SARS-CoV-2: Erneute Ansteckung unwahrscheinlich Cynthia Möthrath, 09.03.2020 13:02 Uhr
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Im Blut von genesenen Covid-19-Patienten lassen sich neutralisierende Antikörper finden: Experten gehen daher von einer anschließenden Immunität aus – die Dauer ist jedoch noch unklar.
Berlin - Noch immer herrscht viel Unklarheit in Bezug auf das aktuelle Coronavirus SARS-CoV-2. In den vergangenen Tagen kam es zu Berichten von Mehrfach-Ansteckungen – Experten halten dies jedoch für unwahrscheinlich und gehen von einer Immunität aus.
China und Japan melden erneute Ansteckung bei Genesenen
Chinesische Forscher hatten im Fachjournal „JAMA“ über mehrere Fälle berichtet, bei denen sich Covid-19-Patienten nach der Genesung erneut mit Coronaviren infiziert hatten. Auch das japanische Gesundheitsministerium berichtete über eine Frau, die zum zweiten Mal positiv auf das neuartige Coronavirus getestet wurde.
Nach positiver Testung und anschließender Besserung und Entlassung aus dem Krankenhaus sei sie einige Tage später erneut positiv getestet worden und habe Symptome wie Husten, Schnupfen und Halsschmerzen entwickelt. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass nach der Genesung nicht zwingend eine Immunität besteht.
Experten halten erneute Ansteckung für unwahrscheinlich
Die Sorge vor einer erneuten Infektion mit dem neuartigen Coronavirus ist daher groß – auch die Möglichkeit eines Erkrankungsablaufs in mehreren Phasen wurde aufgrund der Meldungen diskutiert. Obwohl es noch immer viele Unsicherheiten gibt, gehen Experten jedoch davon aus, dass es nach überstandener Infektion zu einer Immunität gegenüber dem SARS-CoV-2-Virus kommt. Erste Untersuchungen zeigen, dass Betroffene neutralisierende Antikörper gegen das Virus entwickeln und im Blut haben. Wie lange diese Immunität anhält, ist jedoch noch unklar und könne erst hinterher geklärt werden, sagte auch Professor Dr. Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), gegenüber dem „Focus“.
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