RNA-Impfstoff schützt Rhesusaffen APOTHEKE ADHOC, 05.08.2020 07:58 Uhr
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Mehr Antikörper als Covid-Genesene: In einer tierexperimentellen Studie konnte der RNA-Impfstoff von Moderna bei Rhesusaffen eine starke Immunreaktion auslösen. Foto: DPS/shutterstock.com
Berlin - Bei der Entwicklung eines geeigneten Impfstoffkandidaten gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 liegt das Biotech-Unternehmen Moderna derzeit weit vorne. Erst kürzlich hat die Phase-III-Studie mit 30.000 Probanden begonnen, nun liefert eine weitere Studie an Rhesusaffen ebenfalls positive Daten, die im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurden.
Beim Impfstoff-Kandidaten von Moderna handelt es sich um einen sogenannten mRNA-Impfstoff. Dabei wird dem Körper durch die Vakzine nur der Bauplan für das Virusprotein verabreicht, allerdings keine Bestandteile des Erregers selbst. Dadurch soll ein entsprechendes Virusprotein hergestellt werden, welches bei Kontakt mit dem Immunsystem spezialisierte Antikörper produzieren soll. Bislang ist jedoch noch kein Impfstoff dieser Art zugelassen worden.
Breite Testung bereits gestartet
Doch das Unternehmen hat bisher erstaunliche Daten vorzuweisen. In der vergangenen Woche konnte die Phase-III-Studie mit „mRNA-1273“ an 30.000 Probanden starten, um den Kandidaten auch an der breiten Masse zu testen. Die erste Test-Impfung eines Patienten in der Stadt Savannah in Georgia sei ein „historisches Ereignis“ und die Geschwindigkeit der Entwicklung ein US-Rekord, sagte der US-Top-Immunologe und Regierungsberater Anthony Fauci. Erste Ergebnisse könnten möglicherweise im November vorliegen. In einer Phase-III-Studie wird überprüft, ob ein Impfstoff tatsächlich vor einer Infektion schützt.
Neben den aktuellen klinischen Studien lief auch eine tierexperimentelle Studie am Vaccine Research Center in Bethesda. Dabei wurde der Impfstoff an 24 Rhesusaffen getestet. Grund für die Untersuchungen am Tier ist die mögliche Infizierung und Tötung der Tiere nach der Impfstoff-Applikation. Anschließend können die Tiere genau untersucht und weitere Rückschlüsse auf die Wirkung und die Stärke der Immunreaktion gezogen werden.
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