Cystitis: Phytos und Mannose empfohlen Nadine Tröbitscher, 20.07.2017 09:17 Uhr
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Mittel der Wahl: Die Leitlinie sieht bei akuten unkomplizierten Harnwegsinfekten eine kurzzeitige Therapie mit einem dafür geeigneten Antibiotikum vor. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Viele Spontanheilungen: Bei akuten unkomplizierten Blasenentzündungen leigt die Zahl der Spontanheilungen bei etwa 30 bis 50 Prozent nach einer Woche. Foto: Jenafoto 24 / Pixelio.de
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Placebokontrollierte Studien zeigen eine rasche Symptomlinderung unter einer Antibiotikatherapie. Im Vergleich zu Ibuprofen ist der Heilungsverlauf vergleichbar – nach einer Woche waren 70 Prozent der Teilnehmer beschwerdefrei, unter Antibiose 80 Prozent. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Ziel der Behandlung sollte es daher primär sein, die klinischen Symptome schnell abklingen zu lassen. Foto: Klaus Peter König / Pixelio.de
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Ein häufiger Auslöser für eine Blasenentzündung kann das Bakterium E.Coli sein. Foto: CDC
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Impfung vor Langzeitantibiose: Dazu werden drei Vakzine StroVac im Abstand von einer Woche verabreicht. Foto: Strathmann
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Hersteller der Impfung ist die Firma Strathmann aus Hamburg. Foto: APOTHEKE ADHOC
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In der Selbstmedikation sind verschiedene pflanzliche Präparate erhältlich. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Durchspülende Tees können bei jeder Blasenentzündung empfohlen werden um pathogene Keime besser auszuschwemmen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Vorbeugend werden Präparate mit Cranberry empfohlen, laut Leitlinie sind die Ergenisse jedoch widersprüchlich. Nicht kombiniert werden sollten sie mit... Foto: APOTHEKE ADHOC
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... Bärentraubenblätter-Präparaten. Das freie Hydrochinon kann sich nur im schwach basischen bilden. Cranberry säuert den Harn hingegen an. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Der Zucker D-Mannose soll ebenfalls wiederkehrenden Infekten vorbeugen. Ohne verstoffwechselt zu werden, bindet das Pulver die Keime und schleust sie aus. Foto: Jennewein
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Positiv wird Mannose bewertet, laut Leitlinie wurde die Wirkung im Vergleich zu Nitrofurantoin bestätigt. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Wärme kann den Unterleib entspannen, dennoch sollte die Wärmflasche oder das Kirschkernkissen nicht direkt auf die Blase gelegt werden. Foto: Pfizer
Berlin - Im Laufe ihres Lebens erleidet jede zweite Frau eine Harnwegsinfektion. Bei jeder vierten Patientin ist der Infekt rezidiv. Werden in diesen Fällen, vor allem bei unkomplizierten Harnwegsinfekten, immer wieder Antibiotika verordnet, können Resistenzen entstehen. Die überarbeitete S3-Leitlinie enthält nun auch Empfehlungen jenseits einer Antibiose und spricht sich für Phytos und Mannose aus.
Laut Leitlinie sollten die betroffenen Patientengruppen in puncto Diagnostik, Therapie und Prävention unterschieden werden. Vorgesehen sind folgende Gruppen: nicht schwangere Frauen ohne relevante Begleiterkrankungen – die sogenannte Standardgruppe. Das Risiko der Frauen, an einem Harnwegsinfekt zu erkranken, steigt mit Geschlechtsverkehr, Verwendung von Diaphragmen und Spermiziden oder Harnwegsinfektionen in der Familienanamnese. Weitere Patientengruppen sind Schwangere, Frauen in der Postmenopause, junge Männer sowie Diabetiker mit stabiler Stoffwechsellage.
Häufigster Erreger unkomplizierter akuter Infekte ist E. Coli gefolgt von Staphylococcus saprophyticus, Klebsiella pneumoniae und Proteus mirabilis. Enterokokken sind häufig bei Mischinfektionen zu finden. Betroffen von der Erkrankung sind meist Frauen. Vor allem in den Wechseljahren steigt die Gefahr für eine Cystitis, denn der sich ändernde Östrogenhaushalt zieht Schleimhautveränderungen nach sich. Eine Antibiose oder eine Katheterisierung können ebenfalls eine Blasenentzündung auslösen. Männer können aufgrund einer benignen Prostatahyperplasie an einem Harnwegsinfekt erkranken. Die Diagnose kann über Urinsticks oder im Labor gestellt werden.
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