Beleuchtungssysteme

Rezeptur: Titandioxid-LED für reine Luft

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Berlin -

In der Rezeptur wird mit hohem hygienischen Anspruch gearbeitet. Vorgeschriebene Hygienemaßnahmen sind entsprechend zu dokumentieren und einzuhalten. Gereinigt werden Oberflächen, Gefäße, Arbeitsmaterialien und der Boden, aber die Keime in der Luft bleiben. Spezielle Beleuchtungssysteme sollen unerwünschte Gase und Keime in der Raumluft zersetzen.

„HG-Lights“ lautet das Zauberwort. Die speziellen Beleuchtungssysteme sind mit einer photokatalytisch aktiven, transparenten Funktionsbeschichtung aus Titandioxid versehen. Der Überzug soll Luftsauerstoff aktivieren und Viren, Bakterien und unangenehme Gerüche zersetzen. Es handelt sich um eine keramische Beschichtung, die sich nicht aufbraucht und die reaktiven Sauerstoffmoleküle aus der Umgebungsluft abspaltet.

Einzige Voraussetzung für die Photokatalyse ist Licht. Bereits Tageslicht kann die Reaktion in Gang setzen: Auf Leuchtoberflächen aufgebracht kann Titandioxid, durch die große Lichtenergie verstärkt, eine Photokatalyse auslösen. Die entstandenen Sauerstoffmoleküle zersetzen nach dem Prinzip der kalten Verbrennung organische Verbindungen wie pathogene Keime oder Gerüche und Gase wie Formaldehyd. Als Zersetzungsprodukte bleiben Kohlendioxid und Wasser, so der Hersteller Photokat.

Eine Gefahr für Mensch und Tier gehe von Titandioxid nicht aus. Die Verbindung wird beispielsweise in der Kosmetik als physikalischer Filter in Sonnenschutzprodukten angewendet. Auch Tabletten können Titandioxid enthalten, um im Überzug die Arzneiform aufzuhellen. In der Herstellung von Farben wird die Verbindung als Weißpigment eingesetzt.

Eine mit TitanProtect beschichtete LED-Leuchte mit den Maßen 60 x 60 cm kann laut Hersteller binnen 75 Minuten den Rauch einer Zigarette komplett abbauen. Zurück bleiben Kohlendioxid, Wasser und ungefährliche Nitrate. Die Leuchte kann demnach in zehn Stunden etwa 90.000 Liter Raumluft reinigen. In Labor und Rezeptur kann die Kontaminations- und Infektionsgefahr gesenkt werden.

Die Luft ist auch für Rezeptursubstanzen eine Gefahr, denn Luftsauerstoff kann chemische Reaktionen der Wirk- und Hilfsstoffe in Gang setzten. Durch enthaltene Keime können die Substanzen kontaminiert werden. Die oxidative Beeinflussung von Substanzen ist meist latent – und damit verbunden ist schwer abschätzbar, ob und wie lange die Stoffe verarbeitet werden dürfen.

Eine Lösung könnte die Beschichtung der Ausgangsstoffe mit dem Inertgas Argon sein: Caelo bietet exklusiv seit vergangenem April das Gas in einer Druckgasflasche mit 1 Liter sowie dazugehörig ein wiederverwendbares Ventil an. Dazu müssen die oxidativ anfälligen Substanzen nach jeder Öffnung kontinuierlich mit dem Schutzgas überschichtet werden. Der Kontakt zwischen Substanz und Luftsauerstoff wird somit auf ein Minimum reduziert, oxidative Prozesse werden weitgehend verhindert. Argon ist unter Normalbedingungen farb- und geruchlos sowie reaktionsträge. Außerdem ist es weder brennbar noch explosiv und schwerer als die anderen Luftbestandteile – daher optimal als Inertgas geeignet.

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