Mangel an Ausbildungsbetrieben

Keine Praktikums-Apotheke, kein Abschlusszeugnis

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Berlin -

Der Fachkräftemangel ist eine Seite des Apothekenalltags. Allerdings gibt es auch junge motivierte PTA-Schüler:innen, die keine Praktikums-Apotheke finden. Der Mangel ist in manchen Regionen so gravierend, dass der Nachwuchs aufgrund der Vorschriften der Prüfungsordnung kein Abschlusszeugnis erhält – und feststeckt. 

PTA-Schüler:innen müssen für eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zwei praktische Nachweise liefern. Während der schulischen Ausbildung ist ein vierwöchiges Praktikum in einer Apotheke vorgesehen. Nach dem Theorieteil folgt dann ein sechsmonatiges Praktikum. Auch wenn vielerorts händeringend Nachwuchs gesucht wird, gibt es Orte, an denen angehende PTA nur Absagen bekommen. Die Situation hat sich in der Pandemie verschärft. Schüler:innen berichten, dass als Grund für die Absage das Coronavirus genannt worden sei.

Silke Dittmar leitet zwei Bernd Blindow Schulen in Mannheim und Heilbronn. Gerade in der Heilbronner Gegend sei die Lage „wirklich sehr schlimm“. Heilbronn sei „voll“. Gerade im ländlichen Raum gebe es zu wenig Praktikumsstellen für PTA-Schüler. „Die, die ländlich wohnen, haben wirklich nichts gefunden.“ Auch in Mannheim gebe es Schüler, die 100 Bewerbungen geschrieben hätten.

In Heilbronn seien aktuell drei Abschlussschüler:innen besonders betroffen. „Sie müssen noch ihr vierwöchiges Praktikum machen, bevor sie ihr Zeugnis bekommen.“ Allerdings fänden sie keinen Ausbildungsbetrieb in der Region. Das sei noch nie vorgekommen. Das Regierungspräsidium sei informiert. Um die Abschlussprüfung ablegen zu können, habe es eine Sondergenehmigung erhalten. Apotheken, die noch Vakanzen hätten, sollten sich bei der Schule melden.

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