Antrag zum Apothekertag

Mehr Geld für PTA?

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Berlin -

Die Apothekengewerkschaft Adexa und der Arbeitgeberverband ADA haben sich in diesem Jahr auf einen neuen Gehaltstarifvertrag verständigt, der substanzielle Steigerungen auch für PTA vorsieht. Die Apothekerkammern des Saarlandes und Brandenburg sind aber überzeugt, dass die Attraktivität des Berufsstandes weiter gesteigert werden muss und fordern eine Reform der Ausbildung.

In einem Antrag zum Deutschen Apothekertag (DAT) fordert die Apothekerkammer des Saarlandes, die PTA-Ausbildung auf eine dreijährige duale Ausbildung umzustellen und die Ausbildungsvergütung „deutlich zu erhöhen“.

PTA seien als Arbeitskräfte in der öffentlichen Apotheke unersetzlich, heißt es in der Begründung des Antrags. Der eklatante Mangel an Personal zeige aber, dass nicht nur die Attraktivität des Berufes selbst, sondern schon die Attraktivität der Ausbildung deutlich nachgelassen habe. Das liege auch daran, dass angehende PTA keine Vergütung erhielten.

Duale Ausbildung gefordert

„Wenn aber der PTA-Beruf eine Zukunft haben will, muss bereits die Ausbildung deutliche Anreize setzen. Dies ist nur möglich, wenn während der Ausbildung den angehenden pharmazeutisch-technischen Assistentinnen und Assistenten eine Ausbildungsvergütung gezahlt wird“, so der Antrag.

Die Kammer verweist auf die mangelnde Auslastung der PTA-Schulen und die mangelnde Qualität der Bewerber:innen. Beides mache „eine substanzielle Abkehr von der bisherigen Ausbildung erforderlich“. MTA erhielten zum Vergleich seit 2019 in der Ausbildung im Rahmen der Regelungen des Krankenhausfinanzierungsgesetzes (KHG) eine Ausbildungsvergütung. Jugendliche mit einem Ausbildungswunsch „in Naturwissenschaften“ sähen bei einem Vergleich der Ausbildung von PTA zu MTA deutlich die monetären Aspekte.

Da eine Aufnahme des PTA-Berufes in das KHG unrealistisch sei, könne nur der Übergang zu einer dualen Ausbildung sicherstellen, dass sich künftig mehr und qualifiziertere Schulabgänger:innen dem PTA-Beruf zuwendeten.

Aktuell besteht die PTA-Ausbildung aus einer zweijährigen Schulzeit mit anschließender 6-monatiger praktischer Ausbildung in der Apotheke. Die Kammer schlägt ein Modell vor, bei dem auf einen zweiwöchigen Schulbesuch jeweils eine einwöchige betriebliche Berufsausbildung folgt. Dies ließe sich „lehrer- und raumneutral“ umsetzen.

Die Apothekerkammer Brandenburg verfolgt beim DAT einen ähnlichen Antrag: Der Gesetzgeber soll die Grundlage schaffen, dass PTA während der schulischen Ausbildung eine Ausbildungsvergütung bekommen. Im Vergleich zu anderen Gesundheitsfachberufen wie Pflegefachkräften, der MTLA oder der Physiotherapeut:innen sei der Wettbewerbsnachteil der PTA auszuräumen und die Finanzierung einer Ausbildungsvergütung gesetzlich zu regeln.

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