Vor einem Vierteljahrhundert lernten sie sich kennen. Jetzt organisieren sie ihre 25. gemeinsame Ausstellung: Eine Apothekerin und eine Galeristin bringen regelmäßig Kunst ins rheinische Siegburg. Davon erzählen wir heute bei unserer Tour durch die Apothekenlandschaft.
Pharmazeutin als Kunstmäzenin: Kunst verträgt sich gut mit Apotheke, das stellen die Galeristin Luzia Sassen aus Köln und die Pharmazeutin Dr. Irene Pigulla aus Siegburg immer wieder aufs Neue unter Beweis. Pigulla gehören die Easy- und die Humperdinck-Apotheke am Ort. Dazu unterhält sie den Denkraum. „Hier finden Projekte, Seminare und Angebote der Volkshochschule statt", erzählt Sassen. „Und regelmäßig organisieren wir gemeinsam Ausstellungen."
Seit 25 Jahren unterhält sie ihre Galerie, schon kurz darauf fand sie Kontakt zur Apothekerin. „Frau Pigulla ist sehr kunstinteressiert, wir fingen schon bald an, gemeinsame Ausstellungen zu realisieren.“ Die ersten Schauen stellten vor allem Siegburger Künstler ins gebührende Rampenlicht. Mittlerweile realisieren sie ihre 25. Ausstellung. Sassen sucht die Künstler aus und stellt die Werke zusammen, Pigulla fördert großzügig.
„Goldene Zeiten“ sollen am 8. August anbrechen. „Wir vereinen vier Künstlerinnen und Künstler, die in Deutschland wohnen und mit ihrem Leben zufrieden sind.“ Kittt Antoni aus Süddeutschland trifft auf junge Kolleginnen und Kollegen wie die Japanerin Masaki Hagino, die Chinesin Songwen Sun-von Berg und den Halbkoreaner Frederic Paul. Sie alle wollen ihren Kollegen Referenz zollen, die ihre Werke unter nicht ganz so einfachen Umständen schaffen müssen. Die Galeristin unterhält Kontakte nach Afrika und kennt deren Geschichten. Die nächsten Projekte von Sassen und Pigulla sind bereits in Planung.
Knirpse holen Pokal: Seit zwölf Jahren ist Sylke Bergmann stolze Besitzerin der Margareten-Apotheke in Münster, vor fünf Jahren zog sie in ein frisch eröffnetes Einkaufszentrum nach St. Mauritz. „Die Kinder kennen ihre Apotheke im Viertel“, erzählt die Inhaberin Bergmann. „Sie wissen, wo die Kinderschublade ist und der nostalgische Schreibtisch, an dem man malen kann. Natürlich wissen sie auch über die Medikamente Bescheid, die sie wieder gesund werden lässt.“
So erklärte sie sich sofort bereit, Trikots für die jüngsten Nachwuchskicker des TUS Saxonia Münster von 1883 zu sponsern. „Die Kombination aus Kinder, Sport und Gesundheit ist uns wichtig.“ Die allererste Förderung dieser Art erwies sich als gleich als Volltreffer: „Voller Stolz trugen die Jungs ihre neuen Trikots beim Schmelter-Cup und holten damit gleich einen Pokal für den dritten Platz“, so Bergmann. „Wir haben ihn direkt bei uns im Schaufenster ausgestellt.“
Überhaupt setzt sich Bergmann für die Menschen im Viertel ein. Seit acht Monaten kämpft sie um eine neue Bushaltestelle. „Die nächste ist 900 Meter entfernt. Die Kunden klagen darüber, denn der Weg dahin ist sehr beschwerlich“, hat Bergmann festgestellt. Gerade für ältere Menschen sie eine gute Anbindung entscheidend. „Mobilität eröffnet ihnen soziale Kontakte.“ Mit einer Entscheidung werde bald gerechnet, so die Apothekerin.
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