Der Schlaf-Wach-Rhythmus stimmt nicht mit der Tageslänge überein, sondern hat 25 Stunden. Passt sich die innere Uhr nicht an, können Schlafstörungen entstehen. Etwa jeder vierte Deutsche ist betroffen. Der WDR räumt in der Sendung „Quarks & Co“ mit der „Illusion vom richtigen Schlaf“ auf. Im Fokus stehen auch Schlafmittel.
Wer unter Schlafproblemen leidet, greift häufig zu Schlafmitteln. Neben pflanzlichen Präparaten sind auch chemische Produkte auf dem Markt. Im Jahr 2014 wurden etwa 19 Millionen Packungen verkauft. Als besonders gefährlich gilt der Einsatz von Benzodiazepinen. Diese verschreibungspflichtigen Mittel behandeln zwar die Symptome, machen jedoch auch abhängig. Schätzungsweise 1,5 Millionen Menschen sind betroffen, mehr als die Hälfte ist über 50 Jahre alt und ein Drittel älter als 70 Jahre.
Die vor mehr als 50 Jahren entdeckten Wirkstoffe sind schlaffördernd und beruhigend. Die ersten Vertreter waren Librium (Chlordiazepoxid) und Valium (Diazepam). Die Wirkstoffe verursachen allerdings keinen guten Schlaf, denn im ursprünglichen Sinne sind sie Narkosemittel: Sie unterdrücken die Schlafphasen im Gehirn, die für die Erholung und Regeneration von Körper und Geist wichtig sind. Müdigkeit, innere Unruhe und Konzentrationsstörungen nehmen zu.
Als Weiterentwicklung der Wirkstoffe wurden die sogenannten Z-Substanzen auf den Markt gebracht. Zu ihnen zählen zum Beispiel Zopiclon und Zolpidem. Sie haben zwar geringere Nebenwirkungen, dürfen aber trotzdem nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.
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