Alte Apotheke: Mitarbeiter misstrauten Chef APOTHEKE ADHOC, 05.02.2018 17:54 Uhr
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Krebsmedikament für die eigenen Angehörigen wollten die Mitarbeiter der Alten Apotheke offenbar nicht vom mutmaßlichen Pfusch-Apotheker Peter S. herstellen lassen. Foto: Henning:Photographie
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Die zuständige Amtsapothekerin sagte am 17. Prozesstag vor Gericht über ihre Kontrollen in der Alten Apotheke aus. Foto: Correctiv / Lennart Schraven
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Am 16. Prozesstag gaben zwei Mitarbeiterinnen der Alten Apotheke Einsicht in die Abläufe der Buchhaltung. Sie berichten von Unregelmäßigkeiten und Überforderung. Foto: Henning:Photographie
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Stutzig machten auch die Gewinne des vermeintlichen Zyto-Pfuschers. Die guten Zahlen der Alten Apotheke überraschten selbst den Steuerberater. Foto: Correctiv
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Außerdem sagte der ehemalige kaufmännische Leiter der vermeintlichen Pfusch-Apotheke, Martin Porwoll, inzwischen vor Gericht aus. Foto: Anna Mayr / Correctiv
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Am Rande des Prozesses tauchen auch immer neue Details auf. In einem Keller, der nicht zur Alten Apotheke gehörte, lagerten abgelaufene Krebsmedikamente. Foto: Correctiv.org
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Die Fotos wurden laut Correctiv im Februar 2015 aufgenommen und zeigen Ware, die bereits verfallen ist. Foto: Correctiv.org
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Laut Bericht spielen sie im Pfusch-Prozess keine Rolle, weil bei diesen Wirkstoffen keine Diskrepanzen zwischen eingekaufter und abgerechneter Menge festgestellt wurden. Foto: Correctiv.org
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Der Fall könnte aber ein Licht auf die Rolle der Mutter von Peter S. werfen, der die Apotheke bis 2009 gehörte und die sie aktuell wieder führt. Foto: Correctiv.org
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S. wird vorgeworfen, in Tausenden Fällen Infusionslösungen gestreckt zu haben. Foto: Henning:Photographie
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Vor allem die Differenzen von Einkaufs- und Abrechnungslisten lassen sich nicht erklären. Foto: Henning:Photographie
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Im Verfahren geht es auch um Herstellungsprotokolle und Laboranalysen. Foto: Henning:Photographie
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In einem anderen vergessenen Raum der Apotheke waren Monate nach der Durchsuchung 18 Noweda-Kisten mit Herstellungsprotokollen aufgetaucht. Foto: Correctiv
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Laut Staatsanwaltschaft spielen die Unterlagen im Prozess keine Rolle. Foto: Correctiv
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Drohbriefe gegen Demo: Aktivisten aus Bottrop sollen – angeblich im Interesse der Apotheke – eingeschüchtert werden. Foto: Heike Benedetti
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Zeugin der Anklage: PTA Marie Klein sagte über die Zustände in der Apotheke aus. Foto: Panorama/ARD
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Professor Dr. Fritz Sörgel kritisiert in einem Kurzgutachten die Labor-Analysen zum Pfusch-Skandal. Foto: Uni Duisburg-Essen
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Das Landeszentrum für Gesundheit (LZG) und das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hatten in den sichergestellten Proben massive Unterdosierungen festgestellt. Foto: PEI
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Wie sie zum Ergebnis gekommen sind, ist im Detail nicht in den Gerichtsakten enthalten. Foto: Henning:Photographie
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Die Verteidigung will diese Schwachstelle nutzen, um die Laboranalysen grundsätzlich in Zweifel zu ziehen. Foto: Henning:Photographie
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„Zu hoher Belastungseifer“: Die Verteidiger des Bottroper Apothekers Peters S. ziehen die Glaubwürdigkeit eines Sachverständigen in Zweifel. Foto: Henning:Photographie
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Prozesstag 2 in Essen: Der angeklagte Apotheker betritt den Gerichtssaal. Foto: Henning:Photographie
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Er nimmt Platz neben seinen Verteidigern. Foto: Henning:Photographie
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Die Verteidiger im Prozess Foto: Henning:Photographie
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Die Verteidiger im Prozess Foto: Henning:Photographie
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Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
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Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
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Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
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Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
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Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
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Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
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Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
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Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
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Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
Berlin - Die Mitarbeiter der Alten Apotheke in Bottrop achteten darauf, dass Krebsmedikamente für Angehörige nicht von Inhaber Peter S. hergestellt wurden. Das berichtet ein ehemaliger angestellter Approbierter am 19. Verhandlungstag.
Der Apotheker hatte 2012 für kurze Zeit im Zytolabor der Alten Apotheke gearbeitet. Er verließ seinen Arbeitgeber aber noch während der Probezeit. Das Vier-Augen-Prinzip sei im Labor nicht immer eingehalten worden. „Wenn man Krankheitsfälle hatte, musste man Abstriche machen, sodass man Sachen alleine vorbereiten musste“, zitiert Correctiv den Apotheker. Im alten Labor habe es keine Personal- oder Materialschleuse gegeben.
Es sei sehr intransparent gewesen, sodass er nicht nachvollziehen konnte, wie viel eingekauft, bestellt und verbraucht wurde. Ihm sei erzählt worden, dass vor seiner Zeit einmal eine Arztpraxis eine falsch hergestellte Zubereitung reklamiert habe. Er habe allerdings nicht mitbekommen, dass Mitarbeiter Medikamente unterdosierten, so der Apotheker.
Insgesamt sollten heute drei Zeugen aussagen, unter anderem die Mitarbeiterin Sonja C. Ihr Exmann hatte S. schon 2013 angezeigt. Die Ermittlungen wurden aber aus Mangel an Beweisen nach 14 Werktagen eingestellt. Vor Gericht berief sich C. heute auf ihr Aussageverweigerungsrecht. Die Aussage des zweiten Zeugen, eines Finanzermittlers, wurde verschoben. Denn den Nebenklageanwälten wurde am vorangegangenen Prozesstag Einsicht in Grundbuchakten gewährt, bisher hätten sie jedoch keine Gelegenheit gehabt, diese Akten einzusehen. Zu Beginn der heutigen Verhandlung hatten die Anwälte darum zunächst eine Aussetzung der Verhandlung beantragt.
Die Verteidigung von S. versuchte ebenfalls, die Verhandlung aussetzen zu lassen, wie Correctiv aus dem Gerichtssaal berichtet. Grund sei, dass Akten aus dem Verfahren im Internet einsehbar seien. Die Richter wiesen dies aber ab. Der nächste Prozesstag ist der 8. Februar.
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