Weinkönigin

PTA-Schülerin und Majestät

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Berlin -

Für Kerstin Hintersteininger ging vor zwei Wochen ein Kindheitstraum in Erfüllung: einmal Königin sein. Die 18-Jährige wurde zu einer der drei Weinmajestäten der rheinland-pfälzischen Gemeinde Kobern-Gondorf gekrönt. Derzeit jobbt sie noch in einem Weinlokal, im September will sie sich zur PTA ausbilden lassen.

Einhorn, Fee, Prinzessin: Hintersteininger war als Kind schon eine „Prinzessin-Fanatikerin“. Heute trägt sie selbst eine Krone und posiert im weinroten Kleid für die Presse. An ihrer Seite sind zwei Weinprinzessinnen. Die drei präsentieren die Weine der Gemeinde an der Mosel. „Das war eine spontane Idee beim Karneval“, sagt sie.

Früher hätte die 18-Jährige das Amt nicht ausüben können. Denn die Regel besagte, dass nur junge Frauen aus Weingütern die Region repräsentieren durften. Aufgrund des Mangels an Nachwuchs wurde die Vorschrift gelockert. Hintersteininger kennt sich mit den „Basics“ des Weingenusses aus, wie sie selbst sagt. „Wenn man an der Mosel wohnt, ist das kein Problem.“ Vor ihren ersten Auftritten bekam sie zudem Tipps der Weinbauern aus der Region.

Sie selbst sieht in dem Amt eher ein Hobby. „Besonders zeitintensiv ist es dadurch nicht, ich mache es ja gerne.“ Zeit wird sie künftig auch brauchen. Denn im September beginnt Hintersteininger in Koblenz ihre Ausbildung zur PTA. Wie das Weinköniginnen-Amt dauert diese zwei Jahre. „Ich habe mich immer generell für Gesundheit interessiert“, sagt sie. Bei der Arbeitsagentur empfahl man ihr eine PTA-Ausbildung.

In einer Apotheke war Hintersteininger bereits für ein Schnupper-Praktikum tätig. „Ich finde den Beruf interessant“, sagt sie. Die Arbeitszeiten seien gut und es mache Spaß in einem kleinen Team mit vielen jungen Mitarbeitern zu arbeiten. Zudem könne man sich vielfältig weiterbilden. „Außerdem werden viele PTA gesucht.“

Nach der Ausbildung will die 18-Jährige auf jeden Fall erst einmal in der Offizin arbeiten. „Dann muss ich mal sehen, wie ich mit dem Gehalt hinkomme“, sagt sie. Ein Studium könne sie sich prinzipiell nach einiger Zeit ebenfalls vorstellen. „Ich lasse mir das gerade offen.“

Dass sie genug Zeit für die lernintensive Ausbildung haben wird, bezweifelt Hintersteininger nicht. „Ich denke, ich kriege das hin.“ Die meisten Feste seien im Sommer während der Schulferien. Zudem werde sie vom Weinfreundeverein bei der Planung und Organisation der Auftritte unterstützt. Die Gemeinde ist froh, dass wieder junge Frauen die Weine der Region präsentieren und vergibt für die drei Majestäten insgesamt 3000 Euro. Von dem Geld hat sich das Trio unter anderem die Kleider finanziert.

Eine Weinmajestät mit pharmazeutischen Interesse gab es auch im Rheingau: Carolin Uhr aus Eltville wurde 2015 zur Weinprinzessin gewählt. Sie war zuvor zwei Jahre als PKA tätig. In der Vereinbarkeit von Hobby und Beruf sah sie kein Problem, trotz der anstehenden rund 100 Termine wie Messen, Weinfeste, Weinprämierungen und verschiedenen Galas.

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