Angst vor Engpässen

Fink: Mehr Vorratskäufe bei Fiebersäften

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Berlin -

Eltern decken sich nach Einschätzung des Thüringer Apothekerverbandes nach den Engpässen des vergangenen Winters verstärkt mit Fiebersäften für Kinder ein. „Es fällt auf, dass sie in diesem Jahr etwas mehr auf Vorrat gekauft haben als im vergangenen Jahr“, sagte der Verbandsvorsitzende Stefan Fink.

Derzeit sei allerdings kein extremer Ansturm auf die frei verkäuflichen Säfte zu beobachten, so Fink. Er zeigte sich skeptisch hinsichtlich der Versorgung mit Antibiotikasäften, die ärztlich verordnet werden müssen. Zwar gebe es hier derzeit keine gesteigerte Nachfrage. „Aber wir haben ja auch noch keine Infektionswelle.“ Die Versorgung mit Antibiotika sei nach wie vor ein Problem.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte nach einem Treffen mit Apothekern, Ärzten und Pharmaherstellern in der vergangenen Woche von einer deutlichen Steigerung der Produktion etwa von Schmerzmitteln, Fiebersäften und Antibiotika im Vergleich zum Winter 2022 gesprochen. Wenn nun keine große Infektwelle komme, werde man des Problems Herr werden können. Zugleich hatte Lauterbach an Eltern appelliert, von Hamsterkäufen abzusehen.

Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) geht davon aus, dass Deutschland in diesem Jahr bei einer möglichen Infektionswelle besser aufgestellt ist. Alle Beteiligten arbeiteten intensiv daran, die bestmögliche Versorgung sicherzustellen, teilte sie mit. „Gleichwohl werden sich mit den verschiedenen Einzelmaßnahmen bestehende Grundprobleme nicht lösen lassen.“ So fehlten eigene Produktionsstätten in der EU, „und durch die Preisfestlegungen in Deutschland haben wir im marktwirtschaftlichen Wettbewerb gegenüber anderen Ländern einen Nachteil“.

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