BD Rowa bietet Self-Check-Out

Der Kunde kassiert sich selbst ab

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Düsseldorf -

Damit das Personal in der Apotheke mehr Zeit für die Beratung hat, bietet BD Rowa ab sofort eine Self-Check-Out-Kasse. Vor allem bei der Kooperation easy-Apotheke hofft der Automatenhersteller auf gute Geschäfte, da der Bezahlvorgang hier schon konzeptionell von der Beratung getrennt ist. Ansonsten feiert BD Rowa auf der Expopharm den Verkauf der 1000. digitalen Sichtwahl (V-Motion) und 1000 verkauften Kommissionierern im vergangenen Jahr.

In der Schweiz hat BD Rowa bereits zwei Self-Check-Out-Kassen in Betrieb. Der Kassiervorgang wird ans Ende des Apothekenbesuchs verlagert. Damit soll der Kunde nach der Beratung zu seinen apothekenpflichtigen Arzneimitteln mehr Zeit zum „shoppen“ in der Freiwahl verbringen. Weil ein erneutes Anstellen dann fällt weg, sollen so die Freiwahlumsätze gesteigert werden.

An den Automaten ist ausschließlich Kartenzahlung möglich, BD Rowa verfolgt aus hygienischen Gründen ohnehin das Ziel, die Apotheke möglichst bargeldlos zu machen. Außerdem sei das Handling von Münzgeld teuer. Das Argument verfängt allerdings nur auf sehr lange Sicht: Die Self-Check-Out-Kasse kostet inklusive Software und Installation schlanke 14.000 Euro.

Mit dem Kerngeschäft Kommissionierautomaten ist man bei BD Rowa zufrieden. Laut Geschäftsführer Antonios Vonofakos wurden im Verlauf des vergangenen Jahres 1000 neue Anlagen installiert, 280 davon in Deutschland. „Unser größter Wettbewerber bleibt die nicht digitalisierte Apotheke“, sagt Vonofakos. In Zahlen heißt das, dass mehr als 95 Prozent der Kommissionierautomaten neu installiert werden, in den wenigsten Fällen wird eine alte Anlage abgelöst. Das kommt laut Commercial Director Dirk Bockelmann hauptsächlich vor, wenn eine Apotheke mehr Kapazität benötigt.

Damit hat BD Rowa nach eigenen Angaben jetzt 9000 Anlagen in 53 Ländern in Betrieb, davon 3800 hierzulande. Das Prestige-Projekt war fraglos die Installation in der Vatikan-Apotheke mit drei Kommissionierern. „Damit haben wir ein neues Land erschlossen und dort 100 Prozent Marktanteil“, so Bockelmann augenzwinkernd.

Vor vier Jahren wurde die digitale Sichtwahl eingeführt. Inzwischen wurde V-Motion 1000 Mal verkauft. Etwa die Hälfte davon entfällt auf den deutschen Markt, der Rest hauptsächlich auf Italien und Frankreich. Die Apotheke mit den meisten V-Motion, 21 an der Zahl, befindet sich allerdings in Santiago de Chile.

Am Heimat-Standort in Kelberg plant BD Rowa eine Erweiterung. Ein Neubau mit 6000 m2 Fläche soll Platz für 200 Mitarbeiter schaffen. Mit insgesamt 500 Mitarbeitern ist Rowa natürlich der Platzhirsch in der Vulkaneifel. Teil des neuen „Rowa Campus“ soll eine große Halle als Entwicklungszentrum dienen.

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