Österreich

25 Euro Honorar: Apotheken bieten PCR-Tests an

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Berlin -

In Österreich sollen Apotheken bereits in den kommenden Tagen landesweit PCR-Tests anbieten. Das kündigte die österreichische Apothekerkammer am Mittwoch an. Denn ab dem 22. Juli reichen Schnelltests oder Genesenenzertifikate für den Eintritt zu bestimmten Einrichtungen nicht mehr aus. Derzeit laufen letzte Verhandlungen, sicher ist schon das Honorar: 25 Euro pro durchgeführtem Test.

Wer noch nicht gegen Covid-19 geimpft ist und am Wiener Nachtleben teilhaben will, kommt an einem PCR-Test nicht mehr vorbei: Die österreichische Regierung hat angesichts der immer stärker um sich greifenden Delta-Variante die Vorgaben zum Infektionsschutz verschärft. Vergangenen Donnerstag einigten sich Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) unter anderem darauf, dass vor allem für den Zutritt zur Nachtgastronomie – Clubs, Discotheken, Nachtlokale – Antigentests oder Genesenenzertifikate künftig nicht mehr ausreichen. Ab Freitag müssen Besucher:innen einen Impfnachweis vorlegen oder einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist.

Hintergrund sind die steigenden Infektionszahlen in Österreich, die Delta-Variante hat laut Medienberichten mittlerweile einen Anteil von über 90 Prozent. Als Treiber hätten sich dabei vor allem Infektionen unter jüngeren Menschen gezeigt. Der österreichischen Zeitung „Heute“ zufolge seien in den vergangenen Wochen in Salzburg, Tirol und der Steiermark neue Infektionscluster auf Ansteckungen in der Nachtgastronomie zurückzuführen gewesen. Zwar ist die Durchimpfungsrate in Österreich etwas höher als in Deutschland – Stand Mittwoch sind 65 Prozent der Bevölkerung einmal und 52 Prozent vollständig geimpft. Allerdings sind es auch dort die vor allem die Jüngeren, die noch keine Impfung erhalten haben und unter denen sich die Delta-Variante nun ausbreitet.

Darauf will die österreichische Regierung mit ihrer PCR-Pflicht reagieren. Um die landesweite und niedrigschwellige Verfügbarkeit schnell zu gewährleisten, setzt sie dabei auf die Apotheken, wie die Österreichische Apothekerkammer auf Anfrage erklärt. Bereits in den kommenden Tagen soll es losgehen. „Im Moment laufen die letzten Verhandlungen mit den Laboren in den verschiedenen Ländern, um die Infrastruktur zu schaffen“, erklärt ein Sprecher.

Denn die PCR-Analyse können Apotheken nicht selbst leisten, die Abstriche werden deshalb nicht mehr vor Ort analysiert, sondern eingeschickt. „Die Apotheken, die bisher Antigentests angeboten haben, bieten dann auch PCR-Tests an“, so der Kammersprecher. „Für die Apotheken ändert sich nicht viel, nur für die Kunden wird es länger dauern, weil die Labore natürlich nicht innerhalb von Minuten Ergebnisse liefern können.“ Die Bescheinigungen können die Kunden dann per SMS oder E-Mail erhalten oder sich persönlich als Ausdruck in der Apotheke abholen.

Ebenfalls unverändert bleibt das Honorar: Wie für die Schnelltests auch erhalten die Apotheken 25 Euro pro durchgeführtem Test. Allerdings: Von dem Honorar müssen die Apotheken laut Kammer alle Kosten inklusive Anschaffung und Auswertung in den Laboren selbst finanzieren. Je nach Verhandlungsergebnissen mit den Laboren müssten die Apotheken für die Auswertung 10 bis 15 Euro. Die Finanzierung wird ebenfalls über die Sozialversicherung abgewickelt, die das Geld wiederum vom Bund erhält. Die dahingehende Vereinbarung mit dem Sozialministerium gilt laut Apothekerkammer noch bis 31. August – es bestehe jedoch die Möglichkeit, dass sie verlängert wird.

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