Flucelvax Tetra aus Säugetierzellen APOTHEKE ADHOC, 04.05.2019 08:51 Uhr
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Säugetierzelle statt Hühnerei: Flucelvax Tetra soll eine besonders hohe Übereinstimmung mit den zirkulierenden Influenzaviren aufweisen. Foto: Elke Hinkelbein
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Seqirus hat im Februar 2018 bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) die Zulassung für den ersten zellbasierten quadrivalenten Grippeimpfstoff (QIVc) beantragt. Foto: Seqirus
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Im Dezember 2018 erhielt Flucelvax Tetra die Zulassung durch die EMA. Foto: Seqirus
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Die zellbasierte Vakzine ist ab einem Alter von neun Jahren zugelassen. Foto: Seqirus
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Eier als Brutstätte: Die einzigen Vakzine, die im lebenden Organismus hergestellt werden und diesen zerstören, sind Grippeimpfstoffe. Foto: GSK
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Die Viren werden in befruchteten Hühnereiern vermehrt. Die Eier werden zunächst elf Tage bebrütet, ... Foto: GSK
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... dann werden die Grippeviren eingespritzt. Foto: GSK
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Die Viren werden dann gesammelt und in mehreren Schritten aufbereitet. Foto: GSK
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Alle Lebendimpfstoffe werden in tierischen Zellen produziert. Foto: GSK
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Für die meisten Impfstoffe werden Zellkulturen verwendet. Foto: GSK
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Die notwendigen Zellkulturen werden über Jahre weiter passagiert. Foto: GSK
Berlin - Seqirus stellt seinen Vierfach-Grippeimpfstoff Flucelvax Tetra nun auch in Deutschland zur Verfügung. Der seit Dezember zugelassene Impfstoff wird auf Basis von Zellkulturen hergestellt. Dadurch sollen eine bessere Übereinstimmung mit den zirkulierenden Viren entstehen und der Impfschutz verbessert werden.
Bisherige Grippeimpfstoffe werden mit Hilfe von bebrüteten Hühnereiern hergestellt. Dazu müssen die humanen Influenzaviren an die Bedingungen des Eis angepasst werden. Häufig weichen die Viren des Impfstoffes laut Seqirus von den saisonal vorherrschenden Influenzaviren in ihrer Struktur ab. Dies könne eine suboptimale Wirksamkeit der Vakzine zur Folge haben. Flucelvax Tetra wird nicht in bebrüteten Hühnereiern, sondern mittels Säugetierzellen produziert. Für die Herstellung wird die MDCK-Zelllinie (Madin-Darby Canine Kidney) genutzt.
Der Vorteil soll darin bestehen, dass sich das Virus nicht mehr an das biologische Umfeld anpassen muss. Dadurch soll es eine besonders hohe Übereinstimmung mit den zirkulierenden Influenzaviren aufweisen. Die Wirksamkeit im Vergleich zu anderen Grippeimpfstoffen soll dadurch erweitert sein. Auch Personen mit klinisch sehr schwerer Hühnereiweißallergie können vom neuartigen Impfstoff profitieren. Betroffene können bereits beim Zuführen geringster Mengen Hühnereiweiß eine Schockreaktion mit Atemnot erleiden. Auch chronisches Asthma aufgrund einer Hühnereiweißallergie kann möglich sein.
Vor allem der Influenza-A-Subtyp H3N2 ist in Deutschland sehr aktiv und in seiner Weiterentwicklung besonders variabel. Gerade bei diesem Virustyp soll der neue zellkulturbasierte Impfstoff Vorteile aufweisen. Die Zulassung ab einem Alter von neun Jahren geht zurück auf die Europäischen Arzneimittelagentur (EMA). Daher ist der Impfstoff bereits für die Impfsaison 2019/20 verfügbar. Laut Hersteller sind seit Dezember bereits zahlreiche Vorbestellungen eingegangen.
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