Rx-Boni-Verbot oder RxVV

Rüddel (CDU): Ultimatum an EU-Kommission

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Berlin -

Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses des Bundestages, Erwin Rüddel (CDU), will die Apotheken vor Ort stärken und erneut das Rx-Versandverbot auf die Tagesordnung setzten, falls die EU-Kommission sich nicht bis zum Herbst zum im Apothekenstärkungsgesetz (VOASG) geplanten Rx-Boniverbot äußert. „Die Vor-Ort-Apotheke ist nicht nur in Zeiten der Pandemie systemrelevant. Zu einer guten flächendeckenden Gesundheitsversorgung gehören auch die Apotheken, deren Arbeit wir jetzt besonders stärken werden. Die Apotheke vor Ort ist ein Stück Heimat“, erklärte der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Rüddel anlässlich eines Informationsbesuchs in der Irlicher Rathaus-Apotheke gegenüber Inhaber Michael Solbach.

Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Deutschen Bundestag ergänzte: „Wir sichern einen fairen Wettbewerb und unterstützen die Nacht-, Wochenend- sowie Botendienste. Mit Einführung der neuen Dienstleistungen werden gezielt die Apotheken vor Ort unterstützt und die professionelle Weiterentwicklung des Heilberufs Apotheker/in gefördert.“ Große Bedeutung komme der Einführung des elektronischen Rezepts zu, das die Kommunikation zwischen Arzt, Patient und Apotheke erleichtere. „In Verbindung mit der Online-Behandlung beim Arzt und vereinfachten Möglichkeiten beim Botendienst der Apotheken, können die Patienten leichter ihre medizinischen Belange von Zuhause aus steuern und Versorgungsdienstleistungen bei Arzt und Apotheke abrufen“, konstatierte Rüddel.

Im Fokus stehe besonders die Konstellation der Vor-Ort-Apotheken und Versandapotheken. Auch hier sprach sich der Gesundheitspolitiker für die Apotheken vor Ort aus: „Gerade im aktuellen Zusammenhang mit der Corona-Pandemie haben die ortsansässigen Apotheken einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen geleistet. Ganz gleich, ob es um die Herstellung von Desinfektionsmitteln für die Krankenhäuser, um eine schnelle und präzise Beratung über wirksame Vorbeugung, um Schutzmaßnahmen oder um die Nach-Hause-Belieferung für schutzbedürftige Patienten ging. Auf die Apotheker und ihre Mitarbeiter konnte und kann man sich jederzeit verlassen!“

Einem von den Vor-Ort-Apotheken befürchteten Preiskampf werde Einhalt geboten. „Durch klare und vernünftige Rahmenbedingungen wird darauf geachtet und dafür gesorgt, dass durch den Versandhandel bewährte Strukturen nicht kaputt gemacht werden. Neben der Politik sind da übrigens auch die Verbraucher gefordert“, äußerte der Parlamentarier mit dem Hinweis auf die Arzneimittelversorgungsverordnung.

Überhaupt, so der Abgeordnete, gebiete es die Gerechtigkeit und die Chancengleichheit, dass entweder alle Apotheken Rabatte auf verschreibungspflichtige Medikamente geben dürften oder halt eben keine, also auch die Versandapotheken nicht. Hier müsse das EU-Recht endlich Klarheit schaffen. Sollte die EU dazu nicht bis zum Herbst entscheiden, spricht sich der Gesundheitspolitiker für ein Versandhandelsverbot für verschreibungspflichtige Medikamente aus. „Wir brauchen für eine gute Gesundheitsversorgung ein sicheres Netz von Apotheken vor Ort. Das dürfen wir nicht in Gefahr bringen“, bekräftigte Erwin Rüddel.

 

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