Grippeimpfstoffe

Hausärzte schimpfen über Gesundheitsministerium

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Berlin -

Der Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, Gerald Quitterer, hat den Vorrat der Staatsregierung von mehr als einer halben Million Grippe-Impfdosen kritisiert.

„Es kann nicht sein, dass die Bayerische Staatsregierung zum Impfstofflager wird und dass auf diese Weise Grippeimpfstoff nicht in den sonst üblichen Vertrieb gelangt und damit der Ärzteschaft nicht zur Verfügung steht“, sagte Quitterer am Montag. „Wir müssen Patientinnen und Patienten vertrösten, während Impfstoff zur Reserve gelagert wird, was immer man unter Reserve verstehen mag, wenn die Knappheit in unseren Praxen schon offensichtlich ist.“

Am Wochenende war bekannt geworden, dass der Freistaat 550.000 Grippe-Impfdosen als Reserve angeschafft hat, die derzeit noch auf Lager liegen. Laut Gesundheitsministerium soll nun die Verteilung geklärt werden. Seit dem vergangenen Mittwoch laufe über die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) eine Abfrage bei den Ärzten, wie viele Dosen sie noch für ihre Patienten benötigten.

„Seit Wochen warnen wir, dass der vorbestellte Grippeimpfstoff bereits verimpft ist beziehungsweise knapp wird und wir am Markt keinen Nachschub mehr erhalten“, sagte Quitterer dazu. Bereits der Bayerische Ärztetag Anfang Oktober habe auf die Problematik aufmerksam gemacht – und auf die zahlreichen Impfappelle von Gesundheitspolitikern verwiesen. Auch das bayerische Gesundheitsministerium habe zur Impfung aufgerufen.

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