Nach Ringbrüchen folgen Spiralbrüche Alexandra Negt, 03.01.2020 15:03 Uhr
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Aktuell warnt das BfArM vor Brüchen bei Kupferspiralen. Trägerinnen der Ancora, Novaplus und Gold T sollten den Sitz des Intrauterinpessares beim Gynäkologen überprüfen lassen. Quelle: JPC-PROD / Shutterstock.com
Berlin - Im Februar 2018 wurden Kupferspiralen mit der Bezeichnung Ancora zurückgerufen. Wenige Tage später wurde die Retoure um weitere Chargen ergänzt. Auch die produkte Novaplus und Gold T wurden zurückgerufen. Zunächst wurden Brüche nur beim Entfernen vermutet. Da die Intrauterinpessare (IUP) auch ohne den Versuch der Entfernung unbemerkt kaputt gehen können, hält das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) Trägerinnen dazu an, den Sitz ihrer Kupferspirale ärztlich überprüfen zu lassen.
Das BfArM hatte als Konsequenz der Mitteilung über „Brüche der Seitenarme“ seitens des Herstellers zu Chargenrückrufen aufgerufen.
Ancora (375 Cu Normal, 375 Ag Normal und 250 Cu Mini)
Betroffene Chargen: 0114, 0614, 1114, 0415, 1115, 0616, 1116, 0217, 0417 und 0917
Novaplus
Betroffene Chargen: Vorsorglich alle Chargen
Gold T
Betroffene Chargen: Vorsorglich alle Chargen
Zunächst vermutete der Hersteller Brüche nur bei der Entfernung der Spirale. Ende September hat Eurogine in einem Schreiben auf die Bruchmöglichkeit ohne Manipulation hingewiesen. Das BfArM spricht sich dafür aus, dass der Hersteller die Frauenärzte mittels Kundeninformationsschreiben dazu anhält, die Patientinnen aktiv in die Praxis einzubestellen, um mittels Ultraschall die korrekte Lage und Unversehrtheit zu prüfen.
Gynäkologen sollen alle Vorkommnisse in Zusammenhang mit den genannten IUPs auf dafür vorgesehene Formblätter notieren und an das BfArM übermitteln.
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