Kritik an Lauterbachs Politik

Zahnärzte: BMG forderte Entfernung von Protestplakaten

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Berlin -

Mit Plakaten kritisierte der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) in dieser Woche vor dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) die Politik von Ressortchef Karl Lauterbach (SPD). Doch wie der Verein mitteilt, mussten die Motive prompt wieder entfernt werden.

Die Aktion „Wir geben Deutschland das Lächeln zurück“ soll zeigen, wie wertvoll die ambulante zahnärztliche Versorgung ist. In Krisenzeiten sei es besonders wichtig, dass Patientinnen und Patienten kauen oder sprechen und vor allem lächeln könnten – dafür sorgten Zahnärztinnen und Zahnärzte.

Um auf drohende Versorgungsengpässe und den hohen Wert der wohnortnahen zahnärztlichen Versorgung aufmerksam machen, hat der FVDZ bundesweit Hunderte Plakate aufgehängt – auch in Berlin, auch vor dem BMG. „Es ist uns bisher nicht gelungen, dem Bundesgesundheitsminister unser Anliegen persönlich vorzutragen“, sagt der Bundesvorsitzende Harald Schrader. „Wir konnten ihm nicht sagen, welcher unschätzbare Wert für die Menschen in Deutschland verloren geht, wenn immer mehr Praxen schließen, weil es immer weniger Geld für die zahnmedizinische Versorgung in Deutschland gibt – deshalb haben wir die Plakate aufhängen lassen.“

Eines der Motive zeigte Lauterbach mit einem extragroßen, aufgeklebten Lächelmund. Das kam im BMG offenbar weniger gut an. Innerhalb weniger Stunden sei man vom zuständigen Bezirksamt aufgefordert worden, die an Wahlplakate erinnernden Tafeln wieder abzunehmen. „Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, aber man könnte schon vermuten, dass der Hinweis aus dem BMG kam und man dort unsere Botschaft einfach weder sehen noch hören will“, mutmaßt Schrader.

Denn dass die Plakate im Ministerium nicht gut angekommen seien, habe ein Mitarbeiter am Telefon unmissverständlich deutlich gemacht: Er forderte laut FVDZ die zeitnahe Beseitigung der Plakate. Dies sei jedoch das Einzige gewesen, was das BMG mit dem FVDZ besprechen wollte: „Für uns war es eine letzte Chance, dem Minister unsere positive Botschaft deutlich zu machen“, so Schrader.

Immerhin sei aber klar geworden, auf welche Ansprache das Ministerium prompt reagiert. „Wir hätten uns allerdings gefreut, wenn wir ins Gespräch gekommen wären. Die zahnärztliche Versorgung in Deutschland steht auf dem Spiel – das Thema lässt sich nicht so einfach beseitigen wie ein Plakat am Laternenpfahl.“

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