PiDaNa: Behörde empfiehlt zwei Tabletten APOTHEKE ADHOC, 16.09.2016 14:21 Uhr
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Reduzierte Wirkung: Notfallkontrazeptiva mit Levonorgestrel können bei bestimmter Polymedikation nicht den Effekt haben, den Anwenderinnen sich wünschen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Um sich gegen eine ungewollte Schwangerschaft zu schützen, ist es laut der britischen Arzneimittelbehörde MHRA möglich, dass betroffene Frauen die doppelte Dosis einnehmen müssen. Foto: Elke Hinkelbein
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Es sei wichtig, dass diese Frauen ihrem Arzt, Apotheker oder ihrer Schwester mitteilen, dass sie Medikamente gegen folgende Erkrankungen anwenden: Epilepsie, Tuberkolose, HIV und Pilzinfektionen. Foto: Elke Hinkelbein
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Inbesondere Arzneimittel, die das Leberenzym CYP3A4 anregen, stehen unter Verdacht, schädlich zu sein. Foto: Wikipedia / PDB 1W0E
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Auch die Medikamente wie pflanzliche Heilmittel mit Echtem Johanniskraut, die die Wirksamkeit einschränken könnten, sind dort aufgelistet. Foto: Superior National Forest / Flickr
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Die MHRA empfiehlt Apothekern die Abgabe eines nicht-hormonalen kupfernen Intrauterinpessars. Foto: MHRA
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Schlägt die Spirale auch nicht an, soll er betroffenen Frauen zwei Verpackungen des verordneten Notfallkontrazeptivums abgeben, um die Dosis von 1,5 mg auf 3mg zu erhöhen. Foto: Rowlands
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Zudem rät die MHRA Patientinnen, einen Schwangerschaftstest durchzuführen. Fällt dieser trotz der Einnahme von Levonorgestrel positiv aus, sollten Frauen so schnell wie möglich zum Arzt gehen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Das Notfallkontrazeptivum EllaOne (Ulipristal) wird betroffenen Frauen ohnehin nicht empfohlen, wenn sie Enzym-anregende Medikamente einnehmen oder in den vergangenen vier Wochen abgesetzt haben. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - Bei der Abgabe von Notfallkontrazeptiva mit dem Wirkstoff Levonorgestrel (LNG) müssen Apotheker nachfragen, ob die Patientin andere Medikamente einnimmt. Denn die Wirksamkeit des empfängnisverhütenden Präparats kann durch Interaktionen verloren gehen, etwa bei zeitgleicher Einnahme von Antiepileptika oder Johanniskraut. Im Leitfaden der Bundesapothekerkammer (BAK) ist lediglich eine Dokumentation vorgesehen. Die britische Arzneimittelbehörde MHRA fordert Ärzte und Apotheker auf, auf Kupferspiralen auszuweichen oder die Dosis zu verdoppeln. Für Deutschland sind ähnliche Maßnahmen geplant.
Die Patientinnen sollen Arzt und Apotheker aktiv auf ihre Dauermedikation hinweisen; die Heilberufler sollen Alternativen in Betracht ziehen. Dazu gehören Spiralen mit Kupfer; wenn dies keine Option ist, sollen 3 statt 1,5 mg gegeben werden, entsprechend zwei statt einer Tablette. Die Behörde erwartet kein erhöhtes Risiko von Nebenwirkungen bei gesteigerter Dosierung.
Zudem rät die MHRA Patientinnen, rechtzeitig einen Schwangerschaftstest durchzuführen. Fällt dieser trotz der Einnahme von LNG positiv aus, sollten Frauen so schnell wie möglich zum Arzt gehen. Die Wirkstoffe können auch zu Geburtsfehlern führen, weshalb die Kontrazeption besonders wichtig ist.
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