Noweda kontert ABDA-Präsident Schmidt Lothar Klein, 18.07.2019 10:47 Uhr
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Aufruf: Noweda stellt sich mit der Sonder InfoMail pro Rx-Versandverbot gegen ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. Foto: Apotheke Adhoc
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Aufgabe: ABDA-Präsident will sich nicht länger gegen den Rx-Versandhandel verkämpfen. Foto: Christof Stache
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Geschafft: Nach über einjährigem Verhandlungsmarathon ist das von Gesundheitsminister Jens Spahn und ABDA-Präsident Friedemann Schmidt konzipierte Apothekengesetz durchs Kabinett gegangen. Foto: Andreas Domma
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ABDA-Präsident Friedemann Schmidt ist mit Gesetz weitestgehend zufrieden. Foto: Christof Stache
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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat einen neuen Entwurf für sein Apothekenstärkungsgesetz vorgelegt. Foto: Christof Stache
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Das Apothekenstärkungsgesetz von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) soll Mittwoch vom Bundeskabinett verabschiedet werden. Foto: Andreas Domma
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Wie die Fahne im Wind: Trotz rechtlicher Bedenken will die SPD das Apothekengesetz im Kabinett passieren lassen. Foto: Elke Hinkelbein
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Wenig Hoffnung auf zusätzliches Geld: SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach gibt dem Apothekenstärkungsgesetz keine großen Chancen. Foto: Elke Hinkelbein
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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat einen Kabinettsentwurf für sein Apothekenstärkungsgesetz vorgelegt. Foto: Christof Stache
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Laut ABDA-Sprecher Dr. Reiner Kern wird die Honoraranpassung bei Notdiensten und Betäubungsmitteln gesondert geregelt. Foto: Andreas Domma
Berlin - Zeitgleich mit dem Kabinettsbeschluss zum Apothekenstärkungsgesetz von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat ABDA-Präsident Friedemann Schmidt angekündigt, sich nicht weiter für ein Rx-Versandhandelsverbot zu „verkämpfen“. Das sieht die Apothekergenossenschaft Noweda allerdings anders. Alle Noweda-Kunden erhielten gestern mit den Arzneimittelwannen Post aus Essen. In einer „Sonder InfoMail“ fordert Noweda-Chef Dr. Michael Kuck klare Kante und ein Zurück zum Rx-Versandverbot. Noweda ruft alle Apotheken auf, die Bundestagspetition von Pharmaziestudent Benedikt Bühler zu zeichnen.
Die Headline des Noweda-Schreibens lautet: „Zurück zum Rx-Versandverbot für den Erhalt der Apotheke vor Ort! Sie haben es in der Hand!“. Vor wenigen Stunden sei Bühlers direkt beim Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages eingereichte Petition zum Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln nach erfolgter rechtlicher Prüfung veröffentlicht und zur Mitzeichnung freigegeben worden, heißt es darin. Bühler Petition unterscheide sich von den bisherigen Petitionen zum Rx-Versandverbot, dadurch, dass nach erreichen des Quorums von 50.000 Zeichnern eine öffentliche Diskussion im Petitionsausschuss stattfinden müsse, „bei der Herr Bühler sein Anliegen nochmals vorbringen kann“. Dafür bleiben noch knapp 30 Tage Zeit.
„Für Sie alle hat die Umsetzung des Rx-Versandhandelsverbots Relevanz. Wir bitten Sie daher: Unterzeichnen auch Sie diese Petition und laden Sie außerdem Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie weitere Interessenten, zum Beispiel Ihre Kunden und Patienten oder Familienmitglieder aktiv dazu ein“, so der Noweda-Aufruf. Es handele sich um einen wichtigen Schritt, der nur wenig Aufwand erfordere, aber großen Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen könne, hofft Noweda offenbar noch auf eine politische Wende beim Apothekenthema.
Man solle „bitte bedenken“, dass eine verhältnismäßig niedrige Zahl von Petitionsteilnehmern den Gegnern der inhabergeführten Vor-Ort-Apotheken in die Hände spiele. „Vorstand und Geschäftsleitung der Noweda werden ebenso wie viele Noweda-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter die Petition mitzeichnen. Lassen Sie uns gemeinsam Flagge zeigen – für die flächendeckende Versorgung durch die Apotheke vor Ort und damit auch für die Patienten, die auf diese Versorgung angewiesen sind“, endet der Aufruf. Seit gestern haben aktuell 1362 Unterstützer die Petition gezeichnet.
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