sieht Becker nicht als Problem: Sollten die Kassen weiter mauern, könne man künftig eine Schiedsstelle anrufen. Was die Verzahnung des Notdienstes von Ärzten und Apothekern angeht, ist Becker ebenfalls zufrieden: Man werde jetzt miteinander reden und Lösungen finden. Das sei besser als eine absolute Gleichschaltung, da mehr als die Hälfte der Apothekenkunden im Notdienst außerhalb der ärztlichen Versorgung kämen.

Die Apotheker hatten im Vorfeld außerdem ein Verbot von Zyto-Ausschreibungen und höhere Arbeitspreise im Bereich der Sterilrezepturen gefordert. Zuletzt war die Abschaffung der Importquote dazu gekommen.

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