Filterklassen

Masken: KN95 oder FFP2?

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Berlin -

Atemschutz und Mundschutz gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und Filterklassen. Je nach Klassifizierung halten die Produkte unterschiedlich große Partikel ab. Nachdem anfänglich die FFP2- und FFP3-Masken stark nachgefragt waren, rückt aktuell die KN95-Maske in den Vordergrund. Die abweichende Bezeichnung hängt mit den weltweit unterschiedlichen Normungen zusammen.

Die Klassifizierung von partikelfiltrierenden Atemschutzmasken erfolgt in Deutschland in drei Gruppen. Wichtig ist, dass diese Masken nur vor Feststoffen schützen – zum Schutz vor Gasen und Dämpfen werden spezielle Vollmasken mit Filtereinheit benötigt. FFP steht für „Filtering Face Piece“. Ihr Einsatz ist an Arbeitsplätzen mit Überschreitungen der Grenzwerte einzelner Stoffe gesetzlich vorgeschrieben. Beim Arbeiten in der Rezeptur ist beispielsweise je nach Wirkstoff eine FFP3-Maske Pflicht. Zu den Wirkstoffen, die das Tragen eines Mundschutzes erfordern, gehören beispielsweise Kortisone und Hormone. Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie empfiehlt das Robert-Koch-Institut (RKI) zum Schutz vor Viren mindestens Masken der Filterklasse 2.

  • FFP1: Ungiftige Stäube, Rauchpartikel
  • FFP2: Ungiftige Stäube, Rauchpartikel, krebserregende Stoffe
  • FFP3: Ungiftige Stäube, Rauchpartikel, krebserregende Stoffe, Viren, Bakterien, Pilzsporen, radioaktive Stoffe

KN95 und N95 – China

Die chinesischen Normen GB 2626-2006 „Respiratory protective equipment. Non-powered air-purifying particle respirator“ und GB 19083-2010 „Technical requirements for protective face mask for medical use” wurden von der Standardization Administration of the People's Republic of China (SAC) herausgegeben. Die Norm GB 2626-2006 hat eine Übergangsfrist bis Juni, dann gilt GB 2626 -2019. Als GB wird ein nationaler Standard bezeichnet, der bei der Produktherstellung zwingend eingehalten werden muss. In China werden vier Maskentypen unterschieden: KN95, KN100 und KP95 sowie KP100. Die aktuell häufig aus China georderte Maske des Typs KN95 entspricht im Wesentlichen den Anforderungen der amerikanischen N95-Masken.

Wesentliche Produktinformationen

  • Name und Identifikation des Herstellers
  • Modell und Größe
  • Masken, die nach Norm GB 2626-2006 hergestellt wurden, müssen sichtbar auf der Maske oder auf der Verpackung mit der zugehörigen Normbezeichnung gekennzeichnet sein (GB 2626-2006 KN95)
  • auf der Verpackung: Produktlizenznummer, Produktionsdatum oder Produktionslosnummer, Lagerfähigkeit (mindestens 12 Monate) und empfohlene Lagerbedingungen

Das Generalsekretariat für Industrie und kleine und mittlere Unternehmen in China hat Ende März alternative Spezifikationen für PSA-Masken (PSA = Persönliche Schutzausrüstung) mit europäischer CE- Kennzeichnung ausgesprochen. „Die Norm GB2626 wird im Prinzip vom Hersteller in einem Selbstzertifizierungsverfahren in eigener Verantwortung angewendet, und die Marktüberwachung wird vom Hersteller durchgeführt.“ In der Entschließung des Generalsekretariats steht weiterhin: „Aufgrund der Coronavirus-Krise ordnete die chinesische Regierung an, dass alle Masken auf drei Aspekte hin überprüft werden: Durchdringungsfähigkeit, Atemwiderstand und Kennzeichnung. Folglich sollten alle Masken auf dem chinesischen Markt über Testberichte mit diesen drei Ergebnissen verfügen, die vom nationalen Qualitätsüberwachungs- und Testzentrum für persönliche Schutzausrüstung erstellt wurden. Jede Provinz hat mindestens ein solches Labor, das akkreditiert ist.“ Aktuell existieren 45 dieser akkreditierten Prüfzentren.

N95 – Amerika

Die Maskentypbezeichnung N95 stammt ursprünglich aus den USA. Auch Kanada, Australien, Neuseeland und Japan nutzen die Bezeichnung und stellen Masken nach dem erforderlichen Standard her. Der zugehörige Standard 42 CFR Part 84 wurde vom National Institute for Occupational Safety and Health (NIOSH) herausgegeben. Um die Masken mit deutschen Filterklassen zu vergleichen lässt sich sagen, dass N95-Masken im Wesentlichen den Anforderungen an FFP2-Masken entsprichen.

Kennzeichnung von amerikanischen Masken

  • TC-Prüfungsnummer
  • LOT-Nummer (nur empfohlen)
  • Model-Nummer
  • Firmenname des Zulassungsinhabers
  • Filterklasse
  • Abkürzung NIOSH (National Institute for Occupational Safety and Health)
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